Gewifs, aus der Ursache, weil der Strom mittelst des Bylandschen
Durchstiches einen lebhaftem — ungestörteren -— Abflufs erhalten
hatte, und also mit zunehmender Geschwindigkeit auf das
Bett wirksam wurde,, daher dasselbe erweitern und vertiefen
konnte. Andern Theils trug die Salmortsche Kribbe und das
Schöpfwerk « ß(T- X I II) zur Vertiefung des Bettes oberhalb der
Scheidung sehr viel bey.
Da die drey Jahre 1 7 8 4 , 1789 und 1795 gewaltsame Eisgänge
führten, (Eisgänge vertiefen allemahl die Flufsbetten), so
mufsten die Profile, während dieser Zeit, sehr vergröfsert
werden; und diefs wird durch jene Tabellen erwiesen. Nachher
setzte aber auch wieder der Strom Material nieder, und
die Profile verlieren an Gröfse. Im Bylandschen Durchstiche
würden ohne Zweifel ähnliche Resultate als oberhalb in derVUaal
erfolgt seyn, wenn: eine gerade Bahn nicht einen schnellen Strom,
und also einen bessern Fortgang des Materials und des Eisstromes,
bewirkt hätte. Auch sind in der W a a l, oberhalb des Theilungs-
punctes, wo der Eisgang sich gewöhnlich festsezt, ähnliche Resultate,
gleichwie oberhalb dem Durchstiche, erfolgt.
Der Einflufs, den der Durchstich und die sämmtlichen Bauwerke;
welchen die hohen Gewässer und die Eisgänge auf den Zustand
der Flufsbetten gehabt haben, wird sehr anschaulich: wenn man
die Tiefenmessungen, die Geschichte der Bauwerke und die An-
zeichungen der Wasserhöhen, (Aantekingen) welche in Nyme-
gen gedruckt sind , und die wir schon öfters angeführt, haben,
mit einander vergleicht. So sehn wir z. B .: dafs, nachdem die
Salmortsche Kribbe Plündert Ruthen verlängert war , und
man das Schöpfwerk a ß (T. XXII.) an dem Separationspuncte des
Bylandschen Durchstiches angelegt hatte; als ferner der Nördliche
Leitdeich weiter Strom aufwärts diesem Separationspuncte
näher gerückt, und mit einem Flügel ß versehen worden war»'
dafs -— sagen wir — die mittlere Tiefe, so die Breiten, also
auch die Profile merklich gröfser geworden sind. So war z. B. in
der Peillinie in den Jahren:
Tab. X X V I. No. 2.
In der Peilli nie No. 3.
-------- ----------No. 4 .
die mittlere
Tiefe* die Breite.
der Inn-
halt des
Profils«
Fufs. Zoll. Ruthen. Ouadr. R.
*779 18 8 55 ~ 86
1 7 9 7 18 00 87 l 32
1779 m 8 55 ■
1-797 18 6 - 79 198
1779 2 1 3 57 10 1
1797 ■ 7 80 16 7
Indem aus der zweiten Tabelle B. I. S. 80 hervorgeht: dafs die
Profile in der Altenwaal, längs Ilerwen, in einem gröfsern Verhältnisse,
von Zeit zu Zeit, abnehmen als die Profile des Bylandschen
Durchstiches sich vergröfsern; so/ziehn wir hieraus, diese
für die Practik wichtige Bemerkung: Erstens. Die Mündungen
solcher mittelst Durchstiche corrigirten Serpentinen versanden sich
schnell (*). Zweytens. Die Versandung nimmt weniger zu
in dem Bug der Serpentine als in deren Mündung. Hieraus
liefse sich dann wieder der Schlufs ableiten: dafs man die Zukrib-
bungen abandonnirter Serpentinen oder auch der Stromärme,
nie hoch aufführen dürfe, indem sich die Mündung doch sehr
bald zulegt; Ja! öfters schneller, wie es dem Hydrotecten lieb ist,
denn, wo eine Versandung eines Armes, oder einer Serpentine
bewerkstelligt werden soll, da mufs man den hohen Strom, welcher
das mehrste Material führt, nicht durch ein die gewöhnlich
niedrige Wasserhöhe übersteigendes Bauwerk absperren. So
z. B. wie man diefs leider an dem Oberrhein in Frankreich,'
in den Hessischen Aemtern Lichtenau und Willstett und im Ba-
denschen gethan hat; Da sind aber auch die mit hohen Werken
vor langer Zeit, zugebauten Stromarme nicht verlandet; die W e rke
selbst sind öfters durchgebrochen und endlich gänzlich zerstört.
(* ) Die Mündung der Herwenschen Serpentine mittelst Pflanzungen zu erhöhen
, dazu dienen die kleinen perpendiculairen Kribben bey G. (T. XIII. )