soll der Aetna einen Ausbruch gemacht haben (i).
Dann wird einer angeführt, der sich im J. 1284 einige
Tage nach dem Tode Karls von An]ou an der Ostseite
des Berges ereignet haben soll (2). In dem ersten Drittel
des vierzehenten Jahrhunderts, in welchem der
E p o m e o und der Ve suv jeder einen Ausbruch machten
, wie wir oben erwähnt haben, und der Aetna
-gleichfalls (im J. 1329(3)) ausbrach, findet sich nicht
eine einzige Nachricht von Erdbeben aus der ganzen
damals bekannten Welt; so häufig sie auch in den nächsten
Zeiträumen vor und nach diesem in den Chronisten
Vorkommen. Aus dem folgenden Jahrhunderte
kennt man vier Ausbrüche von den Jahren 1408» 1444»
1446 und 1447 (4) * ein Zeitraum, während dessen der
Vesu v in vollkommener Ruhe war. Von diesem letzten
Jahre an ruhete der Aetna acht und achtzig Jahre
lang so vollkommen, dafs er e^oschen schien, und
1456 wurde Brindisi durch Erdbeben zerstört (5). Aber
am Schlüsse des Jahres 1535 gerieth er von Neuem in
die heftigste Bewegung, welche fast zwey Jahre lang
anhielt, von Erdbeben in S i c i l i e n und C ala brien
begleitet war, und mit dem Einsturze des Kraters endigte
(6), Im J. 1538. als er so wie der Vesuv ruhig
war, entstand, wie wir gesehen haben, der Monte
1) * Paruta, citirt von F e r r a r a in Campi fiegr. della Sicilia.
p. 155.,
2) * Nicolo Speciale, citirt von F e r r a r a in Storia gen.
p. 109. und in Campi flegr. p. 155.
S) Ebendaselbst. 4) F e r r a r a Campi fl . p. 155.
5) A g a t . d i S o m m a , obenangef. historica racconto. p. 168.
6) F e r r a r a Stör. gen. p. 117 — 119. und Campi flegr.
p. 156,
U u o v o ; u n d 1542» nachdem beyde Berge mehrere
Jahre u n th ä tig gewesen waren, w u rd e n T o s c a n a und
C o n s t a n t i n o p e l erschüttert. In diesen Jahren
scheint daher eine fast eben so grofse Anhäufung der
durch die u nterirdische Gährung entw ick e lten Stoffe in
der grofsen Werkstätte u n te r dem Mittelländischen
Meere stattgefunden zu h a b e n , w ie die in der Mitte
des achtzehenten Jah rh u n d e rts, deren w ir bey der Geschichte
des V e s u v gedacht haben.
Nach dieser Periode erfolgten erst in den Jahren
1566 und 1578 wieder Ausbrüche des Sicilischen Vul-
cans (1). Hierauf trat eine fünf und zwanzigjährige
Ruhe ein in dem ganzen Bezirke des Mi t t e l l ä n d i schen
Meeres , und — bemerkenswert!! genug — in
diesem Zeiträume wütheten sechsmal sehr heftige Erdbeben
in den davon entlegensten Theilen der Erdfläche.
Erst im J. 1603 fieng der Aetna wieder an in Bewegung
zu kommen, die zwar nicht sehr heftig, aber von desto
längerer Dauer war, denn er warf bis zum J. 1624 fast
unaufhörlich Feuer aus, aber nur die Ausbrüche in diesem
letztem und im J. 1633 waren von einiger Beträchtlichkeit
(2). Während dieser Zeit zeigte sich die
unterirdische Bewegung in anderen Theilen der vulca-
nischen Linie des Mittelmeeres und ihrer Verlängerung,
1609 durch ein Erdbeben in Calabr i e n , wodurch
die Stadt Nica s t r o zerstört wurde (3) , 1612
durch ein Erdbeben auf Candi a , und 1614 durch einen
Ausbruch im Meere bey den Azoren. Im J. 1624
litt Ar gent a im Kirchenstaate durch Erdbeben, 1626
Calabrien, wo besonders der Ort C i r i f a l e o ver-
1) Ferrara am zuletzt angef. O.
3) Agat. di Somma a. 1 , O. S. 188.
2) Ebendaselbst,