findet man mehrere bis gegen Bagdad hinab, wie
z. B. bey Dakuk, Mendc l i u. s. w. (1); auch
Schwefel soll sich in den Bergen der dortigen Gegend
finden (2). Nicht weit, und um ein Kleines östlich
von dieser Gegend im Paschalik Schehe re zur,
zwey Stunden von Ki e rki u k auf dem Hügel Kier-
k i uk-Baba , soll beym Aufgraben der Erde entzündbares
und sich bey Berührung dfer Luft von selbst entzündendes
Gas hervorbrechen (5) — wie bey Baku,
und nicht weit davon sind drey Naphtaquellen die in
einen Bach zusammenfliefsen (4). Bagdad hat oft,
nahmentlich 1129» 1135;» 1641 und 1769 durch Erdbeben
gelitten (5). Vielleicht ist auch das was Plinius (6)
von feurigen Erscheinungen in Med i en , S i tt ac ene ,
Susa und in der Gegend von Baby l on sagt, auf die
Naphtaquellen zu deuten ; wenigstens finden wir
keine andere Nachricht von eigentlich vulcanischen Erscheinungen
aus diesen Gegenden.
Von Bagdad am Euphra t aufwärts finden sich
ebenfalls mehrere in dieser Hinsicht bemerkenswerthe
Puncte. Bey H it (Hai ta, Ei t ) sind Erdölquellen,
die mit Geräusche aufbrausen und von denen der Ort
bey den Arabern der Mund der Höll e genannt
wird (7). Etwas weiter aufwärts, unterhalb Ana liegt
im Euphrat die Insel Ana t e l l e s , auf welcher man
1) Biisching a. a. O.. S. 195* 208. u. 268.
2) Ritter Erdkuude Th. 2. S. .242
3) Ol i v i e r Voy. T. 4. p. 299.
. 4) Biisching a. a. Q. S. 194.,
5) Ebenders. S. 205. — * Bar Hehraeus, J. 524 der Hegira.
6) H. N. L. 2. c. 106 (110).
7) Bi i sching S, 212.
umgeetürztes Mauerwerk antrifft, das von einer durch
Erdbeben zerstörten Stadt herrühren soll (1). Ueber-
haupt finden sieh durch das ganze Land im obern
und hie und da im mittlern Laufe des Euphrat, sowohl
nach der Syrischen Wüste als nach den Tigrisquellen
zu, besonders aber in der Richtung von Mosul
nach Bi r t , häufig die Spuren von vulcanischen Erscheinungen.
Olivier, der unter den Reisenden neuerer
Zeit vorzüglich auf diese Spuren aufmerksam gemacht
hat, bemerkte auf dem Wege von Haleb nach
Birt bey dem Orte Charmel i k die niedrige Gegend
kalkartig, die Höhen aber mit schwarzem vulcanischen
Gestein (vermuthlich Basalt) bedeckt. Zwischen Bi r t
und Orfa, zwey Lieues vor dem letztem Orte, sah er
gleichfalls die Spur eines ehemaligen Vulcans; dasselbe
beobachtete er zwischen Alkaoüi und Dj aour
K i o u r i , östlich von Orfa; noch weiter östlich folgte
er den Spuren der Vulcanität in der Ebene zwischen
dem Flüfsehen El l e l i und dem Orte Gara Moscok
(oder De emi ) welcher selbst auf einem vulcanischen
Felsen steht. Der Sinds j ar , dieser in ungefähr
gleicher geographischen Breite mit Mosu l zwischen
dem Tigris und dem Euphrat fast in der Mitte liegende
bedeutende Berg, soll, zufolge der demselben Reisenden
zugekommenen Nachweisungen, ein erloschener
Vulcan seyn (2). Wir können nicht Anders als
diese Beobachtung merkwürdig und bedeutungsvoll
finden; indem der Gipfel des Demawen d , des
Si nds jar und des kleinen Vuleans von Kepse un-
1) Ebenders. S. 264. citirt Balby.
2) O l i v ie r Voyage etc. T. 4. p. 214. 218. 235« 241. 379. u.
T. 6. p. 353. 354.