6 breit gewesen seyn; 40 Dörfer mit 3000 Menschen
wurden dabey verschüttet (i). Auf diesen folgt der
W y a h a m, dann der Malabar, der S umbu ng und
der Ti lo ; diese vier sind ruhende oder ausgebrannte
Vulcane, der sechste, Badawa , zeigt von Zeit zu Zeit
Entzündung auf seinem Krater. Salak, an dessen Fufse
sich heifse Quellen befinden, hat 1781 einen Ausbruch
gehabt; der achte Ga galt zeigt sich auch dann und
wann in Bewegung. Nicht weit von dem Sumbung,
doch etwas aufserhalb der Linie dieser acht Vulcane,
gegen Norden, liegt ein neunter, der Guntur; dieser
hatte in den Jahren 1800 und 1807 Ausbrüche, auch
kann man an seiner ganz kahlen Seite deutlich Lavaströme
von verschiedenen Ausbruchs * Epochen unterscheiden.
Ein von Raffles (wenn nicht unter dem
Nahmen Badawa ) nicht mit aufgeführter, obgleich
beträchtlich hoher Vulcan (7400 engl. Fufs) Pa-
tacka, soll westlich vom Ti lo liegen, einen 700 Fufs
tiefen Krater, und darin einen See von Schwefel enthalten
, auch zur Seite noch einen ganz trocknen Krater
haben (2).
Nördlich von der Linie der hiergenannten acht
Vulcane und ganz parallel mit derselben, streicht eine
zweyte etwas kürzere, aus fünf Vulcanen bestehend.
Die vier ersten, östlichen, Kraga, Maruyun g ,
Manglayan und P u k i l -Tu n g i l sind erloschen,
und der westlichste Tankuban-P rahu enthält, in
seinem Krater noch eine Solfatara. Aus dieser dringen
die schweflichen Dämpfe mit grofser Gewalt durch Oeff-
nung'en der Wände hervor, und auf seinem Boden befindet
sich milchiges Wasser von der Temperatur von
1) Raffles Th. 1. S. 15.
2) Edinburgh philosoph, Journ. V. 7. p. 28. cilixt Reinwardts,
112* F ., das in steter Bewegung ist und Blasen mit
Schlamm aufwirft (1).
Ueberblicken wir noch einmal Alles was von Java
angeführt worden ist; so zeigt sich eine merkwürdige
Vereinigung von Thatsachen, welche auch hier, und
zwar hier ganz vorzüglich, die oben aufgestellten Ansichten
von den Aeufserungen der vulcanischen Thätig-
keit des Innern der Erde gegen ihre Oberfläche zu bestätigen
dienen. Eine Reihe von Vulcanen, begleitet von
warmen und Naphta Quellen, zieht sich in linearer Richtung
durch die ganze Insel. Fast niemals scheinen
gleichzeitige Ausbrüche von zwey oder mehreren Vulcanen
der Insel zu erfolgen; wenigstens unter allen,
Welche wir hier bey den einzelnen genannten Bergen
angeführt haben, und noch zweyen aus den Jahren
1666 und 1729 (2) , 'bey denen nicht angegeben ist, aus
welchen Vulcanen sie erfolgten, — unter diesen allen
treffen nur zwey auf dasselbe Jahr (1772)* Die Ausbrüche
erfolgen vielmehr alternirend ; da der Galung-
G u n g im J. 1822 aufbrach, hatten alle übrigen Vulcane
seit mehreren Jahren geruht — wie bey der Entstehung
des M o n t e n u o v o. Der gröfsere Theil dieser
Vulcane hat offene Krater, mehrere andere smdSol-
fataren , die immerfort Gas ableiten. Daher also wohl
und zugleich wegen der häufigen über die ganze
schmale Insel verbreiteten warmen und Naphta- und
Mineral-Quellen, die Seltenheit der Erdbeben auf Java;
die Erschütterungen abgerechnet, welche den Ausbrüchen
der Vulcane in ihrer nächsten Umgegend unmittelbar
vorhergehen. Wir finden in den Javanischen An-
1) Raffles Th. 1. S. 13 — 15.
2) Raffles Th. 2. S. 236 und 238.