425 der Hegira) (1) traf Syr i en uud Pa l äs ti n a bis
an A e g y p t e n hin, und beschädigte vornehmlich die
Städte Baiasch, As cal on, Gasna und Acca; 1157
traf die Verheerung die Städte Ham ah und Hems
(Eme s a ) (2). U69 erfolgte wieder ein über einen
grofsen Theil von Sy r i en verbreitetes Erdbeben (3);
und ein gleiches im J. H 75, bey welchem letztem vorzüglich
Dama s cu s auf eine fürchterliche Weise verwüstet
wurde. Im J. HS2 litten Syr i e n und Ju-
daea zugleich," 1202 die dem Libanon zunächst gelegenen
Gegenden; und 1204 An t i o c h i a , Dama s c
u s und Tr ip o l i s zu gleicher Zeit.
Es ist merkwürdig, dafs von dieser Zeit an bis in
die zweyte Hälfte des siebenzehenten Jahrhunderts sich
fast gar keine Nachrichten von Erdbeben in der dortigen
Gegend finden; dagegen in der letzten Hälfte
des siebenzehenten Jahrhunderts, im achtzehenten und
neunzehenten diese Erscheinung sich dort einigemal
auf eine furchtbare Weise gezeigt hat. Wir werden
aber im Verfolge dieser Abhandlung sehen, dafs gerade
in der nurerwähnten Zeit der in Syr ien herrschenden
Buhe des Bodens die westlichen Gegenden des grofsen
Erdbebenstriches, ein Theil von Kl e inas ia,
der A r c h i p el a gu s, und vorzüglich Unt e r i t a l i e n
mit Si c i l i en in unaufhörlicher Bewegung gewesen
sind, und die heftigsten Wirkungen von Erdbeben, wie
die stärksten vulcanischen Ausbrüche erfahren haben.
Ja! wenn man auch die aus den älteren Zeiten bekannten
.Epochen der Erschütterungen Syr iens mit den
Ausbrüchen der Vulcane im Archi pelag u s und in
Un t e r i t a l i en vergleicht; so wird man finden, dafs
13 B a r - II eb r a eus.
2. 3) s. H a d s c h i - C h a I i f a , und B ar - Hebr aeus.
beyde fast immer m it einander abwechsélten ; dafs fast
nie der Ausbruch eines Italienischen Vulcans m it einem
Erdbeben auf den Ostküsten des Mittelländischen Meeres
zusammenfiel. W ir halten diefs fü r einen der
höchst merkwürdigen Umstände, welche der Ansicht
von einem wesentlichen Zusammenhänge der Erscheinungen
dieser Gattung in gewissen sehr ausgedehnten
Erdstrichen das W o rt zu re d e n , u n d zu beweisen
scheinen, dafs die Oeffnung eines der a u f solchen
Strichen befindlichen A u sfü h ru n g s-C an ä le , durch w e lche
die expansibeln Gasarten entweichen k ö n n e n , die
Ruhe des von diesen bedroheten Bodens auf ein e sehr
weit ausgedehnte Strecke zu sichern vermag.
Im J. 1656 wurde Tripolis erschüttert; 1666.22-
Sept, und 1719 wurde Haleb durch Erdbeben zerstört;
1759 ein grofser Theil von Syr i en, besonders
Accon, Saphat , Baalbek, Damascus, S idon ,
und Tripo l i s . Damals sollen in dem Thaïe von
Baalbek gegen zwanzigtausend Menschen das Leben
eingebüfst, und die Erdstöfse drey Monate lang fortgedauert
haben (1). 1778. 5. Mai wurde wieder H a leb,
und 1783. 20. Julius Tr i p o l i s und ein Theil
des Li banon erschüttert. Dieses lètztere Erdbeben
fällt in die Tage der Wiederholung der heftigen Erdstöfse
in Cal ab rien. 1783, 14. December erlitt H a leb
eine leichte Erderschütterung während Volnef r
Anwesenheit daselbst; 1795 wurden zu Haleb mehrere
Gebäude durch Erdstöfse beschädigt (2). 1796 , 26.
April wurde L a t a k i é durch einen einzigen heftigen
durch unterirdisches Brüllen einen Augenblick vorher
angekündigten Stofs auf das Fürchterlichste verwüstet, 1 2
1) Vo l n e y Voyage, 2de édit. T. 1, p» 276.
2) O l i v i e r Voy. T. 6. p. 359.