ihre höheren Theile sind Basaltische und Trachytische
Massen, und Hr. von Humboldt., "welchem wir die
wichtigsten Aufschlüsse über dieses merkwürdige
Gebirge danken, sagt: dafs dort alle vulcanischen
Erscheinungen aus den Trachytmassen hervorbrechen.
Merkwürdig ist, dafs in einigen Theilen dieses Vulcan-
zuges, die grofsen Ausbrüche und Erdbeben nach sehr
langen Zeiträumen der Ruhe erfolgen, so dafs man fast
ein Jahrhundert zwischen zwey Hauptphänomenen,
wenigstens in der Gegend von Qu i t o , rechnen kann,
obgleich in einigen anderen Theilen dieses Zuges die
Erdbeben schwächerer Art fast zu den alltäglichen
Erscheinungen gehören, auch einige der Vulcane derselben
unaufhörlich entzündet sind. Der Gedanke, den
Bouguer, in Gefolg einer dort angenommenen Mey-
nung, die Regenzeit bringe mehr solche Erscheinungen
hervor als andere Jahreszeiten, dahin äufsert: dafs
das Regenwasser im Innern der vulcanischen Gebirge
vielleicht dieselbe Wirkung hervorbringen könne, welche
man dem Meere zuzuschreiben pflegt, dürfte kaum
zu Erklärung so grofser Phänomene führen, die so
grofser Zeiträume zu ihrer Vorbereitung zu bedürfen
scheinen. Wir gehen zu Betrachtung des Schauplatzes
derselben über, indem wir mit dem südlichen End-
puncte den Anfang machen.
1.
F e u e r 1 ä n d.
Dafs die Vulcane von Amer ica im Süden schon
am Cap Horn anfangen, wird fast allgemein angenommen.
Die Insel Feuerland ist auf den meisten älteren
und neueren Charten durch einen odermehrerebrennen-
de Vulcane bezeichnet. Auch ihren Nahmen hat man
mit der vulcanischen Beschaftenheit in Verbindung gesetzt.
Dennoch scheint es nicht ganz ausgemacht zu
seyn, ob sie wirklich tliätige Vulcane enthält. Da fast
alle ältere und neuere Reisende, welche ihre Wege auf
diese Insel, oder vor derselben vorbey geführt haben,
die Bemerkung wiederhohlen, dafs man viel Feuer und
Rauch daselbst gesehen habe; und da Einige der älteren
hinzufügen, dafs man sie deswegen für bewohnt halten
müsse; so darf man annehmen, dafs sich Feuer und
Rauch dort gar nicht sehr kenntlich als von Vulcanen
hervorgebracht gezeigt haben mögen. Lord^nron giebt
zwar auf der seiner Reisebeschreibung beygefügten
Charte einen Vulcan an, aber in der Beschreibung selbst
erwähnt er dessen nicht. Bougainville gedenkt gleichfalls
keines Vulcans, sondern nur eines zuckerhutförmigen
Berges, der von der Seite der Magellanischen
Strafse her gesehen wurde (i) ; seine Charte enthält keinen
Vulcan. Cook erwähnt gleichfalls nur eines zuckerhutförmigen
Berges, und zwar, wie es scheint, eines
von dem von Bougainville angeführten verschiedenen,
weiter gegen Osten gelegenen (2) ; von einem
thätigen Vulcan sagt er Nichts.
2.
P a t a g o n i e n .
Auch über die Beschaffenheit der Südspitze des festen
Landes von America sind die Nachrichten sehr
1) Voyage autour du monde -par la frégate la Boudeuse etc.
p. 149.
2) An account of the voyages untertaken for making discoveries
in the Southern Hemisphere by J. Hawkeswor th, Vol.
2. p. 63.