West nach Ost gerichteten Linie mehrere vulcanische
Puncte, wenn gleich zum Theile in bedeutenden Entfernungen
von einander, und durch grofse Strecken
des Oceans getrennt. Diese Linie geht von ihrem westlichen
Endpunete, den zuletzt erwähnten Schwe f e l -
In s e l n , durch die auch schon angeführte nördlich von
den Marianen liegende Vul c an - I ns e l , dann durch
eine zweyte Vu l c an - In s e l unter 22° N Br. und
480° 30' O L . von Fe r ro , und trifft weiter gegen
Osten verlängert die Insel 0 whyhe e ; ja, noch weiter
nach dieser Richtung verlängert, fällt sie durch
die kleinen Re v i 11 a g i ge d o s Ins eln mit dem
Vulcanzuge von Me x i co zusammen, welcher sich in
derselben Richtung von Colima bis nach Orizaba
durch den gröfsten Theil des dortigen festen Landes
von Ame ri ca hinzieht, und zu welchem der bekannte
Xor u l l o gehört. Die Entfernung der drey
zuletzt angegebenen Puncte von einander sind freylich
sehr grofs; indessen scheint uns doch die vollkommen
gerade Linie, die sich durch dieselben über einen Bogen
von 120° eines fast gröfsten Kreises der Erdkugel
ziehen läfst, allerdings merkwürdig zu seyn, und auf
der langen Strecke zwischen den S an dwi ch - und
Revi l l a gi ged o s-In s el n sind überdieses von verschiedenen
Reisenden noch einige Inseln gesehen worden,
die zwar jetzt zu den ungewissen gehören, indessen
doch vielleicht wiedergefunden werden. Die
vulcanische Beschaffenheit der S a n dwi ch Inseln
aber ist keinem Zweifel unterworfen. Owhyhee
selbst hat zwar in neuerer Zeit keine vulcanischen Erscheinungen
dargeboten; doch der hohe. Mowna-
Roa auf dieser Insel zeigt sich durchaus als ein ruhender
Vulcan, und von dem Berge auf der gegen N neben
ihr liegenden Insel Mowe e ist wahrscheinlicherweise
dasselbe anzunehmen. Der Mowna Woro -
rai hingegen, auf der der letztgenannten Insel zunächst
gegen Norden gelegenen, hat einen Ungeheuern
Krater und hat im Jahre 1801 einen grofsen Seitenausbruch
gemacht ( i ). Die Gruppe der vulcanischen
S a n dwi c h - I n s e l n erstreckt sich in vollkommen
linearer Richtung von N W nach S O. Soll man sie
nun, als einen besondern Erschütterungskreis bildend
betrachten, oder als einen Nebenzweig der grofsen Linie
von Ost nach West, die sie schräg durchschneidet
, — wenn man diese letztere überhaupt annehmen
darf?
Unter den fast unzähligen Inseln, welche sich in
dem Grof sen Ocean, vom Aequatör an bis zum
Wendekreise des Steinbocks, in zahlreiche Gruppen
gehäuft, und von den merkwürdigen Corallen- Infein
und Riffen umgeben, finden, sind noch viele von vul-
canischer Bildung. Man kann dieses von allen denen
annehmen, die eine etwas beträchtliche Erhöhung über
die Meeresfläche haben, und nicht blofse Corallen-Inseln
sind; denn auf allen diesen Insel - Gruppen, von
den Neu en Hebr i den an bisgegen Südame r ica
hin, hat man aufser der Corallen - Bildung keine anderen
als vulcanische Gebirgsarten bis jetzt gefunden.
Dahin gehören vorzüglich die höheren unter den Fid-
ji-, Fr eunds cha f t s - , Na v i g a t o r s - , Gesel l -
s chaf t s - , Marque s a s - Ins e l n , die O s t e r - I n sel
u. s. w.
1 ) Sappl, to the Encycl. Britann. V0I.6.P. % Art. Polynesia.
p. 284.