Lu z o n , die grofste und nördlichste dieser Inseln
bat in den Jahren 1627, 1645, 1648 und 1814 von zerstörenden
Erdbeben gelitten; bey dem ersten soll von
zwey Bergen welche Carvallos hiefsen, und in der
Provinz Cagayan an der Nordspitze der Insel neben
einander lagen, der eine der Erde gleich gemacht 'worden
seyn (i). Sie enthält drey thätige Vulcane(2).
Der Nördlichste ist der Aringuay im Gebiete der
Yngoro t en, Provinz I I0cos; er hatte am 4- Junins
1641, zugleich mit dem Vulcan der kleinen Insel Yolo
und dem auf der Insel Sang ui r südlich von Mindanao,
einen Ausbruch, welcher grofse Zerstörung
anrichtete. Der Taal liegt EineTagereise südlich von
Mani ll a; er ist nur ein mitten aus einer unergründeten
Lagune hervorragender Krater. Diese Lagune
hat ungefähr sechs geographische Meilen Umkreis und
einen nur für kleine Boote fahrbaren Ausgang in das
Chinesische Meer, der ungefähr Eine geographische
Meile lang ist, und durch welchen das Wasser heftig
ausströmt. Der Auswurfs-Kegel besteht blofs aus losen
Massen, und Auswürflingen; man sieht keine Spur von
Lävaströmen an demselben« Das Innere des Kraters
enthält in der Tiefe Wasser ; hie und da an seinem
Rande dringen Schwefeldämpfe hervor, und der in
kleinen Hügeln dort und am Fufse des Kegels angehäufte
Schwefel brennt still fort. Im J. 1716 hatte der
1) Histoire gên. des Voyages T. 15. p. 49. edit, de la Haye
in 4. auf welche Ausgabe alla unsere Citate dieser Sammlung
sich beziehen.
* Juan de la Concepcion Histona general de Philipi* *
nas Manila. 1788 — 92.' 14 Voll. — Edinb. phil. Journ.
V. 6. p. 119 — V e r n e u r Journ. des Voy, T« 9. p. 52.
Taal grofse Ausbrüche, dann blieb er ruhig bis zum
j, 1754, wo im August Ausbrüche begannen, die bis
in den December fortdauerten. Die letzten darunter
waren sehr heftig; es stiegen dabey Flammen selbst aus
dem Wasser der Lagune empor. Seit jener Zeit hat dieser
Vulcan einige schwächere Ausbrüche gehabt ( 1).
— Der dritte Vulcan auf Luzon ist der Ma y on oder
Vulcan von Albay, ungefähr funfzehen geographische
Meilen von der der Strafse S. Bernardino zugekehrten
SO Spitze der Insel« Dieser hat im October
1800 und im Anfänge Februars 1814 grofse zerstörende
Ausbrüche gemacht (c). — Luzon enthält auch eine
kochend heifse Quelle (3).
Südwestlich von der Gegend des Taal , der Nordwestspitze
der Insel Mindor o gegenüber, liegt die
kleine Insel Yol o mit dem Vulcan, dessen wir so eben
gedacht haben; und am südlichsten Ende der Insel-
Grüppe, zwischen den Inseln Ne g r o s und Mi n danao
liegt die kleine Insel Fu e g o oder Amb il (4) ,
ebenfalls mit einem Vulcan. Die grofse Insel Mi n danao
hat einen bekannten thätigen Vulcan, und soll,
nach Einigen, deren noch mehrere enthalten. Jener,
der Sanxi l liegt nicht weit von der Stadt Mi n danao,
und hatte im J. 1640 einen Seitenausbruch
durch welchen ein neuer hoher Berg hervorgebracht
wurde (5).
1) Otto V . Kotzebue Entdeckungsreise Th. 3. S. 68. f.
2) Leonhard's Taschenbuch für die gesammte Mineralogie
Jhrg. 12. S. 527.
3) Hist. gén. des Voy. T. 15. p. 28. edit, de la Haye in 4.
■— Journ. de Physique T. 94. 161.
4) Hist. gén. des Voy. T. 15. p. 30. 5) Ebendas, p. 39.