Etymologislren an der Aufteilung der dunkeln Urgeschichte
der Br ahminen, Phönicier, Teutonen u.s. w.
versuchen.
8.
Di e Pyr enäen.
Wir kommen endlich zu der -westlichsten Einfassung
des Erschütterungskreises des Mittelländischen
Meeres, zu den Py r enä en und den an ihren beyden
Abhängen liegenden Gegenden.
Auch von dieser grofsen, in ihrem Innern zu dem
Urgebirge gehörenden Kette gilt gröfstentheils dasselbe,
was wir schon von den anderen das Mi t t e l l ä n d i s
che Meer umgebenden, und von demselben aus in
verschiedenen'Strahlen durch Europa ziehenden Gebirgsketten
angemerkt kaben. Sie scheint zwar diejenigen
Steingebilde, welche andere Gegenden als altvül-
canisch bezeichnen, nicht genau in denselben Arten zu
enthalten wie diese. Eigentlicher Trachyt und Basalt
scheint in den Py r enä en nicht vorzukommen.
Indessen zeigt sich in diesem Gebirge doch eine in
mehrerer Hinsicht mit dem Basalte, der Wacke und
anderen sogenannt trappartigen Gesteinen übereinkommende
Gebirgsart, sie in ihrer ganzen Länge, unter
‘denselben Verhältnissen in denen sich derBasalt u. s. w.
anderwärts zeigen, begleitend. Diese Gebirgsart, von
Palassou (1) Ophi t genannt und umständlich be-
1) Palassou, auTser in seinen älteren Schriften insbesondere
in der Suite des mémoires -pour servir à l'histoire nat, des
Pyrénées. Pâu. 1819. 8. p. 100 — 305.
schrieben, und von Ckarpentier (l) methodisch cha-
rakterisirt, und in ihren geognostischen Verhältnissen
untersucht, zeigt sich dem Basalte u. s. w. insbesondere
dadurch analog, dafs sie zwischen anderen Ge-
birgsarten jeder Formation gefunden, von keiner derselben
unterteuft wird, auch überhaupt mit keiner anderen
auf eine solche Weise geschichtet ist, dafs man
daraus ein Verhältnifs der Altersfolge ableiten könnte;
dafs sie mehrere dem Basalte eigenthümliche Einmischungen
enthält, wie Stilbit und besonders Eisenglanz
in Menge, dafs sie sich hie und da blasig porös zeigt
u. s. w. Man kann daher nicht ohne Grund annehmen,
dafs diese Gebirgsart, ihrer Eigentümlichkeit und
mancher Abweichungen von dem Basalte anderer Gegenden
ungeachtet, doch auf eine der Basaltformation
analoge Weise gebildet oder emporgehoben worden
seyn mag. Ja die gänzliche Abwesenheit solchen Basaltes
wie er sich anderwärts findet in der Kette der
Pyrenäen und an ihren Abhängen — dieser sich fast
am Fufse jeder mächtigen und jeder kleinen Urgebirgs-
kette hervordrängenden Gebirgsart —, macht sogar sehr
glaublich, dafs das Phänomen selbst auch in den P y renäen
nicht fehlt, und dafs nur das Product desselben
etwas abweichend ausgefallen ist. Herr von Charpentier
drückt sich sehr behutsam über die dort von
ihm wahrgenommenen oder vermutheten Verhältnisse
dieser Gebirgsart aus, und will etwas Entscheidendes
über ihre Entstehung, nicht aussprechen; aber seine
Schilderung derselben und seine Aeufserungen darüber
zeigen deutlich dafs auch Er nicht in Abrede ist, dafs
eine Analogie zwischen ihr und der Basaltformation an-
1) J. de C h a r pe nt i e r Essai sur la constitution g e-o g no s tique
des Pyrénées. Paris 1823, 8. p. 481 — 550.