I n s e l n i m o c e a n i n s ü d e N v o n a f r i c a
UND IN OSTEN VON SÜDAMERICA,
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M adagas car soll einen Vulcan enthalten, der ungeheuere,
zehen Lieues weit sichtbare Säulen von Wasserdampf
ausstofsen soll; aber diese Thatsache und
das Daseyn des Vulcans überhaupt sind noch gar nicht
gehörig constatirt (1).
I sl e de France zeigt zwar jetzt keine vulcani-
sche Thätigkeit, aber die verschiedenen Berggruppen,
aus denen sie besteht, sind theils aus Basalt, theils aus
Laven und anderen vulcanischen Producten gebildet.
An einigen Puncten, wie an der Mont a gne du
Co rps de Garde, sind solche Vertiefungen und
Thaleinschnitte zu erkennen, wie sie den Erhebungs-
Krater und die von ihm auslaufenden Schluchten cha-
rakterisiren. Den Pi t o n du mi l i e u hält Bory für
denjenigen Punct der Insel, an welchem sich die vul-
canische Thätigkeit am längsten erhalten haben dürfte.
Zugleich ist die Insel von kleinen Felsen-Inseln
1) Annuaire du Bureau des longitudes p. Van 1824. p. 174.
umgeben, deren kegelförmige Gestalt und basaltische
Massen ihren Ursprung verrathen (i).
Bourbon hingegen besteht ganz aus vulcani-
schem Boden jeder Art. Der mittlere höhere Theil der
Insel trägt den Charakter der uralten Basaltischen Erhebung,
und äufsert keine vulcanische Thätfigkeit mehr.
Man findet in ihr eine ähnliche Beschaffenheit wie an
den Canarischen Inseln. Sie erhebt sich von allen Seiten
gegen den oder die alten Krater in ihrem Innern,
von welchen nach dem Umkreise zu sternförmig tief
eingeschnittene Schluchten auslaufen — auf den Cana-
rien jBarancos genannt, in denen sich reifsende Giefsbä-
che von veränderlichem Wassergehalte, zum Theile in
Wasserfällen, herabstürzen. Fast in der Mitte der nördlichen
Hälfte der Insel liegt der Punct, an welchem man
den oder die alten Erhebungs- und vielleicht auch Auswurfs
- Krater suchen mufs, die der Insel ihre Gestalt
gegeben haben; dieser Punct, Gros Morne oder
Morne Sa la z e genannt, soll Neun bis Zehentausend
Fufs über der Meeresfläche liegen. Seine Umgebungen
bieten die merkwürdigsten Denkmale der Wirkungen
des alten Vulcanismus dar, dahin gehören unter andern
der für unersteiglich gehaltene Gipfel Ciman-
def , der einefastregelmäfsigvierseitigePyramidebildet.
Der südöstliche Theil der Insel, LeGr an d Pay s -
b r ul e genannt, ist eine durch die lebendigste vulcanische
Thätigkeit ausgezeichnete Gegend. Dieser Theil
1) Au b l e t in Hist. de l'Ac. des sc. de Paris 1753. M.
p. 383. —- uncL in * dessen Hist. des plantes de la Guyane
Française (1774) Append. p. 129. — B o r y d e St. Vi n cent
Voyage dans les quatre principales îles des mers d'Afrique.
Paris 1804- 3. Voll. 8.
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