ne des Slaapers noch nicht erreicht (*); dafs der Ueberlafs nicht
früher als zwey Stunden nach dem Moment wo das Y vor Amsterdam
63 Zoll gestanden; wo es die Höhe von 74 Zoll erreicht
hatte wirkte. Und auch während dem er überlief, stieg das Y
vor dieser Stadt noch und erreichte die Höhe von p3 Zoll am am-
sterdammer Pegel.
Wäre ein solcher Ueberlafs östlich Amsterdam angebracht,
so liefse sich noch eine Entlafsung des Y s , von einigen Stunden,
gedenken, wo er also von Nutzen seyn könnte. Jetzt aber, da er
im Gegentheil drey Stunden von der Fluthmündung entfernt ist,
mufs einem jedem Hydrotecten die gehofte Entlafsung des Y ’s
sehr eingebildet, ja , räthselhaft Vorkommen. Deswegen habe ich
es also für Pflicht geachtet, ein solche schädliche Wirkungen
hervorbringendes Vorurtheil zu bestreiten und wo möglich auszurotten.
*
2”. Von der Project - Verbindung des Wycker - Meeres mit der Nordsee
um die Oberfläche des Te’s zu erniedrigen. T. 41.
Der Stand von der Oberfläche des Ye’s ist, wie bereits gezeigt
wurde, für die Entwässerung von Nordholland, Rheinland und
Amstelland sehr wichtig, deswegen hat man immer darauf gedacht
ihn zu erniedrigen, zumahl da das Y in seiner Oberfläche
in den letztem Jahrhunderten höher stehn sojl als vorher (z ) .
Kurz die Auswässerung der Binnenbusen, welche sich durch die
Schleusen bey Spaarndam, Halfwege, Zaandam und Nauwerna
in das Y entlasten ward immer beschwerlicher; insbesondere
ist dies der Fall mit der Entwässerung von Rheinlands Busen
oder vom Haarlemmer Meer. Das hierzu die Vergröfserung die-
( * ) So stand z. B. in der Fluth vonj Q1tn Febr. 1791 das Y vor Amsterdam
bereits 63 Zoll ; vor Spaarndam nur 36§ über den Nullpuncc
des amsterd, Pegels.
z) Onderzoek over de oude en tegenwoordige Gesteltheid van Holland
door l’Epie Beschryving van het oude Batavisch Zeestrand; de Wa-
terpassingen door Cruquius; Verhandeling van Lulofs over het ryzen
der Zee. Die neuesten Untersuchungen^, ga scheinen es jedoch zu beweisen
: dafs das Y in diesem Jahrhundert nicht höher gestiegen ist.
ses Meeres und die höhef gestiegene Landöconomie, eine vollkommenere
Auswässerung nöthig machend, nicht wenig beygetragen
haben, ist ausser allem Zweifel. Senken sich dann die ausgetrockneten
Lande: so müssen ja die Busen gegen diese relativ
höher stehn, nicht aber gegen des Y e ’s Oberfläche! Dafs die Entwässerung
von Rheinland ehemahls schneller ablief will man dadurch
beweisen, weil sie im Jahr 1285 bey Spaarndam nur durch
eine Schleuse (die Kolkschleuse) abflofs und erst i 363 und i 364
noch zwey Entwässerungsschleusen zu Spaarndam und die Schleusen
bey Halfwege angelegt sind. Wie morastig waren aber
nicht damahls die Gegenden wo jetzt fette Heerden weiden?
Mir scheint es also : dafs man nicht allein einem höhern Stande
des Ye’s den gebrechlichen Abflufs der Binnenbusen durch die
Schleusen zu schreiben dürfe, sondern wie gesagt, auch dem
Bedürfnisse einer vollkommenem Entwässerung , welche die
Agrikultur und die Viehzucht forderten; und dann der Vergröfserung
der Wassermenge des Haarlemmer Meeres, die von
dem über den Slaaper strömenden Wasser noch vermehrt wird.
Dieses Wassër und das Regenwasser was sich in dem haarlemmer
Meer sammlet mufs doch auch durch die Schleusen entlastet
werden !
Auf der andern Seite ist es aber höchst wahrscheinlich: dafs
die Oberfläche des Ye’s seitdem höher gestiegen ist als dessen
Communication mit den nordholländischen Binnenmeeren durch
Dämme und Schleusen aufgehoben wurde (a). Diese Communication
mufste in dem Y einen lebhaftem Strom hervorbringen
und die Aufschlickung von dessen Bett verhindern. Sie bot
dem Fluthstrome selbst kein Hindernifs dar welches ihm jetzt die
Ufer und Deiche sind vor denen die gewoogte und strömende Oberfläche
des Yes höher steigen mufs als in dem freyen ausgedehntem
Busen, dessen Fluthprofil bey Amsterdam frühzeitig in
festen Grenzen eingeschlossen war. W as über diesen Gegenstand
noch weiteres zu sagen ist mufs bis zum 3tm Bande zurückge-
(a) Eikelenberg gesteltheit van Westvriesland p. 10 etc.
II . Band, 43-