e. Da das Wasser bey einem hohen Stande gleich längs dem
Pannerdenschen Ufer üher den Kyfwaardschen Grind nach dem
Canale [liefst, und aufdie untiefe Mündung folglich der schwächste
Strom wirkt: so mufs an der Ostseite des Flusses von dem Pannerdenschen
Waard ebenfalls eine Kribbe gelegt werden, um den
freyen Lauf des Wassers zu hindern. (* )
Ad 5. Im Sommer 1766 ist nicht blofs das an der untern
Ecke der Ysselmündung gelegene Schöpfwerk (Schephoofd) ganz
weggespült, sondern auch die ganze dahinter liegende Ecke des
Reiswaartis ist ruinirt, wodurch die Ysselmündung an der untern
Seite sehr erweitert ist, und verursacht wird, dafs der an der obern
Seite in grofser Menge liegende Sand sich je länger je mehr in die
Mündung setzt, so dafs den 14 Oct. 1766 bey 3 Fufs 3 Zoll Arn-
heimer Pegel keinNachen,8 bis g Zoll tief gehend, weder aus- noch
einkommen könnte. Die angelegte Kribbe kann nicht viel Gutes
wirken, weil der Sand sich in deren Ecke anlegt.
Lulojs Gutachten-vom nZsten Oct. 1766.
Ad 1 Die alte Rheinmündung ist 170 Ruthen gefunden, da
sie nur 80 Ruthen seyn dürfe. Sie zu schliefsen oder zu beengen
wird wenig helfen , wenn das ’sGravenwaard offen bleibt.
Ad 2. Die Bedeichung des ’sGravenwaard ist noth wendig,
und wenn die Clevische Regierung zu keinem Wasserfreyen Deich
einwilligen will, so mufs man sich mit einem Sommerdamm begnügen.
Um diesen zu erhalten, müssen zwey grofse Kribben
(Fig. C. T. X X V I.) aufgeführt werden, um an der Bylandschen
Grindwelle dadurch Abbruch zu verursachen.
Ad 3. Herwen mufs noch vor dem Winter durch einen
Deich geschützt werden.
(.*) So schwer man mit einer Kribbe am abbrüchigen Ufer Verlandung erzeugen
kann, so ist doch eine solche Verlandung an solchem Ufer, wo schon
ohnedem Anwachs ist, unausbleiblich, und gewifs ist ein stärkerer Anwachs
an diesem Kyfwaard nicht zu wünschen. Es würde also durch
eine solche Kribbe der Zweck nicht nur gänzlich verfehlt, sondern
auch das Uebel noch vergröfsert worden seyn.
Ad 4. Könnte man sich mit der Clevischen Regierung vereinigen,
den Bylandschen V Y a rd durchgraben zu lassen, so wäre
Millingen fr.ey, und der Sand vor dem Pannerdenschen Canale
würde sich verlieren. Sonst mufs Millingen gedeckt, und um
das Wasser nach den Pannerdenschen Canal über zutreiben : müssen
daselbst zwey declinante Kribben (flauwe Kribben) angelegt
werden. Diese würden auch Selbst zu einer bessern Einfahrt in
die Waal dienen.
Ad 5. Die Mündung der Gelderschen Yssel mufs geöffnet
werden. So dient der Flufs zu keiner Vertheidigung der vereinigten
Niederlande. Zwey oder drey Kribben an der Malburger Seite
würden gute Dienste thun, um diese Mündung zu öffnen, und
wenn alsdann der Sand noch zu fest läge, müfsten Kunstmittel
zur Hülfe genommen werden. Wenn aber der Ueberlauf des
Wassers über die Pley durch einen daselbst anzulegenden Deich
gehindert werden könnte, ohne dadurch zu vielWasser nach dem
Niederrheine zu leiten, und ohne dafs die Malburger sich dagegen
beschweren könnten, so würde die Hauptursache der Versandung
gehoben seyn (*); und alsdann würde auch wenig Nachtheil bey
dem Anlegen der Kribben an den Huissenschen Waarden zu befürchten
seyn. Die in der Yssel in einer unzählbaren Menge liegenden
Kribben müssen vermindert und zum Theile zerstört werden,
um dem Wasser einen bessern Abflufs zu geben.
. Veitgens Gutachten vom a^ten Oct. 1766.
Ad 1. Er bemerkt unter andern, dafs an der Seite von Schenkenschanz,
oder an der Süderseite des Flusses, der versandeten
Mündung des alten Rheines gegen über, seit kurzem verschiedene
Dämme und Kribben angelegt sind , wodurch man mehr Wasser
Aber die schon erfolgte'Versandung würde dadurch doch nicht zerstört
worden seyn, und da die. Ysselmündung ihre auf den Hauptstrom
stumpfwinkelige Richtung behielt, so dürfte auch die Versandung noch
fernerhin zugenommen haben.