eine Schwefelquelle und Schwefel in Stücken sich
finde ( 1). Morier fügt hinzu, dafs der Schwefel in kleinen
Kratern, und zwar an dem höchsten Puncte des
Berges der von Menschen erstiegen worden — ob
Jemand seinen Gipfel erreicht hat, ist zweifelhaft —
gefunden werde. Derselbe Reisende bemerkt, dafs die
Stadt Demawend häufigen und starken Erdbeben
unterworfen §ey; dafs er selbst im Junius 1815 dort
Stöfse empfunden, und dafs neun Jahre zuvor ein Erdbeben
mehrere Dörfer in Mazanderan ganz zerstört
habe.
Ungefähr Eine Tagereise südöstlich von diesem
Puncte, gegen 35° N. Br. und 70° O. L. von Ferro, lag
die alte Stadt Rhaga (Rhages, Rey) (2) in einer
Gegend, die in dem Rufe stand den Erdbeben unterworfen
zu seyn. Straho (3) gedenkt von ihr, dafs sie
ihren Nahmen vom Zer rei fsen der Erde erhalten
habe, und führt den Posidonius zur Gewähr für diese
Sage an. Wieweit sie gegründet, oder ob sie, wie
Männert (4 ) wi l l , erst aus der von den Griechen versuchten
Deutung des Nahmens entstanden ist? das
dürfte noch eine nähere Erörterung erfordern. Herr
H itte r (5) sagt: Olivier und Morier wollen bey Rey
1) Bakui (nach de Guignes, sonst auch Bakeri, Bcikusi,
Yakuti) Verfasser eines arabischen Geographischen Wörterbuchs
aus d. Anfänge des funfzehenten Jahrhunderts, s.
Notices et extraits de la Bïblioth'eque du Boi T. 2. p. 478.
2) S. das Buch Tobias.
34 B. 1. T. 1. p. 160 und L. 11, T-. 4. p. 497. ed. Siebenkees
et Tschuke.
4) Geogr. d. Griechen u. Römer Th. 5. Persien S. 172.
5) Erdkunde Th, 2. S. 79.
Spuren vulcanischer Eruptionen gefunden haben; dieses
sagen jedoch die beyden genannten Reisenden so
bestimmt nicht. Morier in seiner ältern Reisebeschreibung
(1) bemerkt nur von der Gegend, durch
welche er von I s p a h a n nach Tehe r an reiste, und
zwar unmittelbar vor der zuletzt genannten Stadt: the
Land lea rs evident niarks o f the action o f fire. Diese
Gegend ist daher nicht die der Ruinen von Rey, wenn
gleich sie nicht sehr entfernt davon ist. CHivier (2)
aber kam gar nicht bis zu diesen Ruinen; dagegen fand
auch er, wie Morier, mehr südlich auf dem Wege nach
Korn, und von da gegen Westen nach Sara, auch
auf dem Wege von Kas chan nach I späh an und auf
dem Wege von Ham a d an (Amadan, wahrscheinlich
dem alten Ekbatana) mehrmal altvulcaniscben
Boden. Welche seine Kennzeichen waren, giebt Olivier
nicht an (3). Von einem Erdbeben, welches R ey im
J. 34 6 der Hegira (957 nach C. G.) betroffen hat, geben
zwey morgenländische Schriftsteller Nachricht (4).
Seine Wirkungen sollen sieh über Kaschan und
De i lu n verbreitet und sogar den Pe r s i s chen
Me erbusen bewegt haben.
Dafs man Ursache hat, selbst auf dem Boden des
Caspischen Meeres vulcanische Wirkungen zu vermu-
1) Jam. Mo r i e r A Journey through Persia, Armenia and
Asia Minor t£> Constantinople in the- Y . 1808 — 1309« London
1812. 4. P. 183.
2) O l i v i e r Voyage T. 5. p. 160.
3) A. a. O. S. 64. 65. 162. 174. u. s. w .
4) .Ba d s chi Ch a l i f a (ein türkischer Schriftsteller aus d.
ersten Hälfte des 17. Jalirh.) chronologische Tafeln gedruckt
1146 der H. (1733. christl.) zu Constantinopel. —
* Bar I l ebraeus Chronicon.