felwasserquelle. Zwischen den Sitzen der Oisusiigur
und der I s t i su findet sich an dem diese beyden Völkerschaften
trennenden Gebirgskamme ebenfalls eine
siedendheifse Quelle. Fünf und dreyfsig Werst von
Con s t ant in o g o r sk , am Besc h t a u (Fünf -Be rg
e , von der Zahl seiner Gipfel) bey Ki s lawodsk
sind mineralische Quellen von mehr und weniger hoher
Temperatur von 10° bis 37° II. Die heifseste darunter
entspringt an der Südwestseite des Berges
Me t s chukh; diese Quellen sind schwefelhaltig. An
den beyden schmalen Gebirgskämmen, die sich von
W. nachO. durch die Ebene der k l e i nen Kabardey
ziehen, sind am östlichen Ende sowohl warme als
Bergöl-Quellen ( 1).
Von Erdbeben hat insbesondere T i f l i s in früherer
und späterer Zeit gelitten (2); und noch ganz neuerlich
im October 1S15 und im Julius 1S20. In der Provinz
Kaget am Caucasus zerstörte in der Mitte des
achtzehenten Jahrhunderts ein Erdbeben zwey Dörfer:
Waghal a und Aghdala; das erstere versank ganz
in die Erde, die nächsten Hügel zerborsten, und Flammen
mit Schwefel dämpfen sollen aus ihnen hervo.rge-
hrochen seyn (3). Gegen das Jahr 1772 zerrifs ein Erdbeben
den Boden an dem vorhin erwähnten zum
B e s c h t a u gehörenden Berge Metschukh, so dafs
ein Theil desselben in einen Abgrund stürzte (4); und
1) Reineggs a. a. O. Th. 1. S. 48 — 50. — Klaproth a. a. 0.
Th. 1. S. 487. 633. 738. — Frey gang a. a. O. S. 85. 107.
383. f.
,2) Klaproth Th. 1. S. 736. 3) Reineggs Th. 2. S. 160.
4) Pallas Reise in die svidl. Statthaltersch. des Russ. Reichs
Th. 1. S. 347.
man soll dort mehrere Spuren ähnlicher Erscheinungen
aus älterer Zeit finden.
Der Ararat gilt seit den ältesten Zeiten für ein
von unterirdischen Erschütterungen bewegtes Gebirg,
und wird von Vielen für einen Vulcan gehalten (1).
Man soll an seinen Abhängen und an seinem Fufse
leichte Steine, Verglasungen und Laven finden; auch
soll sich dort eine ungeheuere Spalte zeigen, die vön
Eriwan aus — also sechs bis acht geographische
Meilen weit — gesehen ‘werden kann (2). Ob der
Ararat in der historischen Zeit noch als Vulcan thä-
tig gewesen ist, oder nur zu den unzähligen ausgebrannten
Vulcanen gehört, welche die Erdoberfläche
in verschiedenen Richtungen überziehen ? darüber
mangelt es an genügenden Nachrichten. Reineggs (3)
behauptet zwar, dafs man seinen Schlund von den höheren
Theilen des Cauca sus nicht ohne Schaudern
betrachten könne, und dafs man ihn von dort aus, am
13. Januar und 22- Februar 1783 rauchend und sogar
Feuer auswerfend gesehen habe; allein diese Nachricht
aus der Feder des abentheuerlichen und prahlerischen
Reineggs erscheint nicht glaubwürdig genug, um sie
geradezu für wahr anzunehmen; es scheint wenigstens
kaum begreiflich, wie der Anblick der Gebirgsspalte,
die man allenfalls in Er iwan noch wahrnehmen mag,
oder eines Kraters — Etwas dem ähnliches mufste doch
der Beschreiber andeuten wollen — in einer Entfer-
1) B uf fo n Epoques de la nat. 7. Ep. note justijic. 33.
2) 1VIorier a ,second Journey through Persia etc. p. 345. —
Verrseur et Fr iev i l l e Journal des FoyagesT. 1. (18193
p. 270.
3) Caucasus Tlx. 1. S. 28.