die etwas weiter gegen Süden von dom Hauplkörp-er
dieses ersten Gebirges der Erde gelegenen Gegenden,
sind öfteren, bisweilen sehr heftigen Erdbeben unterworfen.
Der obere Lauf des Jumna, der ganz durch
G-ranitgebirge geht, wird von mehreren heifsen Quellen
begleitet, wie z. B. bey Oith a -Gur, bey Ban-
n a s a , bey Jumnot ri . An dem zuletzt genannten
Orte liegt ein vierzig Fufs dickes Schneegewölbe über
dem jungen Strome, und verbirgt völlig die Schlucht,
in welcher derselbe entspringt. Unter diesem Gewölbe
befinden sich eine Menge kochend heifser Quellen, deren
Dämpfe den Schnee von unten abthauen, so dafs
Löcher und Gewölbe in der sich von oben herab immer
erneuernden Schneedecke entstehen. Das heifse
Wasser sprudelt aus Spalten im Granit hervor und setzt
Eisenoxyd ab (1). Da wo der Soar und der Elg i e
dem Gange s zufallen, befindet sich auf dem gegenüber
stehenden Ufer des letztem eine Reihe von heifsen
Quellen, und bey La h o r i -Ne i g , mitten im Granit,
ein Bach der mit reinem Kalkstein incrustirt (2).
Vulcanische Oeffnungen kennt man in diesen Gegenden
nicht, aber von Erdbeben in denselben und in
einigen noch weiter gegen Süden liegenden, finden sich
mehrere Nachrichten. Wir erwähnen nur einiger der
neuesten. Die Gegenden am Gange s litten Erschütterungen
in den Jahren 1665» 1762 und 1800 (3)* Im
J. 1803 richtete ein Erdbeben am Gange s , besonders
1 ) S. Capit. Ho d g s o n in Edinburgh philosoph, JournalYol.
9. p. 14 — 19.
2) Derselbe in Asiat. Researches V. 14. und Edinb. phil.
Journ. V. 8. p. 232.
3 ) Philos. Transact. 1763. p. 251. f.
zu Rarahat und in anderen umliegenden Städten und
Bezirken eine grofse Verwüstung an (1). Capitain
Jladgson empfand selbst zu Gangotr i ein solches in
der Nacht vom 26. bis 27- Mai 1817. welches Felsenstücke
abschlug oder herabrollte. Dieses wurde in allen
Theilen des Gebirges und in den nordwestlichen
Ebenen von H in do s tan empfunden, und wieder-
hohlte den 28. Mai (2). Im Lande Ku t s ch , nordwestlich
von Bombay zwischen dem Busen v on Cam-
bay und denMündungen des Indus, wüthete am 16.
Junius 1819 ein Erdbeben, das viele Städte und Dörferverwüstete.
Die Hauptstadt Bho o i wurde in einen
Trümmerhaufen verwandelt, und ihre von Sandstein
erbaueten Mauern wurden umgeworfen. Die
Wirkungen dieses Erdbebens erstreckten sich bis zur
Stadt Ahmedhabad.wo sie noch sehr zerstörend waren,
und wurden noch zu Poonah, 400 (englische)
Meilen von Ahmedhabad schwach mitempfunden.
Sie folgten genau einer Linie deren Endpuncte diese
beyden Städte sind. Die Stöfse dauerten einige Tage
bis zum 20* da sich dreyfsig Meilen von B h o o i ein
Yuka-n geöffnet haben soll (3). Etwas weiter in Osten
von dieser Linie, doch in ihrer Verlängerung, liegt die
Stadt Oo j a i n (O ud je 'in , Oug e i n , im Sanscrit
Uij a yi n i und Av ant i , im Peryplus maris erythr.
Ozene genannt); dort soll die alte, Eine englische
Meile von der jetzigen gegen Norden gelegene Stadt,
1) Neue allg. geogr. Ephem. Bd. 8. S, 157» *—■ nach Asiatic
Researches V« 11«
2) Hodgson am zuletzt angef. Orte.
3) Ve rne ur Journal des Voyages T. 4. p. 473. — Edinh.
philos. Journ. Vol. 3. p. 120.