Misèr e; im Jahre 1785 empfand sie Erderschütterungen
(1).
St. Eus t a ch, ganz vulcanisch, enthält den von
Bimsstein umgebenen Krater eines erloschenen Vulcans,
und empfindet oft Erdstöfse (2),
Saba gehört zu den ganz vulcanischen Inseln (3),
St. Bar the l emi ist aus vulcanischen Massen
und Kalkstein-Bildungen zusammengesetzt (4).
St. Marti n ist von gleicher Beschaffenheit (5).
St. Thomas gehört auch in diese Classe (6). Sie
ist in den Iahren 1777 und 1821 26* August von Erdbeben
betroffen worden.
Po r t o r i c o , die östlichste von den Gro f sen
An t i l l e n , besteht aus Urgebirge, neueren Gebirgsar-
ten und altvulcanischen Massen (7). Von eigentlichen
vulcanischen Erscheinungen auf dieser Insel aber ist
Nichts bekannt. Mit ihr nimmt der westindische Vul-
canzug eine entschiedene Wendung gegen Westen. In
dieser Richtung folgt;
Ha i t i oder St. Domin g o . Von der geognosti-
sehen Beschaffenheit dieser grofsen Insel, so wenig
solche auch noch untersucht ist, weis man wenigstens
soviel, dafs sie Gebirge fast aller Formationen und darunter
auch altvulcanische enthält. Einen beständig
thätigen Vulcan scheint sie nicht zu enthalten, aber
von Erderschütterungen, die sich auf der von P o r t o r
i c o nach Jamaica durch ihre südliche Hälfte gehenden
Linie ereignen, leidet sie desto mehr. Sie hat in
den Jahreu 1751 15- September, 1770 3. Junius — wobey
1. 2) Humboldt und Cortès a. a. O.
3. 4. 5. 6 73 Cortes a. a. O.
ein vulcanischer Ausbruch erfolgt seyn s o ll( i) , 1776
(zugleich m it G u a d e l o u p e ) u n d 1784E rd b eb en ,zum
T h e il von sehr heftiger Art , erlitten . Vorzüglich w a r
das vom Jahre 1751 für sie z e rstö ren d , u n d die Richtu
n g welcher die Erdbeben in dieser Insel - Kette folgen,
zeigte sich bey diesem sehr deutlich. Es
verschonte die Nordseite der In s e l, die aüfserhalb dieser
Linie lie g t, u n d tra f a u f das allerheftigste die Stadt
S t. D o m i n g o , die Gegend um den grofsen See, die
Stadt P o r t a u P r i n e e , das M i r e b e l a i s , B o u -
c a s s i n und A r t i b o n i t e . Die zuletzt genannte Gegend
ist der nördlichste P u n c t der Insel w o dasselbe in
einiger Stärke empfunden w u rd e . Es fieng am 15. September
an , u n d dauerte m it schwächeren Bewegungen
mehrere W o ch en ; die heftigsten Stöfse aber erfolgten
erst am 21- November, u n d rich te ten die gröfsten
Zerstörungen in den Hauptstädten a n ; von P o r t a u
P r i n ce blieben n u r neunzehen H äuser stehen, u n d S t.
D o m i n g o w u rd e ganz zerstört. Zugleich versank
nahe am Meere ein Strich von zw an zig L ieu e s, w e lcher
seit diesem Zeitpuncte eine Bucht bildet (c).
J a m a i c a , noch etwas mehr sü d lich , also ganz
in dem vulcanischen Bezirke lieg en d , is t von derselben
geognostischen Beschaffenheit w ie S t. D o m i n g o ,
ohne V u lcan , aber den Erdbeben so au sg e se tz t, dafs,
nach Barharri's Versicherung jedes Jahr einigemal E rd erschütterungen
empfunden w erd en ; auch dort glaubt
ma n , diese nach heftigem Regen öfterer w ah rzu n eh men
als w äh ren d trockner W itte ru n g . Man soll dabey
ein unterirdisches Getöse h ö ren welches deutlich in der
1) V iv e n zi o Istoria de' Tretnaoti (1788) p. 22.
2) Hist, de VAcad. des Sciences dé Paris, an 1752. H. p. 17.