Wir halten daher nicht nur für nicht überflüssig,
sondern selbst für erforderlich zur Vollständigkeit unserer
Darstellung, die Beobachtungen nicht mit
Schweigen zu übergehen, welche an verschiedenen
Puncten der Erdoberfläche ausgebrannt e V u 1 -
cäne und v u l c a n i s c h e Erhebung en aus vorhistorischer
Zeit vermuthen lassen. Ist die Vorstellung,
welche ein Theil der Geologen von solchen Puncten
hat, gegründet; so wird nicht geläugnet werden können,
dafs das Aufsuchen dieser Puncte, die Verhältnisse
ihrer Lage gegen einander und gegen diejenigen,
die eine fortdauernde vulcanische Thätigkeit zeigen,
von Wichtigkeit für die uns so wesentlich scheinende
Erforschung des innern Zusammenhanges aller vulcani-
schen Thätigkeit in der Erdrinde seyn mufs. Insofern
ist daher allerdings jede Andeutung der dunkeln vorhistorischen
Geschichte der erloschenen Vulcane mit den
uns durch Ueberlieferung bekannten Begebenheiten der
fortwährend wirksamen sehr enge verknüpft. Insofern
also dürfte man nicht ohne Grund hoffen, durch Aufsuchen
des Zusammenhanges zwischen beyden, zum
Auffinden des gemeinschaftlichen Sitzes ihrer Ursachen,
und endlich dieser Ursachen selbst, mitzuwirken.
Die Puncte der Erdfläche, auf welche wir hier
deuten, sind solche, in denen nicht alte Sagen von
vulcanischen Erscheinungen, sondern allein die sich
jetzt zeigende Beschaffenheit des Bodens auf die Ver-
muthung von ihrer ehemaligen Vulcanität geleitet hat:
— die Gegenden, die aus Basalt, Phonolith, Trachyt,
gewissen für vulcanisch angesprochenen Porphyrarten,
und anderen sich mit diesen in ähnlichen Verhältnissen
zeigenden Substanzen bestehen. Die Frage; ob Gegenden
von dieser Beschaffenheit mit Hecht für vulcanischen
Ursprungs gehalten werden oder nicht? wird
zwar von den Naturforschern nicht einstimmig beantwortet;
indessen schon der Umstand , dafs sie aufgeworfen
werden konnte, dafs man Gründe für die bejahende
so wie für die verneinende Antwort auf dieselbe
fand, mufs uns auffordern, die Beobachtungert»
welche sie veranlafst haben, nicht unerwähnt zu lassen.
Der Streit unter den Geologen darüber; ob der
Basalt und mehrere ihm verwandte Steinarten vulcanischen
Ursprungs seyen, oder nicht? ist zu bekannt, als
dafs wir nöthig hätten, hier sehr ausführlich über denselben
zu berichten; allein er steht doch mit unserer
Untersuchung in einer so nahen Beziehung, dafs wir
an ihn erinnern, und das Wesentlichste von demselben
darlegen müssen. Wir würden aufserdem kaum im
Stande seyn, unsere Ansichten von den wirklich jetzt
noch vulcanischen, und den nur muthmafslich vulcanischen
Puncten der Erdoberfläche zu entwickeln.
Der Ursprung der Muthmafsung, dafs Basalt u. s. w.
vulcanisch gebildet worden sey, ist ungefähr folgender.
Man war durch Beobachtung des Unterschiedes, der
sich sowohl in den Bestandtheilen und in der innern
Structur der Gebirgsarten als in der Lagerung derselben
zeigt, dahin geleitet worden, sie in Ansehung ihrer
muthmafslichen Entstehung in verschiedene Classen
einzutheilen, — eine Altersfolge der Bildung derselben
anzunehmen. Die hierüber bestehenden Ansichten der
Geognosten, wenn sie auch in manchen Einzelnheiten
abwichen, vereinigten und vereinigen sich noch wenigstens
dahin, dafs es ältere Gebirgsarten gebe, welche
die Unterlage später gebildeter'und auf ihnen ruhender
ausmachen. Die Art, wie jene älteren gebildet und in
ihre jetzige Lage gebracht worden sind, ist in tiefes
Dunkel gehüllt; aber einige Hauptkennzeichen charak-
terisiren und unterscheiden sie von den anderen. Diese