
 
		und  auf ko smi s ch e   Einwirkungen  deuten  könnte,  
 läfst  sich am  allerwenigsten auffinden.  Aber  auch  ein  
 aus dem Erdmag ne t i smus  abgeleitetes Gesetz scheint  
 nicht vorhanden  zu  seyn« 
 Ein Resultat  allenfalls,  welches  uns  aus  dem  Verhalten  
 der Vulcanlinien  auf  dem  Erdbälle  hervorzugehen  
 scheint,  ist  eine grafse Aehnlichkeit desselben  mit  
 dem  Verhalten  derjenigen  Art  von  Erzgängen  in  den  
 Gebirgen,  welche  als Spalten  in  den festen Gebirgsmas-  
 sen  angesehen werden  dürfen.  Auch  die Vulcanlinien  
 verhalten  sich  wie  solche  Spalten,  die  durch  eine  ei-  
 genthümliehe Kraft in l inearer,  aber darum nicht immer  
 in weiterstreekter  ge radl inig e r ,   Richtung her-  
 vargebracht worden zu  seyn  scheinen. 
 Eben  so aber verhalten  sich  auch die Züge  der Ur-  
 g ebi rg e   selbst.  Daher  liegt  die  Vermuthung  in  der  
 That  sehr  nahe:  dafs  d i e  mit  den Vuleanzügen  in  
 so  inniger Verbindung stehenden,  die Erdoberfläche  in  
 linearen Richtungen  durchziehenden  Urg e b i r g s k e t -   
 t en   Er h eb u n g en   s e y n   können,   v on  den!  allg 
 eme in en   Erdvu l c an i s m u s   in  der  Ze i t   s e i -   
 ner  g r ö f s t e n   T h ä t i g k e i t   hervorgebracht. 
 Könnte diese,  schon  von  mehreren  älteren  Geologen  
 aufgestellte,  von Anderen  dagegen  bestrittene, Vermuthung  
 zu  einem  Geologischen  Satze  erhoben  werden; 
   so  würde  dadurch das System  der  Geologie  manche  
 neuen  und  wesentlichen Bestimmungen  erhalten,  
 und  die Erklärung vieler geognostisehen Erscheinungen  
 würde  in  diesem  Satze  gesucht werden müssen.  So  
 z. B.  das  Streichen der Schichten und Lager in  den Ur-  
 gebirgen  im Parallelismus mit  den  Zügen  der  Gebirgsketten, 
   das Fallen  dieser  Schichten in  grofsen Winkeln,  
 die Gestalt der mit dem Streichen  der Lager parallel laufenden  
 Längenthäler,  die oft sehr auffallenden Verschiebungen  
 in  den Lagern,  das  Zerbrochene und Zertrümmerte  
 was  man  an  denselben  häufig wahrnimmt,  die  
 Bogengestalten  an  denselben,  mehrere  Erscheinungen  
 an  den eigentlichen  Gängen,  dann  die  zerbrochene  oder  
 gestürzte  Lage  solcher  Gebirgsschichten,  die,  wie  die  
 Flözlagen,  ganz  unverkennbar  in  einem  Meere,  also  
 höchstwahrscheinlich  zuerst in horizontaler Läge  gebildet  
 worden  seyn müssen;  und endlich  die  Lage solcher  
 Schichten und der  in  ihnen begraben  liegenden  Ueber-  
 bleibsel von Meerthieren auf sehr hohen Puncten.  Können  
 die  solcheUeberbleibsel  in  sich fassenden Schichten,  
 als  sie  bereits gebildet  waren  mit  den unter ihnen  liegenden  
 Urgebirgsmassen  erhoben worden  seyn;  so  bedarf  
 es  nicht  der schwer  geltend  zu machenden  Hypothese  
 von  einem Weltmeere,  dessen  Spiegel  Zwölftausend  
 Fufs  höher  stehen mufste  als  der  Spiegel  unserer  
 heutigen Oceane,  um  diese Meertliiere  auf  die  Gipfel  
 der Pyrenäen  zu  versetzen  u,  s. w. 
 Noch  dringt unwillkührlich sich  der  Gedanke  auf,  
 dafs  die gröfseren  Metallniederlägen  der  oberen  Erdrinde  
 in  einer  genauen  Verbindung mit  den  Wirkungen  
 des  alten Erdvulcanismus  stehen.  Ehemals war es  zwar  
 gleichsam  ein geognostisches Dogma ,  dafs  Vulcanische  
 Berge  keine  Erzniederlagen  enthielten.  Freylich  ein  
 A e t n a ,   ein  Ve suv ,   die  ihre Umgegenden  auf  viele  
 Meilen  weit  mit  halb  oder  ganz  verglaseten  Substanzen  
 überschütten,  zeigen  keine  Niederlagen  der  verbrennlichen  
 MetallstofFe,  Aber  denjenigen  hohen  Gebirgsketten  
 ,  welche  von  allen  oben  von  uns  herausgehobenen  
 Merkmalen des  alten Erdvulcanismus  begleitet  
 sind,  folgen  auch  die  ausgezeichnetesten Erzniederlagen  
 in Gängen und  in  jeder andern Gestalt.  Gerade  
 die,  wo  jene Merkmale  am  kenntlichsten  und  auffallendesten  
 erscheinen  —  gerade  diese  Gebirgsketten