Erde es s in d , die dem Processe der die Erdbeben erregenden
Gasentwickelung zum Grunde lieg en , u n d wod
u rch er eigentlich erregt w ird ; so giebt doch die so
ganz unverkennbare Aelinlichkeit beyder Erscheinungen
, u n d ihre hinlänglich nachgewiesene Verbindung
einen zureichenden G ru n d , eine gemeinschaftliche Ursache
fü r beyde anzu n ehm en , u n d folglich den Sitz
dieser Ursache bey den Erdbeben ebendaselbst z u such
en , w o w ir ih n fü r das Phänomen der Vulcane gesu
ch t haben. W ir nehmen daher n ic h t einen Augenblick
Anstand, alles dasjenige, was w ir von Wahrnehm
u n g en sowohl als von Vermuthungen zu dem
Zwecke einer künftigen Erklärung und Theo rie der
vulcanischen Erscheinungen zusammengestellt haben,
au ch der Erklärung u n d Theorie der Erdbeben
zum Grunde zu legen. Es w ird daher auch zu
diesen die nächste u n d vielleicht einzige Veranlassung
in demselben Oxydations - u n d Zersetzungspro-
cesse zu suchen seyn, der in grofser Tiefe u n te r der
Oberfläche der E rd e , entweder an der Oberfläche der
metallischen Massen die sich nach höchster Wahrscheinlichkeit
in den tieferen Theilen der bekannten
älteren Gebirgsarten, oder wahrscheinlicher noch unter
denselben befinden, oder gar im In n ern dieser metallischen
Massen selbst seinen Sitz hat.
Die Gestalt der Oberfläche dieser angenommenen
metallischen Massen, u n d ihre Vertheilung oder Lage
u n te r der steinernen E rd rin d e , vielleicht auch die Gestalt
u n d Richtung der hohlen Räum e , die sich überall
gebildet haben müssen , w o diese metallischen Massen
n ich t u nmittelbar von den über ihnen liegenden
Gebirgsarten b erü h rt w e rd e n , mögen die Gegenden
u n d Puncte bestimmen, an denen die Erdrinde erschütte
rt oder zerrissen w ir d , u n d die Richtungen in welchen
die Erschütterungen sich fortpflanzen. Hiernach
■würde sich erk lä ren , w a rum die Erderschütterungen
gewissen Erdstrichen so ganz vorzüglich eigen sind.
Wenn bey sehr heftigen Erdbeben zuweilen die Stöfse
in en tfe rn ten , sonst diesem Phänomene n ic h t unter-
worfenen Gegenden schwach mitempfunden w e rd en ;
dann mag dieses, oft m ir die Folge der sich in den festen
Theilen mechanisch fortpflanzenden Erschütterung
seyn. Die Bildung der Vulcane u n d die Permanenz
eines grofsen Theiles derselben-mag entweder au f den
oben schon von uns angedeuteten Verhältnissen b e ru hen;
oder vielleicht eine besondere Modifikation des
einfacheren Processes, der die Erdbeben erregt, voraussetzen.
Vielleicht w irk t auch zu ersterem die eigen-
thümliche Beschaffenheit gewisser gröfseren T heile jener
metallischen Massen, vielleicht auch die gewisser
Theife der sie umgebenden Rinde der Gebirgsarten.
Mit demjenigen3 was ü b erh au p t den Unterschied begründet
: ob die innere Gährung zum vulcanischen Ausbruche
w erd en , oder sich n u r als Erdbeben k u n d th u n
bann? w ü rd e sich immer noch eine besondere Untersuchung
zu beschäftigen h a b e n , w e n n auch aufser allen
Zweifel gesetzt w ä r e , _dafs der Haup tg ru n d beyder
Erscheinungen einer u n d derselbe ist.
6-
Die warmen Quellen.
Noch e in e , den bisher erw äh n ten nahe v erw an d te
Erscheinung au f der Erdoberfläche ist h ie r n ich t u n beachtet
z u lassen: das Phänomen der w a r m e n
Qu e l l e n .
Die Q u ellen , deren Wasser eine oft bis zu dem
Grade der Siedhitze erhöhete Temperatur hat, die zum