plosionen, die nur Erhebungen, und vielleicht nur Wenig
eigentliche Ausbrüche hervorbrachten, — konnten diese
nicht den Schwefel, der sich während ihrer Wirkung
sublimirte, den sich noch bildenden, oder den schon
gebildeten und durch sie nur zerrissenen und erhobenen
Flözgebirgsmassen beymengen, und diese damit
imprägniren ?
11.
Die Liparischen Inseln.
Zu dem vulcanischen Bezirke Unter-Italiens undSi-
ciliens gehören noch die Aeol i s che n , oder Li par i schen
Ins eln, die ebenfalls in dem von uns von
dem Caspischen Meere an bis hieher verfolgten
Striche, und fast auf einer vom Aetna nach dem Vesuv
gezogenen Lime liegen. Sie sind bekanntlich das Magazin
des Bimssteins für die halbe Erde. Diese Inseln
enthalten unter sich zwey, welche noch immerfort
brennen: S t r omb o l i und Vul c ano( i ) , die übrigen
sind erloschene oder ruhende Vulcane. Ihre ganze
Zahl ist jetsit Eilf, einige kleine Klippen ungerechnet.
Strabo (2) zählt ihrer sieben; seine Beschreibung indessen
ist nicht ganz deutlich, sobald man nicht annimmt,
dafs in dem vorhandenen Texte Etwas ausgelassen
sey, und dieses durch ein Einschiebsel ergänzt.
Ohne ein solches ist der Inhalt seiner Schilderung fol-
1) D eod. de B ol omi eu Voyage aux ties de Lipari fait
en 1781 etc. Paris 1783-8. Teutsclie Uebersetzung v. L . C.
Liclitenberg. Leipz. 1783 8. — Spallanzani Reisen. Tli. 1*
u. 2.
2) L. 6» T. 2. p. 225 and 277 — 283.
gender: Die Inseln sind Li para (früher Me l i guni s
genannt); Thermi s s a , von der er sagt, dafs sie aus
drey Kratern Feuer auswerfe wie der Aetna, und dafs
— nach Polybius —• der eine dieser Krater eingestürzt
sey; S t r o n g y l e , von ihrer runden Gestalt so genannt,
gleichfalls mit einem Vulcan; Didyme j 'Er i -
cusa; Pho e n i c u s a ; und die siebente Evonyme.
Zwischendurch nennt er zugleich, doch ohne sie mitzuzählen,
eine Insel Hie ra, von der er sagt, dafs sie
näher an Sicilien liege als Lipara, eine Lage, welche
er um einige Zeilen weiter oben der Insel Thermissa
giebt, und die auf die heutige Vulcano pafst; daher
man vermuthen mufs, dafs unter diesen beyden Nahmen
Eine und dieselbe Insel zu verstehen sey. Coray
schiebt daher in die hier folgende Stelle Strabo's die
im Texte fehlenden, hier durch die Parenthese be-
zeichneten Worte ein: Tavtris ds fiEta^v nag igl xcd
rijg ZuieAiccs (17 ©ägficööcc) y■ ijv vvv' Ieqccv'Hcpcdgov xa-
lovöi u. s. w. Der neuen Entstehung einer Insel in
dieser Gruppe erwähnt Strabo nicht, wohl aber — nach
Posidonius — eines submarinen vulcanischen Ausbruches,
welcher sich bey Lebzeiten des zuletztgenannten
Schriftstellers, als T. Flaminius Prätor in Sicilien
war, zwischen Hiera und Ev on yme ereignet haben,
und bey welchem mehrere Tage lang Schlamm
oder Erde (nylog), die zu festen Massen wie Mühlem
steine erhärtete (vermuthlich also Lava war), die
Oberfläche des Meeres bedeckt haben soll.
Eines frühem vulcanischen Ausbruches bey der
Insel Hiera gedenkt Aristoteles (1); durch diesen soll
ein Theil des Bodens mit Getöse zu einem Hügel erho