einem ein altes Schlofs liegt, Nahrnens Af ium Kara-
Hi s s ar (das schwarze Schlofs des Opiums). Auf
Samos will Miedesel Lava gefunden hahen (1) und
Clarke (a) gedenkt eines Erdfeuers auf dieser Insel.
Aber reich ist Klein - Asia, besonders in seiner
westlichen Hälfte an warmen Quellen, unter denen
folgende die berühmstesten sind. Die bey Hierapo-
1 i s , wo ein überaus starkes Absetzen von Kalksinter
statt findet, der dort grofse Massen bildet (3) — vielleicht
wie bey Tivoli; die bey Angora; nördlich von
dieser Stadt bey Ki s d j e e -Hamam und bey Scha-
Hamam; bey Sandacl e h am Maeande r; bey
Caru ra an demselben Flusse; bey Ki u tahy a (Co-
t yaeum) ; bey Esky -Schehe r (Dorylaeum),
wo das Wasser eine ölige Materie mit hervorbringt;
bey Bursa (Prus a) ; bey Curai , und bey dem Haven
Armoku i am Meerbusen von Mont a gna; bey
Smyrna; bey Erythra e unweit der zuletzt genannten
Stadt, nahe am Meere; und bey Esky- St ambol
( A l exan dr i a Tro a s ) , welche letztere Schwefelwasser
enthalten (4).
Der Hauptsitz der immer wiederkehrenden heftigen
Erdbewegungen ist in Klein - Asia der Strich
zwischen Car i e n , Ph r y g i e n und Lyd i en, vor-
1) Biisching's Erdbeschr. 3te Ausg. Th. i l . Abth. L S. 149.
2) E. D. Clarke in der oben angeführten Reise P. 2. Vol. 3.
p. 342.
3) Otto v. Richter Wallfahrten im Morgenlande S. 525.
4) Büschings Erdbeschr. 3te Ausg. Th. 11. Abth. 1. S. 79.
82. 85. 89. 91. 97. 102. 105. 107. 109. — Hob ho use a.
Journey through Albania and other provinces of Turkey etc•
London. 1813. 4. p. 682. 759.
ziiglich aber Lydi e n selbst bis nach Jo n i en und
zur Seeküste hin. Aus diesem Striche liefert die Geschichte
fast aller Jahrhunderte Nachrichten von Zerstörungen
, welche Erdbeben, vorzüglich bey und in
den Städten: Cibyra, Colo s sae, Hi e r ap o l i s am
Lykus, C i b ot us , Phi lade l phi a , Sardes, Tral -
)es, am Berge Sipy lus , zu Eph e s u s , Smyrna ,
u. s. w. angerichtet haben. Nördlich von Lydi e n
finden sich diese Spuren schon nicht so häufig, doch
mangeln sie auch dort nicht ganz, und der Zug der
öfter wiederkehrenden Erdbeben reicht über die davon
mehrmahls heimgesuchten Orte Ni c a e a , Ni c ome dia,
durch Dard'anien bis in die Meerenge von
Const a n t i n o p e l , und bis zu dieser grofsen Hauptstadt
selbst, von welcher bekannt genug ist, wie oft,
und wie grofse Zerstörungen sie durch Erdbeben erlitten
hat.
Dafs aber die Erschütterungen, die sich in dem
ganzen grofsen Landstriche, vom Caspi s c he n Meere
an bis zum Ae g a e i s chen und zur Meerenge von
Constantinopel ereignen, in einem Zusammenhänge
unter sich stehen , der auf eine gemeinschaftliche, und
daher ohne Zweifel tief unter der Erdoberfläche liegende
und wirkende Ursache deutet, dafür lassen sich
viele und unverwerfliche historische Beweise aufstellen.
Das Erdbeben, im J. 19 unserer Zeitrechnung
wüthete durch fast ganz Klein-Asia und zerstörte
dreyzehen Städte (1): Tacitus sagt zwölf, nennt aber
davon nur folgende eilf: Sardes, Magnes ia, Tem-
nos, Ph i l ad e lp h ia , Aegae, Apo l l oni a , Mo-
stene, Hierocae s a r e a , Myr i n a, Cyme und
ira
1) Plinius H. N. L. 2. c. 84 (86).
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