nalen nur vier Beyspiele von Erdbeben ohne Eruptio-
nen: aus den Jahren 1578» 1606» 1771 und 1780 22.
Jan. (i). Bey dem dritten soll der Boden an einigen
Orten gehoben, auch in der Gegend von Bat avi a vor
der Flufsmündnng eine Bank gebildet worden 6eyn.
Diese Erscheinung hat auf die Vermuthung von einem
fortdauernden Aufsteigen von Gasarten, die von dem
vulcanischen Processe herrühren, aus dem Boden einiger
dortigen Küstengegenden geleitet, dem man einen
Antheil an der Verdorbenheit und Schädlichkeit der
Luft in denselben zuschreiben will. Einer submarinen
Erhebung wird auch die Entstehung der kleinen
Insel P u l o Meng a r i , bey Surabaya, in
der Meerenge von Madura zugeschrieben. Diese Insel
soll im J. 1236 sichtbar geworden seyn (2).
Es ist wahrscheinlich, dafs der Zug der Vulcane,
so wie die Inselkette selbst, sich vom westlichen Ende
der Insel Java nach Nord westen beugt, und durch die
in dieser Richtung erstreckte grofse Insel Sumatra
geht. Diese Insel wird bekanntlich von einer Gebirgs-
Kette durchzogen, welche einige sehr hohe Gipfel hat.
Der von uns oft angeführte Raffles giebt an, dafs diese
Kette aus Urgebirge bestehe, und erwähnt Nichts von
Vulcanen in derselben. Er sucht vielmehr auf den dadurch
bezeichneten Unterschied zwischen der physischen
Beschaffenheit von Sumat r a und Java aufmerksamzumachen;
indem Java so von vulcanischen
1) Hist. gén. des Voy. T. 2. p. 401. —1 Raffles T. 2- p. 234.
und Append. p.’ VII. — John Prior's Reise in das Indische
Meer, TeutsclieUebers. Weimar 1819. S. 171. — Ver-
handel, van het Bataviansch. Genootsch. Beel 2. Bl. 51b.
2) Raffles Th. 2. S, 232. , ?
Massen bedeckt ist, dafs das Urgebirge dort nicht zum
Vorschein kömmt. Andere (1) hingegen geben desto
bestimmter an, dafs Sumat ra Vulcane, und zwar
dampfende und aus werfende Vulfcane enthalte, welche
aber nicht zu den höchsten Bergen der Insel gehören
sollen. Erdbeben erlitt Ben c o o l en auf Sumatra
in dem J. 1755 vom 3. November bis in den December,
also zugleich mit L i s s abon, wobey sich die Erde
geöffnet und schwefliches Wasser ausgeworfen haben
soll (0). Auch im J. 1818 erfolgten dort Erdstöfse.
Dafs der Zug der Vulcanlinie durch Sumatra
geht, wird aber, auch bey der Ungewifsheit der vorhandenen
Nachrichten, dadurch wahrscheinlich, dafs
eine durch diese Insel und ihre Nordspitze gezogene
Linie, nicht weit von dieser Spitze auf einen thätigen
Vulcan im Beng a l i s chen Busen trifft. Dieser ist
die kleine Insel Bar ren- I s land zwischen Si am und
den An dam an Ins eln. Sie besteht nur aus einem
grofsen Wall, der ein Becken umgiebt und an einer Seite
eine Oeffnung hat, die bis zur Meeresfläche herabgeht.
Aus der Mitte des äufseren Walles erhebt sich ziemlich
in gleicher Höhe mit dem Walle ein Kegelberg,
welcher ein noch jetzt thätiger Auswurfs-Krater ist (3).
Vielleicht wird bey näherer Untersuchung der Halbinsel
jenseit des Ganges die Fortsetzung dieses Vulcan-
1) Plant's Polynesien Th. 1. S. 29. u. 30. — Liste des Volcans
actuellement enflammés, von Arago, im Annuaire
■pour Van 1824 présenté au Roi par le Bureau des longitudes.
p. 184. — Marsden's Charte von Sumatra,
23 Philos. Transact. 1758. p. 491.
3) C o l e b ro ok e in Asiatic Researches’^. 4. p. 395- des Londoner
Nachdrucks in 8. — L . v, Buch in den Abh, der
Berlin. Akad. 1818 — 19 S. 62.