Wirkung der Wbrke ab und cd erst abzuwarten bevor man sie.
anlege. O
Brünings Vorschläge die Mündung der Krabbe zu vertiefen.
Es ist bereits gezeigt worden, dafs in dieser Mündung die kämpfenden
Fluthen, aus dem Haringvliet andern Theils aus der Altenmaas
kommend, Widerströme undWrirbelhervorbringen, welche
dieStoffenin den Platten xy u.p absetzen. Sie haben dergestalt
zugenommen, so dafs das Fahrwasser kaum fünf Ruthen breit ist.
Wenn man nun die vorzüglichste Ursache, dafs ist: die unregelmäßige
Umrollung der Fluth die in der Krabbe eintritt beachtet:
so wird es klar, dafs man diese nicht ganz unwirksam machen
könne, wenngleich der Zuschlufs des Altenwiels eine vorzügliche
Verbesserung hervorbringen kann S. 276, Aber die Weite
der Mündung kann man einschränken. Zu diesem Endzweck hat
Brünings vorgeschlagen: vermittelst eines Dammes p das seichte
Fahrwasser abzuschliefsen und die Platte x y auszubaggern.
Zu diesem Plane gehört auch noch: die Verlängerung des lin-
ter Hafens, welche alsdann vorzunehmen ist, wenn zwischen den
Spitzen der Werke a und d der ganze Raum bis zur Fluthhöhe
verlandet seyn wird.
IV 0- Von den wesentlichsten Mitteln: die Merwede, zwischen
Dordrecht und der Leckmündung, zu verbessern, welche zu-
• gleich den untern Theil des Leckflusses corrigiren werden. T. 31.
Die ehemalige Circulation der Fluth und Ebbe in der Nord.
In diesem rubricirten Flufsbezirk der Merwede, welchen man
die Nord nennt, strömte, vor etwa jS Jahren, die Fluth und
Ebbe ganz regelmäfsig, jene von Crimpen nach Dordrecht, diese
den entgegengesetzten Weg. Ferner zog schon der Flufsstrom
der Neuenmaas den Strom der Nord an als die Fluth aus der Altenmaas
noch eine Stunde lang vor Dordrecht vorbey auflief (m).
Da vor Rotterdam und Willemstadt zugleicher Zeit hohes Wasser
war, als es schon bey Briel zwey Stunden gefallen, und es
(m) Verhandelingen door de hollandsche Maatschappye der Weetenschappen
te Haarlem II Deel p. 5*
vor Dordrecht noch zwey Stunden fluthete: so strömten die Nach-
fluthen der Altenmaas zur nähmlichenZeit durch die Krabbe auf
das Hollandsdiep wenn es bereits bey Willemstadt ebbte. Die
Vorfluthen, durch die Altemaas aufkommend, nöthigten demnach
die Nachebben der Merwede — in die Nord einzuströmen, welches
Einströmen dadurch befördert ward, dafs der Flufsstrom bereits
vor Rotterdam abflofs. Auf diese Weise strömte der Leckflufs
regelmäfsig in die Neuemaas hinein ; und hielt dieser ihr Bett offen
indem er ihre Wassermenge vermehrte. So ward auch die
Geschwindigkeit der untern Leck, welche sehr geringe ist, befördert.
Deswegen lagen in der Mitte des X V II. Jahrhunderts weder
in der Nord noch in der Neuenmaas Sandplatten; ausgenommen
die Insel zwischen Dordrecht und Alblasserdamm, welche von
dem Norddiep und dem Pelsert umströmt wird (n).
Die gegenwärtige Circulation der Ebbe und Fluth ist hydrotechnisch fehlerhaft.
Nachdem die Maasmündung von Zeit zu Zeit einen geringem
Fluthstrom empfieng, so,konnte auch die Oberfläche des Fluth-
stromes der Merwede bey Dordrecht, nicht mehr so hoch anlauf-
fen als ehemals. Wenn also der Flufstrom des Lecks in die Neuemaas
eintritt, so fliefst dieser nach der niedrig stehenden Merwede;
daher wenig Leckwasser in die Neuemaas kommt; daher die
Versandungen dieses Flusses. Auch das Bett der Nord mufs immer
seichter werden, da es alle die Stoffen des Lecks aufzunehmen
genöthigt ist. Kurz, dieser unnatürliche Zustand der Strom-
circulation, kann nur böse Folgen für die Betten hervorbringen.
Für die Nord wird er auch deswegen nachtheilig: weil der
Fluthstrom von der Altenmaas fast gar nicht in sie hineinströmt:
indem derjenige von der Neuenmaas, vereinigt mit dem Strom des
Leckflusses, in dem Strom der Nord, eine Retardation, vermöge
der Cohäsion des Wassers, bewirkt. Mit einem Worte : die aus
der See in die Maasmündung strömende kVassermenge ist zu geringe,
um in alle die verschiedenen Flufsarme einen solchen kräftigen
Rückwallendenstrom hervorzubringen, welcher mit einer den
(n) Man sehe die Karte: Zuydhollandia in dem Blauwschen Altlas.