durch das Verschliefsen desselben bewirbt habe. Diese
Erzählung sey wahr oder nicht; so wissen wir doch,
dafs der Boden Roms sehr oft erschüttert worden ist
und noch wird. Die älteste Nachricht von einem Erdbeben
daselbst ist aus dem J. 293 nach Erb. R. (458 vor
C. G.) (i). Von dieser Zeit an bis in die neueste sind
die Nachrichten von Erdbeben in Rom so häufig, dafs
wir nicht nüthig haben der einzelnen zu gedenken.
Derer die sich im Zusammenhänge mit ähnlichen Erscheinungen
in anderen Gegenden des Mittelländischen
Meeres ereignet haben, ist ohnediefs schon erwähnt
worden.
Der Zug des basaltischen und altvulcanischen Gebirges
wird durch die Umgebungen des Sees von
Br a c c ian o , der Stadt V i terbo, des Sees von B ol -
s ena und durch die Gegend von Radi c o f ani bis in
das Fl or ent in i s ch e bezeichnet (2). Ihn begleiten
zu beyden Seiten die Schwefelquellen und warmen
Quellen des Lago di Bagni oder Sol fatara zwischen
Rom und Ti v o l i (3), am See von Brac- 1 2
1) Livius L. 3. c. 10. — C a lv i si i opus ehronologicum bey
dem genannten Jahre.
2) % V i t o P roc ac c i n i Ri c c i descrizione metodica di al-
quanti prodotti di Vulcani spenti nello stato Romano.
Firenze 1820. 8. — Derselbe in * B r u gn a t e l l i Giornale
■di fisica 1816. bimestre 4. — G. B r o c chi sopra alcuni
ammassi colonnari basaltini del territorio di Viterbo, in
Bibi. ital. T. 3. p. 495. — Salmon sur un morceau de
Basalte volcanique des environs de Borghetto, im Journ. de
Phys. T. 48. p. 432.
S)~ -A. Den i s Fougé r oux de B o n d a r o y sur les solfatares
des environs de Rome, in Hist, de VAcad, des Sc. de
Paris. 1770. p. 1.
ciano, bey Ci v i t a - v e c chiä und Tol f a , dann
näher an dem Rücken der Apen.ninen die von N o cer
a und Gualdo; imF l o r e n t i n i s c h e n die warmen
Quellen bey San F i l i p p o unweit Radi c o f a n i ,
.bey Massa di Maremma, Gastel nuov o di Val
di Ceci n a , Mont e Ce rvö l i , Bagni a Ripo l i
unweit Fl o r e n z , N o c e imP i s a n i s c h e n ; die berühmten
Bäder von Pi sa; die Erdfeuer bey P i e t r a
Mala, Ba r i g a z z o und an mehreren Orten im M o -
d ene s i s chen, im B ol o gn esi -schen bey La
Serra de G r i l l i , im Pa rme s ani s che n bey Le-
s ignano di Tor r e c h i a ra und bey Ve l l e j a unweit
Pia c enza , welche mit den Erscheinungen bey
Baku u. s. w. Übereinkommen, daher auf dieselben
auch alles das anwendbar ist, was wir von diesen angemerkt
haben. . Diese Erdfeuer finden sich gerade um
denPunct, wo der Zug der vulcanischen Erscheinungen
in seiner von SO nach NW gehenden Hauptrichtung,
die dort fast ganz von O nach W gebogene
Apenninen -Kette durchschneidet (1). Dafs solche
Erscheinungen durch ehemalige, jetzt unter Schutt begrabene
Sümpfe erregt werden sollten, wie Volta um
deswillen glaubt, weil Ve l l ej a einst durch einen
Bergfall verschüttet worden ist, und in der Nähe die- 1
1) S. unt. and. * P a u l B o e cone Osservazioni naturali. Bologna
1684.— * S t. Clai r in Philos. Transact. 1693. Nr.
. . . . p. 378. — B ianehini in Mem. de VAcad. des Sc. de
Paris 1706. M. p. 336. — G a l e a z z i i n Comment. Instit.
Bonon. T. 1. p. 97. —- Fou g é r o u x de B o n d a r o y
am vorhin angef. O. — R a z o umo v s k y im Journ. de
Phys. T. 29. p. 177. JVi sma y r Ephem. d. ital Litte-
ratur 1801. ’ H. 1. S. 43.— Mé n a r d de là G r o y e im
Journ. de Phys. T. 85. p. 235. u. 290.