ih n für ganz u n b eg rü n d e t, da die Metalle, w en n sie
w irk lic h — w ie man doch nach den angezeigten Beoba
chtungen glauben mufs — einen grofsen Theil des
E rdkernes b ild en , den Vulcanen unerschöpflichen Stoff
lie fe rn müssen. Der zw ey te E inw u rf kann gar nicht
als ein solcher betrachtet w e rd e n , u n d b e ru h t au f ein
em gänzlichen Mifsverständnisse von Seiten Breis•
lak’s ; indem JDavy von den Metallen selbst redet, welc
h e Basen der Erden s in d , u n d welchen man unmöglic
h eine extreme légèreté (n a ch Breislak's Ausdrucke)
beylegen kann. .
Breislak selbst denkt sich einen andern Stoff, der
d ie vulcanischen Erscheinungen hervorbringen soll :
das B e r g ö l . So sehr w ir diesem Gelehrten als einen
überaus aufmerksamen Beobachter u n d Kenner der vub
canischen E rsch e in u n g en , unsere Hochachtung zollen
m ü s s e n ; so w e n ig können w ir-d o ch einigen von ihm
aufgestellten geologischen Hypothesen, u n d insbesondere
d er üb er die E n tsteh u n g der Vulcane Beyfall geb
en . Die E n tzü n d u n g des Bergöls, m it welchem er
grofse Höhlungen im In n e rn der Erde angefüllt glaubt,
sch e in t uns zu w e n ig von den Erscheinungen bey den
Vulcanen zu erklären. Der Brand, die eigentliche E n tz
ü n d u n g , ist u n te r den vulcanischen Phänomenen bey
Weitem n ic h t das Gröfste; die blofs durch Feuer hervorgebrachten
Erscheinungen sind bey w e item nicht
d ie stä rk sten , n ich t die das Wesen der Vulcane vorzugsweise
charakterisirenden. J a , man möchte sagen :
die Wirkungen des Feuers zeigen sich dabey weder auf
ein e co n stan te , noch auf eine sehr entschiedene Weise.
Dafs die Vulcane gar n ich t immer eigentliche u n d w irk liche
Schmelzungen herv o rb rin g en , ist bekannt. Selten
sind die von ihnen emporgetriebenen Mass'en w irk lich
verglafst. Die Lavaströme aus wirklichem Glase
1 0(jer n u r aus glasähnlichen Massen b e steh en d , sin d die
1 selteneren. Geschmolzenes Metall kommt bey den I Ausbrüchen gar n ich t vor. Es findet vielmehr n u r eine
I Art von A useinandertreiben, ein gewisses E rw e ich en
I der steinigen Substanzen im Innern der Vulcane statt.
I Weit eigenthümlicher u n d gröfser hingegen zeigen sich
I bey den Vulcanen expandirende u n d explodirende Kräfte,
I und diese scheinen alle dabey vorkommenden Phäno-
I mene vornehmlich zu charakterisiren. Die E n t w i -
I c k e l u n g v o n Ga s , besonders von W a s s e r s t o f f -
I gas scheint das w ah re Wesen derselben zu 6eyn. Herr
■ von Buch sagt von den aus dem Vesuv m it Gewalt em-
I porsteigenden Feuergarben ( l ) : „E s giebt n u r Einen
I „Stoff in )d e r N a tu r, der diesen Flammen gleich ungern
I „auf der Erde zu wallen scheint. Mächtige Fesseln
I „müssen ih n h a lten , u n d w e n n er bey dem Streite der
I „Anziehungskräfte Gelegenheit findet zu entfliehen, so
I „vermag keine mechanische Kraft .seinen Weg in die
I „Höhe zu ändern — das H y d r o g e n ; “ — u n d bey al-
1 len vulcanischen Phänomenen spielt dieser Stoff eine
1 wichtige Rolle. Es scheint daher w e it mehr darauf
1 anzukommen, zu den Ursachen dieser Phänomene
1 Stoffe a u sz um itte ln , welche eine solche kräftige
1 und auffallende, ja ungeheuere Gasentwickelung be-
1 wirken u n d unterhalten k ö n n en , als nach Stoffen zu
i forschen, die entzündlich sind, die n u r Hitze u n d Brand
I hervorbringen, w om it n u r ein Theil der Erscheinun-
I gén erklärt w ird . E in See von Bergöl, der in Brand
3 geriethe, w ü rd e allerdings grofse Hitze h e rv o rb rin g en ;
1 aber w ü rd e ein solcher unterirdischer See, in eine Höhle
I zwischen mächtige U'rgebirgsmassen eingeschlossen,
I noch etwas mehr bewirken k ö n n en , als diese Hitze
lj) Geognost. Beobacht, auf Reisen u. s. w. Th. 2. S. 141.