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 weniger  stark überzogen sind;  und  dieser Schlicküberzug ist denn  
 ihr  characteristisches  Kennzeichen.  Sie  liegen  isolirt  oder zusammenhängend  
 mit dem  Gestade,  jedoch  nicht ausserhalb der Inselreihe, 
   die  mit  der  Insel  Texel anhebt,  auch  nördlicher  nicht  in  
 das Meer  hinein ,  denn  schon  bey  der  Insel  Helgoland  ist  keine  
 Aufschlickung zu  entdecken,  also nur  in den Meerhusen und Flufsmündungen, 
   als  z.  B.  in  derSüdersee bis  zu  jener Inselreihe  längs  
 der friesländischen , gröningischen und oldenburgischen Küste sind  
 sie anzutreffen.  Vorzüglich grofs sind sie in der Südersee,;  im  Dollart  
 in  und  vor  der  Jahde  ;  längs  den  Ufern  der  Weser  -  und  
 Elbemündung.  Auch  in  den  Rivieren  Haringvliet  ,  Bieningen  
 und  Kramer  findet man sie;  so war  z. B.  der sogenannte Hals  ein  
 solches Watt S. 302.  Besonders wichtig ist uns  aber  das von  der  
 Fluth  unterlauffende  Vorufer  (das Watt)  längs  der  Insel  Flac-  
 quee  gewesen  S.  3og;  dort  nennt  man  es  auch  Gorsen,  aber  eigentlich  
 sind  doch  die  Gorsen  schon  das  beweidbare  Vorland.  
 Kann  man  auf  den  Watten  das Wasser  in  einen  anhaltenden  
 Ruhestand  versetzen,  so  werden  sie  vom  Niederschlage  (vom  
 Sehlick) erhöhet und sie steigen über die Springfluthen empor;  erhalten  
 alsdann  eine  Grünschwarte,  dafs  ist,  es  wachsen  auf  ihnen  
 der  See-Wegerich  (Plantago  maritima),  und Seestrands-  
 Schwingel (Festuca maritima) und das Gras.  Wenn  sie also über  
 die  ordinaire  Fluth  liegen  so  heifsen  sie  Wattgrund,  Vorland,  
 Groden,  oder  auchMayfeld;  liegen sie  noch  einen  oder mehrere  
 Schuh  höher  so  sind  sie  beweidbares  Vorland,  und  man  nennt  
 sie Marschen. 
 Der  Seestrand  und  das Watt  Iafsen  sich  sehr  gut  unterscheiden, 
   so  ist  z.  B.  bey  Cuxhaven  (T.  /j 8)  vor  dem  Steinmarner  
 Deich  ein  wirklicher  blofser  sandiger  Seestrand;  vor  dem  übrigen  
 Ufer  aber  ein Waat,  hier  ist  es  Schlick,  dort  Seesand  und  
 bey  der  Deichecke  ist  auch  die  Grenze  zwischen  dem  Seewas.ser 
 ( * )   In  den  Meerbusen  worin  sich  Flüfse  einmiinden  und  in  Flufsmündungen  
 wird  er  auch  Kalchtheile  enthalten. 
 und  dem  gemischten  Wasser,  aus  Flufs-  und  Seewasser  bestehend. 
   Deswegen heifst auch  diese Einfahrt dasZeegat (die Seemündung) 
   wenn  das  breite Wasser  vor  Cuxhaven  die  Ellemündung  
 genannt  wird.  So  ist  ferner  die  Grenze  zwischen  dem  Watt  
 und  dem  Strande  an  der östlichen Düne  der  Insel Vlieland T.  45;  
 vor  dem  Dorp  ist es Watt  und gegen  den Dünen-Strand.  Doch  
 ich  will  nicht mehr  Localitäten  anführen,  genug  ein  jeder  Naturforscher  
 wird  bey  seinen  Reisen  an  den  Küsten  auf  diesen  
 Umstand  geachtet;  sicher  die  Grenze  des  Strandes  und  des Wattes  
 entdeckt  haben.  Wichtig  mufs  es  ihm  gewesen  seyn,  sich  
 diese  Fragen  aufzulösen:  wie entsteht  denn  dieser  Schlick,  wie  
 entstehen  diese Watten,  diese  Marschen?  (*) 
 Die  Erhöhung  der  Flufsmündungen  und  der Meerbusen  durch  
 Schlick  ist  in  der  That  für  den  Hydrotecten  ein  Gegenstand von  
 sehr  grofser Wichtigkeit und  haben wir  es  nicht gesehn,  welche  
 Nachtheile  aus  ihr für die Mündung der Maas;  für den nautischen  
 Zustand  des  Flaringvliets  und  des Y  Stromes entstanden?  Es mögen  
 also hier folgende Data stehn. 
 i°*  In  sofern das Bett  der Flufsmündungen sich erhöhet,  läfst  
 sich  der Schlick nicht  als  ein von diesem Bette getrenntes,  von der  
 Fluth  stromwärts  geführtes  und  in  Watten  abgesetztes Material  
 ansehn;  auch  enthält  er  in  des  Meeres  Nähe  Salztheile.  ( * * )   
 a°*  Da  der  an  des  Flusses Saum  liegende  Schlick,  in  dem  
 Theil des Flusses worinnen  die  Fluth aufrollt,  fetter  ist als  in dem  
 obern wo  das  Bett  aus derselben Materie als in jenem besteht,  wie  
 z.  B.  in der alten Maas  und Meerwede,  so mufs  entweder zu  dem  
 Schlick  eine Beymischung einer fettem Erd - oder Tonart kommen  
 oder  das  Seewasser  müfste  Yon  seinen  Salzen  absetzen  und  den  
 Am   Man  findet  darüber  viel  Lehrreiches  in  Tetens  Reisen  in  die Marschländer  
 an  der  Nordsee;  In  Deluc’s  Briefe  über  die  Geschichte  der  
 Erde  Br.  12 1  bis  12 5;  In  Hunrichs  Deich -  Siel -  und  Schiengenbau  
 Thl. I. S.  1  bis  34;  In  Berkheys  natuurlyke Historie  van  Holland  und  
 in  der  Beschreibung  vom  Ostfries-  und  Harrlingerland  von  Freese.  
 Berkhey  sagt  im  a. W.  2. T.:  p.  341  „   Der Salzklay  ist  blau  von f  ärbe  
 ;  ein  &.  enthält  6  Drach.  Salz.  “ 
 I I .   Band. '47*