Erscheinungen daraus zu erklären. Mehrere Geologen
haben geglaubt, ihr die Entstehung selbst der gröfsten
Unebenheiten der Erdoberfläche, der grofsen Getyrgs-
ketten, zuschreiben zu können. Das eigentlich Charakteristische
davon aber, und selbst das sie von anderen
vulcanischen Erscheinungen Unterscheidende hervorgehoben
und factisch belegt ins Licht gestellt zu haben,
davon gehört das Verdienst dem grofsen Geologen
Herrn Leopold von Buch ( 1).
Da das Wesen dieser Erscheinung innigst mit dem
der übrigen vulcanischen Phänomene verwebt ist; da
es sogar einen vorzüglichen Aufschluss über die Ursachen
dieser giebt; so können wir Alles, was darauf
Beziehung hat, nicht wohl von diesem trennen, und
werden es daher erst in dem folgenden Abschnitte ausführlicher
mit abhandeln.
4.
D i e V u l c a n e .
Die Erstaunen erregenden Phänomene der Vuleane
sind bekannt; sie werden als die gröfste, furchtbarste
Bewegung der Natur, von welcher die Menschen Zeugen
sind, in der Nähe und Ferne bewundert. Das
Auffallendeste bey denselben ist die Entzündung und
das Ausstofsen von Bauch, Flamme, geschmolzenen
Geognostische Beobachtungen auf Reisen durch Deutschland
und Italien angestellt, Bd. 2. S.^249 folg. »— Von
den geognostische« Verhältnissen des Trapp-Porphyrs;
in den Abhandl. der physical. Classe der Acad. zu Berlin,
aus den Jahren 1812— 13. S. 129. — Ueber die^Zusammensetzung
der basaltischen Inseln und über Erhebungs-
Kratere; in den Abhandl. ders. Acad. v. d. J. 1818 — 19.
S. 51.
mineralischen Stoffen u. s. w. durch offene Schlunde
aus Herden oder Behältnissen, deren Beschaffenheit
den Erdbewohnern verborgen bleibt.
Indessen ist ein von-diesen Erscheinungen begleiteter
Ausbruch eines Vulcans nur eine der verschiede-
| nen Weisen, auf welche ein und derselbe chemische
; Procers im Innern der Erde — oder, wie einige es nen-
! nen, ihr inneres Leben — sich ihren Bewohnern zu
j erkennen giebt. Dieser grofse, wichtige chemische
Procefs thut sich auf eine minder^ stark auffallende
Art in vielen anderen Erscheinungen auf der Oberfläche
und in der Atmosphäre kund, und wirkt
ohne Zweifel auf Witterung, organische Production
und vieles Andere; die Wirkungen dieser Art
aber sind dem Menschengeschlechte alltäglich geworden,
weil sie mit der allgemeinen Existenz aller irdi-
Dinge verwebt, stets gegenwärtig sind, und ununterbrochen
fortsehreiten. Jene hingegen, die Wirkungen I der Vulcane, sind mehr einzelne, in ihrem Charakter
! von diesen allerdings abweichende, aber gewifs eben
1 so wenig — obwohl der kurzsichtige IVIensch sich dar-
\ über so ausdrücken mag — unregelmäfsige Aeufserun-
! gen der innern chemischen Thätigkeit des Erdbal-
! les, die ohne Zweifel eine der Grundursachen von
:'Allem ist, was auf seiner Oberfläche vorgeht. Die
I Kräfte und Stoffe, welche die Entwickelung von Däm-
! pfen oder Gasarten im Erdkörper — ob tief in seinem
1 Innern, oder in seiner Binde? das wissen wir noch
I nicht — die Entzündungen, die Schmelzung minera-
1 lischer Körper, die Erschütterung und das Zerreifsen
1 der festen Rinde u. s. w. hervorbringen, verrathen sich
I sowohl in den Vulcanen als in den Erhebungen des Bo-
I dens, durch welche hie und da nicht unbedeutende
I