
 
        
         
		gleichgeltenden  Anfänge  des  Canales  gezogene Horizontal - Linie;  
 B E   und  CD  die  lebendigen  Höhen  des' Wassers  an  den  Stellen  
 B  und  C.  Diese  verhalten  sich  umgekehrt,  wie  die mittlern  Geschwindigkeiten  
 in  B E   und  CD ,  oder  umgekehrt,  wie  die Quadrat 
 Wurzeln  der  Puncte  B  und  C  unter  der*Horizontal-Linie  
 A L .  Diese  Tiefen  aber  verhalten  sich  ,  wie  die  Entfernungen  
 A B   und  A G ;  folglich  hat  man 
 B E   :  CD   =   | / A C   5  j / A B .   
 oder  B E 2  :  CD 2  =   A B   +   B C   :  A B.  
 und  A B   ( E B 2  —  C D 2)  =   B C   X   CD2. 
 I   ,  ,  \  Ti  BC  X   DC2 folglich  A B   =   EB2  _   DCä- 
 Hat man  die  lebendigen  Höhen  B E   und  C D ,  und  die Entfernung  
 B C  gemessen ,  so  ist  A B  in  bekannte  Gröfsen  ausgedrückt. 
   Ist  ferner  das  Gefall  auf  die  Länge  B C ,  durch  Nivelli-  
 ren  gefunden ,  =   f ,  und  das  gesuchte  Gefäll  auf die  Länge A B   
 =   F ,  so  hat  man 
 B C   :  A B   = =   f :  F 
 f   .  AB  r .   DC» 
 folglich  F   =   - j e “   =   EB2 -D C U 
 Für  einen  horizontalen  Canal wird  nach  ihm  die Entfernung  
 A B  auf  dieselbe Weise  ,•  als  bey  einem  geneigten  Canale  bestimmt. 
   Die  Fallhöhen  des Wassers  in  den verschiedenen  Punc-  
 ten  sind  daher  beständig  der  lebendigen  Höhe  oder  Tiefe  im  
 Anfänge  des  Canales  gleich. 
 D ie Wassermenge,  oder das  Product  aus der,  auf diese Weise  
 bestimmten mittlern Geschwindigkeit mit  dem  Flächeninhalte  des  
 Profiles,  reducirt Michelotti  noch  in  dem  Verhältnisse  von  432  
 zu  265  (welches  er  aus  seinen  Versuchen  über  die  Zusammenziehung  
 des Wasserstrahles  gefunden  hatte)  um  die  wahre,  von  
 dem  Canale,  in  einer  Secunde  abgeführte  Wassermenge  zu  bekommen. 
 Wer  sieht  nicht,  dafs  dieses  Verfahren ,  bey Flüssen wenigstens  
 nicht  angewandt  werden  kann ,  da  die  Tiefen  eines  Flusses  
 so  sehr  verschieden  sind.  W ir   verweisen  deswegen  auf  die  
 gelieferten  Stromkarten ,  in  denen  die  Tiefen  gemessen  und  beschrieben  
 sind.  Welche  Flüsse  eilen  mit  beschleunigender  Geschwindigkeit  
 dem  Meere  zu  ;  nimmt  sie  im  Gegentheile  nicht  
 nach  den  Mündungen  zu  ab?  Auch  scheint  es  Michelotti  mit  
 diesem  Vorschläge  nicht  sehr  Ernst  gewesen  zu  seyn;  wenigstens  
 hat  er  das Verdienst  um  die  Hydrotechnik;  sich  sehr  viel  
 mit  Geschwindigkeitsmessungen  beschäftiget,  und  die  dazu  vorgeschlagenen  
 Instrumente  geprüft  zu  haben,  wovon die Resultate  
 in  den  schon  angeführten  Sperimenti  rdraulici  zu  finden  sind. 
 B u a t s   T h e o r ie. 
 Wenn  die  Oberfläche  des  Wassers  nicht  vollkommen  horizontal  
 ist,  so  ist  der  Unterschied  der  Höhen  der Wassersäulen,  
 wovon  die  eine  ein  Element  des  Wassers  von  hinten  ,  und  die  
 andere  von  vorne,  der  ersten  entgegen  drückt,  die Kraft,  welche  
 das  Element  nöthigt,  nach  derjenigen  Gegend  sich  zu  bewegen, 
   woher  der  geringere  Druck  kommt.  Es  müssen  demnach  
 alle  Elemente  des Wassers  von  der  Oberfläche  bis  auf  den  
 Boden  sich  bestreben,  eine  gleiche  Geschwindigkeit  anzunehmen; 
   und  die  bewegende  Kraft  eines  jeden  Wassertheilchen,  
 welche  zusammen  einen  Flufs  bilden  (die  bewegende  Kraft  
 des Stromes  (*) )  rührtalso  blofs  von  der  Neigung  seiner  Oberfläche  
 her.  Diefs  ist  der  erste  Grundsatz,  welchen  Buat  aufstellt. 
 Ist  auf der  Länge  des  Flusses  nach  der Oberfläche = b   Zoll,  
 das  Gelall  der  Oberfläche  =   1  Zoll,  und  g  die  Geschwindigkeit, 
   welche  ein  freyfallender  Körper  am  Ende der  ersten Secunde  
 erhält,  so  ist  die  beschleunigende  Kraft  des  Wassers ==  g. g. 
 Buats  zweyter  Grundsatz  ist:  wenn  das Wasser  sich  gleichförmig  
 bewegt,  so  ist  der  Widerstand,  den  es  leidet,  seiner  
 beschleunigenden Kraft  gleich. 
 (*)  Diese  haben  wir  Strom  genannt  B.  I.  S.  430.