schildert. Dieser Fesi soll seit langer Zeit, und besonders
seit einem vor Kämpfer's Zeit an ihm erfolg,
ten .Seitenausbruche, keine Ausbrüche mehr aus seinem
obersten Gipfel machen, sondern nur Dampf aus-
stofsen. Mitten in der Insel, in der Provinz Oomi
soll , bey einem im J. 1662 erfolgten heftigen Erdbeben,
ein Berg so ganz versunken seyn, dafs keine Spur von
ihm geblieben. Ja der Flufs Oomi selbst und der
See Oiz, in welchen er sich ergiefst, sollen durch eine
ähnliche Katastrophe plötzlich entstanden seyn, 284
Jahre vor C. G. (i).
Auf der südlichem der gröfseren Japanische Inseln,
Ximo oder Iviusju, scheinen die vulcanischen Phänomene
noch dichter zusammengedrängt vorzukommen.
Die westliche Provinz derselbent Fisexi , in welcher
Na n g a s a c k i liegt, hat mehrere warme Quellen;
eben so die östlich von dieser liegende Provinz S im a-
bar a. Diese bringt auch natürlichen Schwefel hervor
und in dieselbe setzt Kämpfer den Vulean Unsen
welchen er Dampf ausstofsen sah. In der Provinz
F i g o südlich von der vorhergenannten sieht man den
Krater eines ausgebrannten Vulcans , ferner einen Berg
bey A s o , der auf seinem Gipfel zuweilen Flammen sehen
läfst, und in der Nähe sind warme Bäder. In der
südlichsten Provinz Satsuma endlich, soll ein grofser
Vulcan (Krusenstern nennt ihn Unga) befindlich seyn,
an welchen man bey der grofsen Verfolgung der Christen
diese stürzte (2). Schwefel und warme Quellen
finden sich auch in dessen Nähe. Es könnte wohl seyn
1) Kämpfer Th. 1. S. 190 und 241» *“ Thunberg a. a. 0 .
Th. 2. S. 83.
2) Krusenstern's Reise Th, 1. S. 272.
dafs unter den Benennungen Uns e n und Unga Ein
und derselbe Berg zu verstehen wäre, da die drey kleinen
Provinzen Simab a r a , F igo und Sat suma
an einander gränzen. Aufser diesen Vulcanen der
gröfseren Japanischen Inseln befindet sich auch einer
auf einer kleinen Insel neben der Insel F i rando westlieh
von Ximo , dann einer auf der Insel Vul c ano ,
Satsuma gegenüber, und eine dritte kleine Insel Nah-
mens Tsikuba S ima soll durch einen submarinen
Ausbruch im J. 94 unserer Zeitrechnung, eine andere,
nahe bey der kleinen Insel Fa t s i s i o , auf gleiche
Weise im J. 1606 entstanden seyn (i). Die letztere
dürfte dieselbe seynv die JBroughton zwischen Fat s i sio
und der Bai von Jedo im J. 1796 sah, und die
damals Dampf ausstiefs (o).
Dafs die Erdbeben auf den Japan i s chen I n seln
eine sehr gewöhnliche Erscheinung sind, ist bekannt.
Nur die stärksten erregen daher einige Aufmerksamkeit.
Man kann deswegen wohl annehmen, dafs
die fünfundzwanzig Erdbeben in, Japan, die Kämpfer
(3) seit Christi Geburt bis in das siebenzehente
Iahrhundert aufzählt, zu den heftigeren gehören. Die
Äeufserung der Japaner über dieses Phänomen ist nicht
nur für dessen Alltäglichkeit in ihrem Lande sondern
auch für dessen Eigenthiimlichkeit daselbst auf eine
merkwürdige Weise bezeichnend. Sie sagen : „es fcrie-
„che wie ein Wallfiseh unter dem Lande her, und habe
»Nichts zu bedeuten“. Man kann das Wellenförmige
Oscillirende der Bewegung kaum bildlicher geben. Dafs
1) Kampfer Th. 1. S. 196 und 237.
2) Broughton's angef, Reise S. 140. und 258.
3) A. a. O. Th. 1. S. 120.136 — 241. und Th. 2. S. 323.