Verfasser die Behauptung : die Wasserscheide
zwischen dem S c hwa r z e n Mee r e und der
P r o p o n t i s bey Ni c a e a Sey nicht mehr als
sechs Toisen über der Meeresfläche erhaben,
von Kephalides aufgenommen hat, ungeachtet
von diesem die Quelle seiner Angabe nicht
nachgewiesen worden ist. Diese von dem Verfasser
nunmehr aufgefundene Quelle ist: Voyctge
dans V Empire Othoman, V Egypte et la
Ferse par Ol i v ier, T. 5. p. 233, wo die genannte
Erhöhung bestimmt angegeben wird.
Qlivier's Bekanntschaft mit dieser Gegend berechtiget,
in seine Angabe Vertrauen zu setzen,
und bey einer so unbeträchtlichen Erhöhung
hat man in der That nicht nöthig, erst ängstlich
nach den Mitteln zu forschen, durch welche
dieselbe bestimmt oder geschätzt worden
seyn mag. Der Verfasser kann sich daher nur
freuen, dafs er die bey Kephalides gefundene
Angabe nicht unbeachtet gelassen, und richtig
termuthet hat, dieser in anderen Dingen sich
scliuldigungen — nicht aus Furcht vor der Lanze und
dem Schilde des . Recensenten — sondern w eil er den
Streit mit diesem Unbenannten nicht für belehrend hält;
und vertraut dafür lieber dem Urtheile, welches com-
p e t e n t e Richter aus dem Inhalte des Ruches unmittelbar
schöpfen Können und werden, auch zum Theil schon
ausgesprochen haben.
gründlich bewährende Schriftsteller D .... werde sie
nicht ohne Grund ausgenommen haben.
Je mehr aber der Verfasser sich bewufst
ist, bey Benutzung der Quellen strenge über
sich zu wachen ; um so mehr hält er sich auch
befugt, zu rügen, wenn Andere zu leicht bey
dieser Benutzung zu Werke gehen, — und
vorzüglich, wenn dieses wackere und ehren-
werthe Männer thun, deren wohlverdienter Ruf
und bedeutender Nähme ihren Behauptungen,
mit oder ohne Anführen der Quellen, Gewicht
giebt.
Wenn übrigens der Verfasser einigen Werth
darauf legt, seine historische Gewissenhaftigkeit
nicht verkannt zu sehen; so legt er desto weniger
Werth auf die von ihm versuchten Erklärun-
gen. Dafs er, um seine Arbeit zu einem Ganzen
zu bilden, gewisse ihm natürlich scheinende
Gesichtspuncte für die zusammengestellten
Thatsachen auffassen mufste, versteht sich von
selbst; ohne diese würde das Verzeichnifs dieser
Thatsachen als ein ganz geistloser Körper
dagestanden haben. Das Auffassen solcher Gesichtspuncte
aber ist immer Sache der Persönlichkeit,
und jeder denkende Kopf ist befugt,
seine eigenen Gesichtspuncte zu suchen, sobald
er findet, dafs seine Ideen auf die von Anderen
aufgefafsten nicht hinweisen. Ist der Verfasser