Die Gegend, welche zwischen den beyden südlichen
Endpuncten der hier von uns verfolgten Züge
eingeschlossen ist, bildet den merkwürdigen Busen
dessen wir vorhin gedacht haben, und der im Hintergründe
von dem Urgebirge der Ce v ennen und von
den aus demselben hervorragenden, und sich gegen
N. W. weithin erstreckenden grofsen altvulcanischen Ge-
birgsmassen geschlossen wird. Er stellt ein grofses
Dreyeckdar, dessen Basis eine Linie ausmacht, gezogen
fast von Ni z z a aus bis nach Narbonne, und
dessen Spitze ungefähr zwischen Riom und Limo ges
in der Mitte liegt. In diesem grofsen Dreyecke
ist Alles, was nicht den Alluvioneri des Meeres und des
Rhone angehört, Urgebirg und vulcanischer Boden.
Auf der so eben angegebenen Basis des Dreyecks
selbst linden wir eine ganze Reihe alt vulcanischer
Puncte. Bey To u r v e s unweit Brignol l e fangen
sie in Osten an; dort ist die sogenannte Caudiere
ein ganz basaltischer Bezirk, dann der Basaltberg St.
P i 1 o n und die P o i n t e des B e g a i n e s unweit S t.
Max imi n (i). Zwischen Tou l on und Marsei l le
liegen die altvulcanischen Hügel bey O l l i o u l e s ,
Br ous s on und Re v e s t , die warmen Quellen von
Aix, die Basalthügel bey Beau l i e u (2) unweit dieser
Stadt, die vulcanischen Puncte bey Nisme s
und endlich die bey Mo n t p e l l i e r (3), deren Fort-
1) Papou a. a. O. p. 60 — 62
2) Mé n a r d de la G r o y e im Journ. de Physique T. 82.
p. 149. und 215.
S) J ouhe r t déscript, du petit volcan éteint dont le sommet
est couvert par le village et le chateau de Montferrier à 1
lieue de Montpellier, in Hist. de l’Acad. de Paris 1779*
setzung sich über Lodèv e quer durch die Ceven-
nen-Ket te hindurchzieht bis gegen Rhode z .
Weiter gegen Norden erscheinen die grofsen altvulcanischen
Striche des Viv a r a i s (jetzt Départ ,
de l ’Ardè che ) , und mit den mächtigen Niederlagen
von Basalt in dieser Gegend beginnt die grofse Vulcan-
gruppe welche, sich immer mehr verbreitend, ebenfalls
die Cevennenke t t e durchsetzt, und jenseit
derselben sich zu den eigenthümlichen sehr beträchtlichen
Trachytgebirgen des Cant a l , Mo n t d ’or und
den Trachyt- und Basal tgebirgen der Cha î n e des
Puys bey Clermont Ferrand ausdehnt, deren
Haupt der P u y de Dôme ist, und an denen sich
endlich die deutlichsten Lavaströme selbst, als vielleicht
das jüngste Product der vulcanischen Thätigkeit in
dieser merkwürdigen Gegend, zeigen. Diese ist die
gröfste altvulcanische Gruppe die sich in dem ganzen
Hauptkörper von Europa befindet; die alten Vulcane
am Rhe in, in Hes sen und Böhmen sind Zwerge
dagegen, und selbst die welche die Kette der Karpathen
begleiten, erreichen ihre Gröfse nicht.
Wir wollen nicht dabey verweilen, diese Gebirge
— die für den Geognosten classisch geworden
sind, da er der genaueren Untersuchung derselben wirklich
die Berichtigung der Ansichten über erloschene
Vulcane dankt — hier ausführlich zu beschreiben. Wir
verweisen deswegen auf den reichen Schatz von Beobachtungen,
welche uns darüber Desmarest, Legrand
d'Aussi, Faujas St. Fond, Montlosier, Lacoste, Dau-
buisson und Euch gegeben haben, und unter denen
selbst die dem jetzigen Stande der Geognosie
minder entsprechenden ihren Werth haben. Auch dürfen
wir nicht zweifeln, dafs die merkwürdigen Unterschiede
und Abstufungen die sich zwischen den Ver