dafs er die Hand nicht darin halten konntet und sagt:
dafs sie aus dem schwarzen Gestein der dortigen Gegend
hervorquellen, und dafs der Sche r i a t in einem
tiefen , an manchen Stellen von mehr als hundert Fufs
hohen Felswänden eingeschlossenen Bette fliefst, wo
der schwarze Fels einen auffallenden Gontrast mit dem
ihn oben bedeckenden Grün bildet. Bey Palmyra
liefert der Quell Abu l f a n a r i s Schwefelwasser (1).
4.
Pa l ä s t ina und Syrien.
Die ganze Küste von Pal ä s t i n a und Sy r ie n ,
von der Pe t r ä i s ch en Halb i n s e l an bis zum Issi-
s chen Bus e n , und vorzüglich die Gegend um den
letztem, ist von den ältesten historischen Zeiten an (1),
bis auf den heutigen Tag sehr oft, ja fast unaufhörlich
von den furchtbarsten Erdbeben heimgesucht worden.
Viele derselben beschränkten sich in ihrer Wirkung
nicht auf einzelne Orte, sondern trafen theils ganz
Syr i e n , theils wuirden sie auch in Cypern, in
einem Theile von Kl e i n a s i a und selbst in entfernteren
Gegenden in und an dem Mi t t e l län di s chen
Meere empfunden.
Ein Punct in dieser Gegend soll ganz eigentlich
vulcanischer Beschaffenheit seyn: ein kleiner Berg im
Norden von Kepse , zwischen der Mündung des
Orontes und dem Issischen Busen. Von diesem sagt
Pococke (2) dafs er beständig Bauch, und zuweilen
1) Strabo L. 1. u. L. 16. T. 6. p. 344. — Justinus L. 18.
c. 3.
2) Beschreibung des Morgenl. Teutsche Uebets. Th. 2.
S. 266.
Flamme ausstofsen soll. Es ist uns zwar nicht gelungen,
bey späteren Erd- und Reisebeschreibern eine Bestätigung
des Daseyns dieses von Pococke selbst nicht
gesehenen Vulcans zu finden; von altvulcanischem Boden
findet sich indessen in der dortigen Gegend manche
Spur. Olivier (1) beobachtete bey Gesser-
Chourl (nach Anderen Sh ogr) am Orontes, als er
von dort nach Haleb zu die erste Bergkette hinaufstieg,
mehr als eine halbe Lieue weit, schwarzen Boden
mit Fragmenten einer dichten harten Lava bedeckt,
welche sämmtlich von dem Gipfel eines etwa
hundert Toisen über die Fläche erhöheten Hügels herzukommen
schienen. Das Thal des Orontes bildet
einen tiefen Einschnitt, einem Erdspalt nicht unähnlich
(2). Strabo (3) sagt von diesem Flusse, dafs er früher
T yp hon geheifsen, und seinen spätem Nahmen
von dem des Erbauers einer Brücke über denselben erhalten
habe. Er erwähnt zugleich, dafs man die Fabel
von dem vom Blitze getroffenen Typhon hieher verlege
, ihn r— einen Drachen — sich in Höhlen verbergen,
Gange in die Erde einschneiden, und dadurch
die Quelle des Flusses hervorbrechen lasse (qpaöt äs t v -
nxotisvov tols xsquvvols, QsIvul ös ÖQaxovta) (ptvysw
mraävöiv gijtovvzcr toig ftsv ovv ohiolg svrsfislv rrjv
yijjv, xal notyöut rö gifäcu zr[V Jti]yrjv). Diese Fabel,
wenn sie nicht blofs daher, dafs der Orontes sich wie
mehrere andere Flüsse auf eine Strecke lang unter der
Erde verbirgt, entsprungen ist, was uns minder glaubhaft
erscheint, möchte allerdings auf Sagen von ehemals
vulcanischer Beschaffenheit der dortigen Gegenden
deuten. Bey Ho wa s ch auf dem rechtenUfer des
Voy. dans VEmpire Othomcin etc. T* 4. p* 157«
2) Ritter Erdk. Tli. 2. S. 449, 3) L* *6. T. 6. p. 307.