hältnisse e n th ü llt; und das mag ih n v erleitet haben,
einige unvollkommene und in der T h a t um deswillen
Nichts entscheidende, ja höchstwahrscheinlich triig-
liche Wahrnehmungen an zwey unbedeutenden Basalthügeln
im Erzgebirge als w ich tig e und fü r die flözartige
Bildung des Basaltes entscheidende Tbatsachen
a u fzu ste llen , und" sich das Hirngespinnst einer sogenannten
F l ö z t r a p p f o r m a t i o n zu erschaffen.
Sein Ansehen u n d die grofse Verbreitung seiner Schüler
u n d Nachbeter gaben dem Gedanken von einer solchen
Bildung G ew ic h t, u n d so entzündete u n d verbre
ite te sich der heftige S tre it über die Vulcanität des
Basaltes.
So w ie f e r n e r u n d sein Anhang von ih re r Seite
den S tre it aus einem beschränkten u n d einseitigen
Standpuncte fü h rte n , so mangelte es auch lange Zeit
h in d u rch ihren Gegnern an umfassenden Ansichten;
ih r Blick richtete sich fast n u r ‘auf einige der Erscheinungen
bey unseren thätigen V ulcanen, u n d sie suchten
die Mittel zu Vertheidigung ih re r Sätze in Vergleichungen
m it diesen. Solche Vergleichungen m u fsten , je
seltener sie passend w a r e n , desto gewagter erscheinen,
u n d die aus der Physik u n d Chemie hergenommenen
Beweismittel der V u l c a n i s t e n w a ren oft noch mehr
g ew a g t, u n d noch w eniger haltbar. Ihre Hypothesen
überflügelten den au f E rfahrung ruhenden Stand der
N a tu rk u n d e so se h r, dafs der Gegenpartey der Sieg
n ich t schwer gemacht w u rd e . Es ist auch n ic h t zu
läugnen dafs diese, die sogenannten N e p t u n i s t e n ,
der Beschränktheit ihres Gesichtspunctes ungeachtet,
zum Th eil m it besseren Waffen als jene k äm p ften , dafs
sie gründlich u n d bedachtsam, n u r n ich t immer am
rechten O rte , angestellte Beobachtungen zu Hülfe nahm
e n , und in ih ren Hypothesen w en ig e r verschwenderisch
m it den N aturkräften umgiengen. Daher geschah
es, dafs zu Ende der ersten Periode des Streites der
Sieg sich a u f die Seite der Neptu n isten neigte. W ir
selbst haben zu der Z e it, als w ir den Stand dieses
Streites n u r noch aus den Schriften der Parteyen kannten
, das Uebergewicht der N eptunisten in der Darstellung
lebhaft em pfunden, u n d u ns damals fü r dasselbe
ausgesprochen ( i ).
Als jedoch in der Folge umfassendere Ansichten in
der Geognosie u n d Geologie gewonnen w u rd e n : als
man insbesondere anfieng, die an vielen anderen O rten,
wo n ich t eben th ätige Vulcane n u r a u f einen beschränkten
Raum w irk te n , sich unverkennbar zeigenden Spuren
vom gewaltsamen Zerreifsen der E rd rin d e , von
Empörhebungen grofser, bis dahin in ih re r Lage sehr
räthselhaft erschienenen Gebirgsmassen aus den Tiefen
über die oberen Gebirgslager h in a u f, sich als möglich
zu denken, u n d solche Erscheinungen n ich t blofs p a rtiellen
vulcanischen Ausbrüchen zu zu sch re ib en , sondern
sie als Folgen w e itv e rb re itete r Wirkungen eines
im Schoofse der Erde vorgegangenen Processes z u betrachten;
— als besonders Alexander von Humboldt
durch seine Beobachtungen in der neuen W e lt, u n d
Leopold von Buch durch die von ihm in A u v e rg n e , in
Italien u n d a u f den Canarien angestellten , den gröfse-
ren Ansichten von dem alten Erdvulcanismus E in g an g
und Gewicht verschafften; — da gew an n der Streit
über die Vulcanität des Basaltes u n d über die erloschenen
Vulcangegenden der Erde eine n eu e veränderte
Gestalt. 1
1) Voigt's Magazin für den neuesten Zustand der Natur-
künde, ßd. 11. S. 3 und 369.