zirk in O und N zunä chs t einschliefsen, sind sämifft-
lieh theils ganz vulcanischer Natur, theils aus vulramschen
und jüngeren Kalkbildungen, theils aus diesen
beyden und aus Urgebirge zusammengesetzt (1), und
alle zeigen mehr oder weniger wirklich vulcanische,
oder dem altvulcanischen Boden eigenthümliche Erscheinungen.
Wir betrachten sie einzeln, am südlichen
Endpuncte anfangend.
Granada enthält Basalt (zwischen St. George
und Go ave ), heifse Quellen und einen alten, mit
Wasser angefüllten Krater (2), und ist ganz vulcaoisch»
St. Vinc ent hat einen thätigenVulcan, l eMo r -
ne G a r ou, der im J. l t l 8 » und vom 27* bis 30- April
1812 , nachdem ein ganzes Jahr lang Erdbeben die Insel
erschüttert hatten, grofse Ausbrüche machte (3)-
Auch diese Insel besteht ganz aus vulcanischenMassen.
Barbados , welche Insel nicht in derKette selbst
sondern etwas aufserhalb gegen O liegt, ist uns ihrer
innern Beschaffenheit nach nicht bekannt. Sie
soll indessen Erdöl liefern. Ihre Theilnahme an dem
Erdbeben vom 1. Nov. 1755 scheint blofs darin bestanden
zu haben, dafs sie, wie auch Ma r ti n i qu f^und
andere Inseln dieser Reihe, von der mit diesem Erdbeben
verbundenen Fluth im Ocean betroffen wurde.
Es sollen sich auf dieser Insel oft Erdfälle oder Bergi
y ‘Cor t e s Mém. sur la Geologie des Antilles, im Journal
de Physique T. 70. p. 129.
£) Humb o l dt Voy. T. 2. p. 22.
3) Ebendas, p-, 13. — S. auch Jam. An d e r s o n in Philos.
Transact. 1785. P. 1. mit einer Abbildung des Krater*.
fälle ereignen, aus denen man auf eine grofse Porosität
ihrer Masse schliefst (1).
Ste. Lu c i e , gehört zu den ganz vulcanischen Inseln
(q). Sie hat eine sehr tliä tige Solfatare am Abhange de«
drey- bis vierhundertToisen hohen Berges Oual i b ou
und heifse mit Gewalt aufsprudelnde Quellen, die
von Zeit zu Zeit kleine Becken füllen. Unter den Erdbeben,
die sie mitempfunden hat, ist vorzüglich das
bemerkenswerth, welches am Iß. October 1819 Mart
i n ique erschütterte. Der Arm des Meeres, der diese
beyden Inseln trennt, ist sieben Lieues breit und nie
ergründet worden, also wenigstens zweytausendMeter
tief (3). Die Gleichzeitigkeit eines Erdbebens auf diesen
beyden Inseln beweist daher unwidersprechlich,
dafs die Ursachen dieser Erscheinung ihren Sitz in
grofser Tiefe haben müssen; und macht wenigstens
wahrscheinlich, dafs die Richtung, der die unterirdischen
Bewegungen dort folgen, in die Linie von einer
der beyden Inseln zu der andern fällt.
Martinique (4) besteht zum Theile aus basalti-
1) Ve rn eu r Journal des Voyages. T. 6. p. 100 f.
2) J. B. L e b l o n d Voyage aux Antilles et à VAmérique nié-
rid. Paris 1813 T. 1. p. 126. mit einer dem Anscheine nach
nicht guten Abbildung. — * CasjaitBesclireibung derVuI-
cane auf der Insel Ste. Lucie; in Kon. Vetensc. Acad. nya
Handl. Stockholm T. 11.
3) V e r n e u r Journ. des Voy. a. a. O. —• Humb o l d t Voy.
T. 2. p. 22.
4) Cor t è s ira Journ. d e -physique a., a. O. Humboldt a.
a. O. — Journal des mines, T. 3. p. 59. — Ve rn eu r
Journ. d. Voy. T. 5. p. 125. und T. 6. p. 100. — Biblioteca
italiana T. 1. p. 207. — J. B. L e b l o n d , Voyage aux Antilles
p. 29 —- 109.
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