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Cap Pe l oro an bis gegen den Aetna ist Granit, wie
Cal abri en, so dafs dieser grofse Vulcan an der
Gränze des U-rgebirges steht. Das Phänomen des Einsinkens
hat man übrigens auch an anderen sich geog-
nostisch auf dieselbe Weise wie jener verhaltenden Orten
Siciliens wahrgenommen (1).
Das Bergöl ( Petroleum) , welches so wie Naphta
häufig in Sicilien vorkommt, findet man, aüfserin den
sclionerwähnten-Quellen und Wasserbehältern, bey dem
Dorfe Pe t r a l i e (das seinen Namen davon bekommen
hat), auf Wasserquellen bey Mi s t r e t to, Lionfor t e ,
Bi v o n a ; defs aus der Gegend von Agrigent erwähnen
schon Dioscorides und Plinius. Erdpech findet sich
bey Ragus a i n V a l -di N oto amFufse eines mächtigen
Lagers von Stinkstein; bey Ni s s or i a , zwischen
Gugliano und Nicosia findet sich Asphalt (2).
An Schwefel ist, wie bekannt, Sicilien sehr reich.
Die Niederlagen davon nehmen grofse Strecken Landes
ein. Um Raddusa beyAidone, am Fiume salso,
bey dem alten Immera befinden sich weit verbreitete
Lager davon; und in dem weiten Gebiete von Gir-
g en t i herrscht der Glaube, dafs, wo man auch graben
möge, man eine Schwefelmine finden werde. Die
am längsten bekannten Niederlagen findet man in dem
Theile der Insel, der sich von ihrer Mitte bis an die
südliche Meeresküste erstreckt, und zu beyden Seiten
von Linien eingeschlossen wird, die man von einer
Seite nach Sc iacca zu, und von der andern in Schlangenzügen
um das Gebiet von Raddusa her nach dem
Meere zieht. In diesem Bezirke besteht, kann man
1) Ferrara a> a. O. S. 51 7—53.
2) Ferrara a, a. O. S. 29.
sagen, ein grofser Theil des Bodens aus Schwefel, und
dieser füllt hie und da ganze Gänge aus. Ferrara (2)
äufsert bey dieser Gelegenheit: es sey ein Irrthum,
wenn man den Reichthum Siciliens an Schwefel auf
Rechnung seiner Vulcane schreiben wolle, da derselbe
sich gerade in dem Theile der Insel finde, in welchem
Vulcane nicht wirken, in Gegenden, welche aus Nep-
tunischen Bildungen bestehen; und dafs er folglich
nichts Anderes als ein Niederschlag der Gewässer der
Urwelt seyn könne.
Ohne gerade die Möglichkeit dieser Bildungsart
ganz verwerfen zu wollen, müssen wir doch bemerken,
dafs sich zwar aus den Lagerungsverhältnissen
des Schwefels in Sicilien ergiebt, dafs derselbe von dem
Aetna in dessen jetziger Wirksamkeit nicht erzeugt
oder abgesetzt worden seyn kann; auch dafs dieser
Schwefel nicht — etwa nach den beschränkten und unhaltbaren
Vorstellungen einiger Geognosten zu Unterhaltung
des vulcanischen Processes in diesem Berge
wirken kann. Allein wir möchten die Causalverbin-
dung zwischen der vulcanischen Beschaffenheit Siciliens
überhaupt, und seinem Reichthnm an Schwefel
und Erdharz doch nicht läugnen. Jetzt bildet der
Aetna freylich keine solchen Lager von Schwefel
mehr, denn die seinem Schoose entsteigenden Gasarten,
folglich mit ihnen die Schwefelsäure, mit Gewalt
in die Atmosphäre getrieben, zerstreuen sich in derselben,
und wo sie zersetzt werden, wer mag das entscheiden?
Aber die submarinen Explosionen des gro-
fsen vulcanischen Herdes der Urwelt, des grofsen
Herdes unter dem Mittelländischen Meere, diese Ex-
1) A. a . O. p. 53.