wobey funfzehenhundert Menschen das Leben verloren
(i). Die Katastrophe welche Haleb am 13. Aug.
u. 5. Sept. 1822 erlitten hat, ist fast noch jetzt das Gespräch
des Tages. Auch im Süden von dieser Stadt,
nach Tai beh in der Syrischen. Wüste zu, finden sich
sowohl warme Quellen als Spuren von ehemaliger vul-
canischer Beschaffenheit des Bodens (2).
5.
K l e i n As i a .
In dem östlichen Theile von Kl e in Asia finden
sich zwar die Spuren von unterirdischer Gährung nur
zerstreut; doch haben auch dort mehrere Gegenden
und Städte Erschütterungen und zuweilen Verwüstung
erlitten; so Pompe j opo l i s ( Soloe, in C i l ic ien
oder das in Paphl a goni en?) ; Neo • Caesarea in
Pontus; Herac lea inPontus, diese beyden wurden zu
Aristoteles Zeit von Erdbeben zerstört (3): u. s. w . Diese
Spuren leiten wenigstens zum Verfolgen des Zusammenhanges
solcher Erscheinungen zwischen Sy r ien und
den von uns oben aufgeführten Theilen Armeniens
in der Gegend von Er z erum auf einer, und Lyd
i en nebst Joni en und dem Archi pel a g us auf
der andern Seite.
Im westlichen Theile der Halbinsel zeigen die
Spuren der unterirdischen Gährung sich immer häufiger,
je weiter man darin nach dieser Weltgegend
fortschreitet, theils als sich immer wiederhohlende
1) Ol i v i e r a. a. O. p. 360.
2) Ol i v i e r a. a. O. p. 353. 54.
3} Meteorology L, 2. c. 8,
Erderschütterungen, theils als Erscheinungen eigentlich
vulcanischer oder doch verwandter Natur. Sac rum
Promont or i um, der Berg Chimaera, die He-
phaest i i montes", sämmtlich in Ly d i e n , standen
bey den Alten als Feuerberge im Rufe ( 1). Wenn man
auch jetzt in der Nähe dieser Orte von eigentlichen
Vulcanen Nichts weis; so finden sich doch dort noch
ausbrechende Erdfeuer, die aus hieinen Kratern emporsteigen,
ohne irgend eine Zerstörung anzurichten.
Ein solches Feuer (Yanar) sah Capitain Beaufort
etliche Meilen weit von der Stadt D e l ikt a s ch wüh'
lieh brennen, und bemerkte zugleich Spuren davon
dafs ein ähnliches wohl auch aus einem andern benachbarten
Punkte hervorgegangen seyn möge (2).
Die innere Beschaffenheit der Gebirge Klein-Asiens
ist noch sehr wenig untersucht, doch sind schon den
Alten einige Puncte darin als vulcanisch erschienen: wie
Laodicea e ombus t a ß ) ; die seltsame Höhle P l u t
onium unweit Hi e r a p o l i s , deren schädliche
Dämpfe, nach einem im Alterthume herrschenden Glauben
, nur Geschöpfe die ihrer Mannheit beraubt waren
ohne Nachtheil einathmen konnten (4). Wir kennen ferner
die Basaltische Natur der Ufer des Bospor us ; und
von gleicher Beschaffenheit mögen, nach Olivier s (o)
Schilderung die kegelförmigen Hügel in Lyd i en,
nahe ander Gränze Ka ramani ens seyn, auf deren
1) Pl i n iu s H. N. L. 2. C. 106. (110). — Männert Geogr.
d. Griecli. u. Rom. Th. 6. H. 3. S. 161.
2) Be a u f o r t Karamania p. 44.
3) Strabo L. 12. T. 5. p. 238. f.
4) Derselbe L. 13. T. 5. p. 485.
5) Ol i v i e r Voyage T. 6. p. 402.