(sie sind in der chronologischen Uebersicht aufgeführt)
haben zwar Theile des Meerbodens augenblicklich erhoben,
aber die dadurch entstandenen Inseln sind jedesmal
wieder versunken.
Dürfen wir nun auch, was nach allen hier dargelegten
Anzeigen kaum einem Zweifel unterworfen
scheint, I s land für den Centralpunct eines eigenen
Erschütterungs - Kreises annehmen; so ist es doch
schwer den eigentlichen Umfang dieses letztem aufser-
halb der Inseizu bestimmen. Einige Winke dafür sind
indessen theils aus der Beschaffenheit der Gebirge umliegender
Länder, theils selbst aus Erscheinungen in
denselben, die zur Classe der vulcanischen gehören und
eine gewisse Beziehung auf die von Island verrathen,
zu entnehmen. So möchten wir, bey der sich aufdringenden
Ueberzeugung, dafs der Zusammenhang
der vulcanischen Wirkungen sich in anderen Gegenden
auf sehr langen Linien hin erstreckt, nicht unnatürlich
finden, auch dergleichen sich von I s land aus ziemlich
weit erstreckende Linien anzunehmen, wenn sonst
die Erscheinungen darauf deuten. Und allerdings scheinen
uns hierauf zu deuten die Spuren von altvulcani-
schen Bildungen, die auf einer Linie von I s land über
die Färöe r, Schot t l and und die Heb r i de n , nach
Irland und bis in dieUrgebirge von Engl and, selbst
bis in die Br e t a gne wahrzunehmen sind. Auch wird
diese Andeutung, wie uns dünkt, nicht wenig dadurch
unterstützt, dafs unter den Erderschütterungen, die
man in S ch o t t l a n d , Eng l and und Nordfrankr
e i ch bisweilen empfunden hat — so unbedeutend
und selten diese Erscheinung auch in diesen Gegenden
ist — eine verhältnifsmäfsig nicht kleine Zahl mit den
Erdbeben und Ausbrüchen auf I s l and der Zeit nach
wirklich zusammen fällt: wie in den Jahren 1158»
1161. 1219, 1580, 1581, 1583, 1657, 1660,1727, 1734,
1749. 1753, 1754, 1755, 1775, 1789 und 1821.
2.
Die Brittischen Inseln und die Färöer.
Von den zwischen I s land und Grofs bri t a n -
n i e n liegenden Inseln sind die Färöer bekanntlich
ganz basaltisch.
Die She t län di s chen bestehen aus einer Kette
von Urgebirge: Glimmerschiefer, Granit und Gneus,
an den niedrigen Puncten vornehmlich von einer mächtigen
Ablagerung alten Sandsteines bedeckt. Dabey
aber scheinen einige dort sichtbare grofse Felsenspaltungen
auf gewaltsame Bewegung, Erhebungen und
dergleichen zu deuten. Nach Jarneson findet sich auch
in dieser Gruppe, z. B. auf Papa - S tour , Basalt und
Wacke; ja in einigen Buchten dieser Inseln hat man zu
Zeiten Bimsstein in Stücken von ziemlicher Gröfse gefunden
( i); und in den Jahren 1768 und 1774 will
man unweit Fet lar Spuren von submarinen vulcani-
scheri Ausbrüchen wahrgenommen haben; das Meerwasser
war daselbst in einem gewissen Umkreise
schwarz und schlammig, und eine Menge todter Fische
Wurde an die Küste geworfen (2). Hilbert (3) , der
dieser beyden Erscheinungen gedenkt, möchte lieber
1) Jame s on Mineralogy o f the Scottish Jsles Vol. 2.
p. 206 f.
23 Edinburgh philos. Journal Vol. 1. p. 212.
3) Sam. Hi b h e r t Description of the Shetland Islands.
Edinburgh 1822. 4. p. 890.