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3.
Bretagne und das nördliche Frankreich.
Gr o f sbr i tann i e ns Urgebirge setzt durch die
Inseln Guerne s e y , Jersey u. s. w. nach der Französischen
Br e tagne über, welche vielleicht in der
Urzeit mit den südlichen Küsten von Engl and zu-
samm engebangen hat. Ueber die Sagen von einem
solchen Zusammenhänge, wenigstens zwischen Dover
und Bo u l o g n e haben wir in unserm I. Buche (i)
das Notlüge angeführt. Die Bre tagne , die auch einige
mineralische Quellen enthält, ist ebenfalls von
Erdstöfsen nicht frey geblieben. Mehrerer, die sie und
überhaupt der westliche und nördliche Theil von
Frankr e i ch zugleich mit Gr o f sbri t an n ien empfunden
hat, haben wir schon gedacht. Aufser diesen
finden sich Nachrichten von Erderschütterungen in diesen
Regionen Frankreichs von 1580 in der Gegend von
Bar i s ; 1660 9* Junius und 1692 18- September in
den Nordküsten - Gegenden ; 1715 19* Februar zu
Na n t e s , 1751 15. Februar ebendaselbst; 30* März
in den benachbarten Gegenden an der Loi r e , und im
April zu Anger s; 1753 8. December zu Brest ,
1776 30. Januar ebendaselbst und zu Landerneau;
28* November zu Cal ai s und Dü nki r chen und
an den Englischen Küsten; 1777 6. Junius und 1779
14- Julius zu Rouen ; 1780 % Mai und 1797 12-
November ebendaselbst; 1799 24- Januar zu Nant
es , Auxerre, Rouen undan der ganzen Küste; 1804
13. September za S t. Malo und an mehreren Küsten-
1) Th. 1. Ilauptst. 4. S, 507 — SIS.
gegenden auch im Innern z. B. zu D i n a n , desglei*
eben 1805 11* Februar.
S c a n d i n a v i e n.
Weniger deutlich sind die Spuren der Ausdehnung
des Isländischen Erschütterungs-Kreises gegen Osten.
Wir haben im vorhergehenden Hauptstücke den flüchtigen
Gedanken hingeworfen ( i), dafs gewisse in
Nord-Teut s chl and, auf einer von den Sudet en
nach den Färöe r gezogenen Linie, in der Erdrinde
wahrgenommene Bewegungen allenfalls auf einen Zusammenhang
dieses Erschütterungs-Kreises mit dem des
Mittelländischen Meeres zu deuten seyn dürften. Auch
die in den beyden hier zunächst vorhergehenden Abschnitten
aufgezeichneten Erscheinungen von den Bewegungen
in I s l and, Br i tanni en und anderen Gegenden
scheinen die Vermuthung zu begründen, dafs
der Isländische Erschütterungs - Kreis, wenn er gleich
gewissermafsen ein Ganzes für sich bilden mag, doch
vielleicht nicht ganz scharf von anderen ähnlichen
Kreisen abgeschnitten ist, und insbesondere nicht von
dem Mittelmeerischen; denn einige der angezeigten Erscheinungen
, besonders der gröfseren, fallen doch in
beyden auf eine bemerkenswerthe Weise der Zeit nach
zusammen. So könnte also diefs eine Andeutung seyn
von einem innern Zusammenhänge nicht blofs der entfernten
Puncte eines jeden Erschütterungs-Kreises unter
sich, sondern auch von dem, wenn gleich schwächeren,
und nur bey den gröfsten Erscheinungen be-
1) S. oben S. 303 — 808.
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