Oberfläche von jeher gewirkt zu haben scheint (i), So
besteht z. B. die weite Ebene von Tap ia am Füfse
des Chim bo r a s so ganz aus Bimsstein, einer Substanz,
welche die geringere Menge der Bestandteile
vulcanischer Ausströmungen in anderen Gegenden der
Erde ausmacht. Basalt findet sich an mehreren Orten ;
z. B. am P i c h inch a. Auch heifse Quellen enthält
diese Gegend, wiebey Cuen^a, los Ba'nos u. s.w. (2).
Der südlichste von den Vulcanen dieser Gegend,
und zwar des östlichen Gebirgskammes ist der S a n g a y.
Vor dem Jahre 1728 sind von demselben keine Ausbrüche
bekannt, aber seit diesem Jahre ist er auch nie ganz
erloschen, er dampft immer, und stöfst von Zeit zu
Zeit Flammen aus, unter weit hörbarfem Brüllen in seinem
Innern (3).
Diesem gegen Norden liegt zunächst der Capa-
Ur cu, auch El Al tar de C o l lane s genannt. Er
ist kein VuJcan, sein Gipfel aber zeigt viele Zacken und
zum Theil geneigte Spitzen, die eine mit ihm vorgegangi-
ne Zerstörung glaublich machen. Auch haben die Eingeborenen
von ihm die Sage, dafs er ehedem höher gewesen
sey, als der Chim bo r a s so , und dafs sein Gipfel
eingestürzt sey unter der Regierung des Ouainia-Abo-
matha (ungefähr im Anfänge des funfzehenten Jahrhunderts)
während vulcanischer Ausbrüche und Aschenre1)
Humb 0 Idt Ideen und Naturgemàlde S. 142— 146.
2) Humb ol d t Ideen und Naturgemàlde S. 149. — Hist.
gén. des Voyages, T. 20. p. 96. nach Ul loa.
3) Nacli Ul l o a , Hist., gén. des Voy. T. 20. p. 95.—
Bo u g u e r la fig. de la terre p. LXXVII.
gen, die eine siebenjährige Nacht hervorgelbracht haben
sollen (i).
Ihm folgt nördlich in derselben Reihe der Tungu-
ragua, ein thätiger Vulcan, der in den Jahren 1557/
1640 und 1645 verheerende Ausbrüche machte, und
während der Anwesenheit der französischen Mathematiker
von Zeit zu Zeit Dampf*ausstiefs. An seinem
Fufse bey dem Dorfe lo s Bano s entspringen warme
Quellen (2).
Ungefähr zwölf geographische Meilen weiter nördlich
liegt der Cotopa x i , dessen Krater 930 Meter
Durchmesser hat (3), jetzt der thätigste Vulcan unter
allen Americanischen, und thätig seit der Zeit, da die
Europäer Pe ru eroberten. Sein grofserAusbruch nach
dem Tode des Inca Atahualpa im Jahre 1533> soll pro-
phezeihet worden seyn, wie die Peruaner sagen. Sein
Gipfel bildet einen vollkommenen Kegel, welchem eine
hohe Bedeckung von unvergänglichen Schnee ein vollkommen
abgeglättetes Ansehen giebt. Nur am obersten
Theile des Kraters nimmt man den nackten Felsen in
schwarzen horizontalen Streifen wahr. Die oberste
Einfassung des Kraters scheint eine senkrechte Mauer
Von vulcanischer Substanz zu seyn, wie der P i c v o n
Tene r i f f a hat. An seinem Abhange, südwestlich
vom obern Kegel ragt aus dem Schnee eine zackige Felsenmasse
hervor, welche die Eingeborenen den Ko p f
1) Humb o l d t Ideen und Naturgemälde S. 139. — Dessen
Atlas -pittoresque p. 106 u. 201. — s. auch, dessen Briefe
in Berliner Monatsschrift. 1803. Jul. Aug. u. Octobr.
2) B ouguer la fig. de la t. p. CVIII. —
Hist. gén. des
Voy. T. 20 p. 96.
3) Humb ol dt Ideen und Natufgem. S. 51.