* ten aber, aus denen sie besteht, zeugen auch noch
Schwefeldünste und warme Quellen für diese Beschaffenheit.
V u 1 c a n o brennt immerfort; ihrer Ausbrüche
in älterer Zeit haben wir schon gedacht, aber auch in
neuerer hat sie deren einige sehr bedeutende gehabt,
und von Erdbeben gelitten; so 1444 am 5. Februar,
1693 am Vorabende des Pfingstfestes, vor dem grofsen
Erdbeben inSicilien; 1731» 1739 zugleich mit V al -Dein
ona inSicilien; 1771 am 17* Februar (i). St r ombo
l i , von welcher Cornelius Severus (2) sagt: dafs
sie selten rauche oder brenne, brennt jetzt ebenfalls
unaufhörlich; zuweilen haben ihre Ausbrüche eine
besondere Heftigkeit, wie z. B. bey dem Erdbeben von
1693 und den damaligen Ausbrüchen des Aetna, welche
Stromboli durch seine heftigeren Beweguugen gleichsam
zuerst ankündigte (3). Die S a l in e n bestehen
aus Massen von Lava; Fe l i eu d a und A l i c u da sind
von ähnlicher Beschaffenheit und zeigen selbst Reste
ehemaliger Krater. Panar ia besteht aus Granit, welchen
doch Ferrara für verändert durch Feuer oder Hitze
ansieht; Ba s i lu z z a ist von gleicher Beschaffenheit;
auch Bo t t a r o und Li s c a Bianc a, welcher die
weifse Farbe dieses Gesteins den Nahmen gegeben
hat (4).
Ungefähr zwölf geographische Meilen westlich
von A l i c u d a , der westlichsten Aeolischen Insel, liegt
noch einzeln die kleine nicht zur Gruppe dieser gerechnete
Insel Ust i c a , mit der noch weit kleineren
1} Fe r r a r a Catnpi flegr. p, 233. 234.
2) Aetna, v. 436. 3) Ferrara a, a. O. S. 241.
4) Ebend, S, 242 — 252.
von den Alten Os t eade s jetzt l ’I s o l e t t a genannt,
welche ganz aus vulcanischem Gestein bestehen.
Wir haben, indem wir die Geschichte der vulca-
nischen Ausbrüche und Erdbeben in Un t e r - I t a l i en
und den benachbarten Inseln durchgegangen sind, e inigemal
auf den unverkennbar innigen Zusammenhang
derselben aufmerksam gemacht. Dieser Zusammenhang
scheint uns von Anderen nicht immer ganz aus dem
Gesichtspunkte gesehen worden zu seyn, in welchem
wir ihn gern aufgefafst wissen möchten. Es ist wohl
die Bemerkung mehrmal geäufsert worden, dafs eine
Verbindung zwischen Vesu v und Aet na bestehen
müsse, weil beyde Berge bisweilen zugleich in Bewegung
gewesen wären. Einige, einem jeden Vulcan
seinen eigenen sogenannten Herd beylegend, haben
wieder aus der Seltenheit eines Zusammentreffens der
Ausbrüche beyder Berge beweisen wollen, dafs durchaus
keine wesentliche Verbindung zwischen dem Innern
dieser Berge bestehe. Beyde Ansichten sind
aufgefafst, ohne durch sichere und gehörig verglichene
Thatsachen begründet zu seyn. Zeigten sich die Ausbrüche
beyder Berge bald gleichzeitig, bald ungleichzeitig,
ohne dafs man eine gewisse Ordnung dabey
■vvahrnehmen könnte, so würde man daraus überhaupt
gar keine Folgerung ableiten können. Wären ihre Ausbrüche
stets gleichzeitig, so hätte man schon alle Ursache
, auf eine wesentliche innere Verbindung zwischen
beyden zu schiefsen. Wenn sich aber fast mit
der gröfsten Bestimmtheit ergiebt, dafs die Ausbrüche
niemals gleichzeitig an beyden Bergen erfolgen, oder
vielleicht in tavfsend Jahren kaum einmal; wenn sich
*eigt, dafs der Eine Vulcan allezeit ruht, sobald der