bestickt, damit auf ihr keine Sandhügelchen entstehen, die dem
Wellenschlag ein gröfseres Hindernifs entgegen stellen ; mithin
dessen Gewalt vermehren S. 386. Eine andere wichtige Vorsicht
die zur Erhöhung des’Strandes angewendet wird , besteht
darinn , dafs man die auf ihm zu Tage liegende Klayerde oder
den Dary fortschaft, weil sich damit der Sand nicht verbindet
und der Wmd diese Erdarten immer wieder entblößt. Sind
solche Klayschichten sehr grofs, so kann man sie auch mit Busch
belegen, und dasselbe darauf mit W ippen und Pfähle befestigen,
wo sich alsdann der Sand in den Busch fest setzt, besser ist es
aber immer: diese homogenen Schichten gänzlich abzustechen, welches
dann hier mit dem besten Erfolge bewerkstelligt wird.
Nachdem ich jetzt noch anmerke, dafs das Seewasser vermittelst
einer Pumpe bey E und einer bleyernen Röhre über den
Strand und dem Sanddeiche in Fahrzeugen geleitet w ird, welche
die Duikerschleuse passiren um nach Alkmaar zu fahren woselbst
mit ihm die Umsiedung des spanischen Salzes geschiehet;
so will ich diese Seewehre verlassen.
V I la‘ Seeuferbau vor und längs dem Maarsdiep. T. 46 und 47'
Unter allen Seemündungen an der holländischen Küste ist
ohne Widerspruch die Mündung des Maärsdieps die wichtigste
für die Republik; aus ihr laufen die Schilfe, von Amsterdam
kommend, um den Canal zu passiren und dann ist das Maarsdiep
eine Rhede, wie es deren keine bessere an der Nordsee geben
mag, — insbesondere aber ist es eine solche, seit der Anlage
des Seehafens Nieuwendiep geworden.
Zwey Hauptfahrwasser lassen hier dem frohen Schilfer, der
nach einer langen Seereise zurückkehrt in seine vaterländischen
Gewässer und in den Schoofs seiner harrenden Familie, einen
sicheren Eingang linden: es sind diese das Nieuwe- Spanjards-
oder Nordergat und das Landsdiep (diefs letztere theilt sich in
zwey Aerme wovon der eine das Schulpengat heifst); ein drittes
Fahrwasser, nähmlich C Tab. 4^1 dessen Nähme mir unbekanntist,
welches ich das Mittelgat nennen will, ist nicht für grof-
se Schilfe tief genug. Die verschiedenen Bänke, vor dieser Seemündung
liegend, als de Horst; der Noorderhax A und der
Zuiderhax, der Bollen und die Platte zwischen dem Landsdiep
und Schulpengat, gewähren zwey wesentliche Vortheile 1 Verengen
sie das Mündungsprofil; sie setzen demnach der einströmenden
Fluth, die beym ordinairen Stande 3 Fufs 9 Zoll bey
Vollmond aber wohl 7 Fufs Steigt, Gränzen und verhindern ,
dafs in der Südersee keine zu grofse Wassermasse einströmt.
Man gedenke sich nur diese Platten fort und augenblicklich wird
man für die Existenz Hollands besorgt seyn müssen: denn wie
grofs würde alsdann nicht der Fluthstrom, in das Maarsdiep
einziehend, seyn müssen? 2 ° ' Brechen diese Platten die Gewalt
des hochwoogenden Meeres und gestatten also im Maarsdiep eine
vortrefliche Rhede, die gegen Südwesten von den künstlichen
Dünen, gegen Süden von der helderschen Küste, und gegen
Norden von der Insel Texel gedeckt ist. 3 Die verschiedenen
Einfahrten, die wir vorher nahmhaft machten, erleichtern dem
Schiffer das Auslaufen gar sehr, da sie nach verschiedenen Weltgegenden
liegen. 4°* Sind diese Bänke dem Einlaufen feindlicher
Flotten sehr gefährlich, indem das Fahrwasser so nahe am
helderschen "W"a1 läuft. 5 ' Können die holländischen Schiffe
selbst dann auslaufen wenn die Mündung von einer feindlichen
Flotte blockirt ist, und zwar durch das Schulpengat welches so
nahe am Gestade läuft. 6°' Erhalten diese Platten die Fahrwasser
tief und indem sie äufserst merkwürdige Bewegungen des Ebbe-
und Fluthstromes, von denen wir bald mehr sagen werden,
hervorbringen, schwächen sie auch die Geschwindigkeit dieser
Ströme.
Von der Circulation der Fluth und Ebbe in der Mündung des Maarsdiep.
Wenn wir die von diesen Platten bewirkte Retardation der
Fluth und Ebbe erklären wollen, so sind wir genöthigt, den
Richtungen dieser Ströme selbst nachzuspüren und da ist es denn
gewifs : dafs die Nachebben deswegen noch 15 Stunde durch das