mit beyden parallel, und durch die drey Puncte in den
Marken und in Ho l s t e in ziehen läfst, in fernerer
Verlängerung gerade durch die S h e tlä n d i sch e n Ins
e l n und die F a r o e r hindurch gehend auf den H e c 1 a
trifft ? Wir wagen nicht hierauf weitere Schlüsse zu
gründen; aber da die Thatsache besteht, warum sollten
wir ihrer nicht erwähnen ?
Von dem Puncte an , wo der Hauptgebirgszug der
Sude t en an den Gränzen von Schl e s i e n , , Lausiz
und Böhmen scharf gegen Südwest umbeugt, und in
dieser Richtung bis zum Fi ch t e l g eb i r g e , ungefähr
fünf und dreyfsig geographische Meilen lang, fortsetzt,
folgen ihm auch in gleicher Richtung und zu beyden
Seiten, besonders aber — eben so wie in Ungarn —
an der südlichen dem Innern des vulcanischen Bezirkes
zugekehrten Seite, Basalt- und Phonolith-Berge.
Diese finden sich in einzelnen Kuppen auf der Nord-
seite, von S t olpen bis An nab erg, und auf der Südseite
in den grofsen Massen des Böhmischen Mi t tel -
g eb i r gesund der Gegend von Karls bad über Eg er
bis Wa l ds as s e n . Die warmen Quellen, ihre treuen
Begleiter, mangeln auch dort nicht, sondern zeigen
sich sogar zum Theil in der merkwürdigsten Art, wie
bey Tö p l i z , Du x , und ganz besonders in den ge‘
gewaltigen Erscheinungen des Karl sbades , die an
Kraft, Gröfse und Ergiebigkeit unter allen bekannten
fast nur von denen in Island übertroffen werden.
Mineralwasser anderer Art entquellen auch diesem Zuge
bey Sedl i z , S e i d s c h i z , Bi l in , Kön i gswa r t ,
Buch a , Ro s e n b e r g , Mar i e nbad und Frau-
zensbrunn. In der Nähe des zuletztgenannten Ortes
finden wir sogar in dem Kammerb ühl einen n i c h t
blofs basaltisch gebildeten, sondern auch eigentliche
vulcanische Schlacken und Lava enthaltenden Berg ( i).
Auch die Nordseite des Er zgeb i r g e s und das mittägliche
Sachs en sind nicht arm an mineralischen Wassern.
Diese Gegenden, und das Innere des von Gebirgen
rings umschlossenen Böhmen sind zwar nur selten
schwachen Bewegungen des Bodens ausgesetzt, aber
ganz frey davon sind sie nicht geblieben. Aus dem
Er zgebi rge und aus Böhmen finden wir folgende
Nachrichten von dort empfundenen Erdstöfsen. In den
Jahren 1552 und 1590 im Erzge b i rg e und in Bö h men
(das letztere war ein sehr weit verbreitetes Erdbeben),
1615 zuPrag , 1690 im Er z g ebi r g e und in
Böhmen (zugleich mit Oe s t e r r e i ch) , 1720 und
1723 bis in die Gegend-von Le ipz ig , 1756 14* Januar
im Erzg e b i r g e , besonders zu Altenberg und
Zinnwa l d , ; 18* Februar zu Prag, 1783 18- und 25»
Februar im Er zgeb i r g e , 1784 24* März zu Ege r,
1789 28- Julius zu Adorf , und 26* August zu P l auen
im Voi gt lande. 1805 19- August zu Eger, 1809 hn
September erfolgte ein Durchbruch der Hauptquelle,
des Sprudels, zu Karl sbad, der das über ihm gebildete
Gewölbe von Kalksinter zerrifs. Im December
1811 empfand man Erschütterungen in einem grofsen
Theile des Böhmischen sowohl als des Sächsischen
Er zgebi rges . Im August 1812 wurden sie ebendaselbst
und bis nach Bi s ch o f swerd a in der Laus i z
empfunden; im Mai 1818 » und am 6* December 1821
1) Der Kammerberg bey Eger, beschrieben von T. TV,
1’. Göthe, in Leonhard's Taschenbuch für die ges. Mineralogie.
Jalirg. 3. S. 3»