organischen Stoffe, aus denen der Erdball b esteh t, erz
e u g t u n d en tw ick elt w e rd e n , oder damit verbunden
s in d , u n d dafs sie zu r H e rv o rb rin g u n g , zum Leben
u n d Wachsthum aller organischen Wesen au f demselben
beytragen, sie a u f mancberley Weise durchdringea,
u n d von diesen der Atmosphäre u n d selbst der obersten
Erddecke in verschiedenen Verbindungen u n d Formen
zurückgegeben w e rd en . Nichts ist daher natürlicher,
als in diesen sich im Innern der Erde aus den ih r angehörenden
Stoffen entwickelnden elastischen Gasarten,
das Wesen zu su ch en , das bey den gewaltigen Erscheinu
n g en der Erdbeben u n d Vulcane w irk t ; u n d in dem
Entwickelungsacte die nächste Ursache dieser Phänomene
zu erkennen. Dahin führen alle von uns bis hie-
h e r hergebrachten Umstände u n d Thatsachen eben so
w o h l als die Begriffe von den Stoffen u n d Kräften der
N a tu r, die man bis je tz t erlangt hat. Dieses m it bün.
digen Beweisgründen d a rz u th u n , u n d die Eigenschaften
u n d Wirkungen der Gasarten au f die Erkläru n g der
Erdbeben an zuw en d en , h at neuerlich Kries (1 ) m it besonderem
Glücke v e rsu c h t, u n d gezeigt, dafs jede andere
Erklärungsweise unzureichend is t, u n d dieser bey
w e item nachsteht.
Es ist allerdings möglich, dafs sogenannte Galvanische
W irkungen im Innern der Erde dabey eines der
den Procefs erregenden Mittel seyn k ö nnen; der eigentlich
chemische T h e il dieser Wirkungen ist so groTs und
SO tie f in das Wesen der Körper eingreifend, dafs man
dieses so geradezu n ich t in Zweifel ziehen darf. Die
Stoffe, welche z u Hervorbringung der Galvanischen
T h ä tig k e it erfordert w e rd e n , sind auch in dem Erdbälle
v o rh a n d e n , u n d die muthmafsliche Gröfse ihrer 1
1) In der oben angeführten Preisschrift.
Massen gestattet w o h l, diese durch sie hervorgebrachte
Thätigkeit als sehr groTs anzunehmen. Noch zu r Zeit
ist aber unsere Kenntnifs von dem In n ern der Erde zu
mangelhaft, als dafs w ir uns schon damit beschäftigen
könnten, auch v o n der A rt,11 w ie diese T h ä tig k e it als
entferntere Ursache der Erdbeben eigentlich w irk en
kann, eine n u r einigermafsen deutliche Vorstellung zu
erlangen. W ir laufen dabey Gefahr, theils blofs vage
hypothetische Annahmen aufzustellen, theils in eben
so irrige als grobe Vorstellungen z u verfallen. F ü r das
Erste, u n d so lange sich n ich t bestimmtere factische
Aufschlüsse über das Innere der Erdrinde als die jetzt
vorhandenen ergeben, möchte es daher w o h l rathsam
seyn, n u r der nächsten Ursache, eben den Wirkungen
der bey Erdbeben u n d Vulcanen sich th ä tig zeigenden
Gasarten u n d anderer Stoffe, sorgsam nachzuforschen,
die Sitze ihres Ursprunges u n d den Weg den ih re
Thätigkeit n im m t genau zu beobachten u n d zu verfolgen,
u n d sich erst dadurch feste Stufen zu erbauen,
auf denen allmählich Lich t in das tiefe D unkel gebracht
werden k a n n , welches die en tferntere Grundursache
noch verbirgt.
Wenn gleich bey dem Phänomen der Erdbeben, so
wie bey dem der Vulcane, aller bisher angeführten
thatsächlichen Wahrnehmungen u n g e a ch te t, noch so
Vieles im Dunkeln b le ib t; w e n n gleich, so w ie bey
diesen, das W i e der Wirkung des unterirdischen Pro-
cesses a u f den erschütterten Bo d en , u n d das W a r u m
in Hinsicht au f den Umstand dafs sich diese W irk u n g
bald an diesem, bald an jenem T heile der Oberfläche
kund t h u t , u n d dafs gewisse Erdstriche sie häufiger
als andere, ja manche sogar sie regelmäfsig erleiden,
noch n ich t dargestellt w erd en k ö n n e n ; u n d w en n
gleich die Frage: welche Substanzen im In n e rn der