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 Norderleckdeiche vielmehr auszuhalten haben ,  weshalb diese noth-  
 wendig höher  und  stärker als die Süderleckdeiche seyn  müssen. * 
 Von  allen  diesen Vorschlägen,  welche  auch  sehr  kostbar waren  
 ,  ward  auch  keiner  ausgeführt  und die Hydroteeten  richteten  
 ihre Aufmerksamkeit,  von neuem,  auf  den  Pannerdenschen Canal.  
 Herr  Kröncke  wird  diese Materie  bis  dahin  vortragen ,  wo  ich  
 Avieder  auf  den  Bylandschen  Durchstich  kommen  werde. 
 Die Mündung des Pannerdenschen  Canals ist  im Jahre  i 7 6 5   in  Gefahr zu versanden. 
 « Bisher hatte man immer über dieErweiterung und Vertiefung  
 dieses Canales geklagt,  nun  zeigt sich  auf einmahl,  dafs eben oberhalb  
 der Mündung  desselben  eine  Untiefe  entstanden  w a r,  die  
 schon  hey  einem Wasserstande  von  6  Fufs  3  Zoll am Arnheimer  
 Pegel, blofs  und  der Schiffahrt aus der Waal nach  dem Canal sehr  
 hinderlich wurde,  man  sehe Fig. A.  T.  X X V I.  mit  den  darin  bemerkten  
 Tiefen,  die  hey  einem Wasserstande von  2 !  bis  Fufs  
 am Arnheimer  Pegel gemessen  sind. 
 Diese Veruntiefung  und  die  immer  gröfsere Ausdehnung  der  
 Sandbank am Kiefwaardschen Ufer,  die  noch immer mehr zunehmen  
 mufste,  je  gröfser die Krümme am Herwenschen Ufer,  und  
 je  stärker  dadurch  der  Anfall  auf  das  Millingsche  Ufer  werden  
 mufste,  hätte ein  neuer  Bewegungsgrund seyn sollen,  den projee-  
 tirten  Bylandschen Durchstich in Ausführung zu bringen.  Lulofs  
 empfahl  ihn  zu  diesem  Ende auch  noch  einmahl.  Da  aber  diefs  
 nicht zu erlangen war,  so schlug er vor, das Millingsche Ufer  von a  
 bis b  (Fig. A. T. XXVI.) mit einem  Bleswerke zu decken,  um hierdurch  
 den  fernem Abbruch des Millingschen  Ufers zu  verhindern.  
 Ferner  wollte  er  vermittelst  zweyer Kribben  A  und  B  und  eines  
 Stückes  Deiches  c  d  das Wasser besser auf das Kyfwaardsche Ufer  
 und  auf die Mündung des Pannerdenschen Canales  leiten,  um  daselbst  
 Vertiefung  zu bewirken.  Allein  da  die Ursache  dieser Versandung  
 ,  wie Lulofs  gar  wohl erkannte,  schon  viel  weiter  nach  
 oben  lag,  so dürfte hierdurch der Zweck wohl schwerlich  erreicht  
 worden  seyn. 
 Auch  in  der Waal  entstehen  Untiefen,  die der Schiffahrt nachtheilig werden. 
 Den  7  und 8ten April  1766 wurden von Bolstra und  Beyerink  
 von  neuem Tiefenmessungen  angestellt,  die auch bis  in  dieNieder-  
 waal,  unterhalb der  Stromscheidung,  fortgesetzt  wurden,  woraus  
 sich  ergab,  dafs  die  Bank  vor  der Canalmündung nicht  nur  geblieben  
 war,  sondern dafs sich  auch in  der Waal  Untiefen  erzeugt  
 hatten,  die  der  Schiffarth  hinderlich  wurden,  und  beyde  Landmesser, 
   wie  auch  Lulofs,  erklären  dies  ganz  richtig  als  eine Folge  
 der Abnahme am Millingschen Ufer,  die,  wie wir  gesehen  haben, 
   Folge  früher wirkenden  Ursachen  war,  denn  nach  einem  
 Gutachten von Lulofs vom  2-jsten April  1766 hatte das Herwensche  
 Ufer  seit  2 2   Jahren  mehr  als  2 0 0   Ruthen  abgenommen.  Durch  
 den Millingschen Abbruch wurde  der Strom auf den Doornenbur-  
 ger Schaardeich’ (T. XIV.)  geleitet,  wovon  dann wieder  die  Versandung  
 am gegenseitigen Ufer die Folge seyn mufste,  wozu,  nachdem  
 eben erwähnten Gutachten von Lulofs,  nach kommt,  dafs das,  
 seit  der  Erniedrigung  des Millingschen Sommerdeiches,  über  dieses  
 Aufsendeichsland  laufende  Wasser,  das bey Hulhuysen,  oder  
 Schon  früher,  wieder  in  die Waal  kommt,  mit  dem  in  dem ordentlichen  
 Bette herunterkommenden Wasser eine Aufstauung verursacht, 
   den  Lauf des Wassers  also aufhält,  und dadurch Versandung  
 bewirkt. 
 Diese Bemerkung  ist  für ähnliche Fälle äufserst wichtig,  wenn  
 wir  auch  gleich  hier  dem  Ueberfallen  des Wassers  keine  grofse  
 Wirkung  zu  schreiben  möchten.  Denn  erstens war  dieser  1746  
 auf  21  Fufs Pegelhöhe gelegte Damm  (T. X IV .)   erst seit  1762  bis  
 auf  16  Fufs  Pegelhöhe  erniedrigt,  folglich  konnte  nicht  sehr  viel  
 und auch noch nicht lange das Wasser hinüberfallen,  das ohnedem  
 mit  der  Richtung des  Stromes  einen  ziemlich  spitzen Winkel machen  
 mufste.  Da  begreiflich  die  Verzögerung  bey  einem  mehr  
 stumpfen Ueberfall gröfser seyn  mufs. 
 In  diesem  Zustande waren  also die Holländischen  Flüsse  gera-  
 then;  auf  die  bey  dem  hohen  Wasser  so  sehr  beschwerte  Leck  
 war bey  einem  niedrigen Wasserstande,  gleich wie auf der Waal,  
 II.  Band.  22.