drey' Schuh hoch, sie erstreckt sich vorzüglich an der nordöstlichen
Seite jedes Werkes auf etwa 36 Ruthen Entfernung. Alle
Höfter ausser Nro- 5 , liegen noch zu ihrer ursprünglichen
Höhe; dieses hat sich aber oben bey b etwas gesenkt; daher ist
dann auch eine flache Rinne a b c entstanden. So wenig diese
Senkung der Construction, sondern lediglich der mindern
Consistenz des Bodens, zuzuschreiben ist; dient sie doch zum
Beweise dessen was von der schädlichen Wirkung des Ueber-
falles (S. 4 10 ) angeführt ist. Da wo hier der überfallende Fluth-
strom eine Senkung im Werke Nr0* 5 findet, wirkte er mit grö-
fserer Geschwindigkeit und mit gröfserer Wassermasse auf den
Strand, worin also nothwendig eine Vertiefung entstehn mufste,
die jedoch nicht Uferwärts laufen konnte, da der Fluthstrom
perpendiculair überstürzte. Läge es aber unter einer schrägen
Richtung mit dem Ufer, so würde die Rinne sich dem
Sanddeiche, nicht dem Meere genähert haben; diese Senkung
spricht also selbst für die perpendiculaire Lage solcher Seeuferbauwerke.
Dafs diese gesenkte Stelle; dafs die Köpfe sämmtlichcr Werke
und die Werke Nr°" 4» 7 und 1 1 selbst zweckmäfsig ausgebessert
werden, diefs kann von Delfland, dessen Sicherheit von
diesen Bauwerken und von dem Sanddeich abhängt, mit Recht
erwartet werden. Zum Schlufs mufs ich noch anführen, dafs
dieser Bau unter der speciellen Aufsicht des geschickten Inspectors
Sabrier ausgeführt ist, und dafs ehemahls an dieser Seewehre
jährlich 20000 flg. verwendt wurden, wo jetzt doch die Unterhaltung
nicht über 1800 fig. erfordert.
VT- V o n dem Seeuferbau bey Fetten oder von d e r Se ewehre
Ho n d s b o s t h e n in Nordholland T. fb und 52.
Zweck und kurze Geschichte dieser Seewehre.
Ein Blick auf der angeführten Kupfertafel wird unsere Leser
von der Wichtigkeit dieser Seewehre überzeugen. So bald
hier eine Sturmfluth die Deiche zerreissen sollte, würde ein gro-
fserTheil von Nordholland mit Seewasser bedeckt werden; in welchem
Zustande müfsten dann die ausgetrockneten Meere ( 1 2 Schuh
niedriger als die See liegend) gerathen ? Ehemals war indessen
diese Stelle nicht so hydrotechnisch wichtig wie jetzt, eines Theils
wegen der geringen Cultur in Nordholland, andern Theils weil
hier eine schutzgewährende Dünenkette lag, denn Camperduin
reichte noch im J. 1780 bis zum Dromerdeiche D E (Spruytcn-
burgsche Karte van den Hondsboschen und die Karte von Johannes
Douw). Diese Düne war 1670 fünfzig und 1730 nur noch
25 Ruthen breit; jetzt ist an ihrer Stelle ein künstlicher Sanddeich
nothwendig geworden. Westwärts dem Dorfe Petten hatte man von
H bis B in den frühesten Zeiten, eine aus 3 Reihen Pfähle bestehende
Seewehre angelegt , deren Zwischenräume waren mit schweren
Steinen gefüllt; ein "Werk das schon bestand. Nachher
wurden folgende Deiche gelegt; der schorlscheSeedeich 14 2 2 , der
Slaaperdeich 1626 , der Hasedwarsdeich F. H. im Jahr 1 5 98 ; der
zypsche Seedeich F G E iS höchstwahrscheinlich i 5gg ; der Dro-
merdeich E D aber i. J. 16 14 , endlich der Spreuwendeich 16 71
gelegt worden. Der in alten Zeiten angelegte Pfahl- und Steinbau
, dessen wir eben erwähnten , und der von B nach H gieng ,
wie diefs die beelsnydersche Karte zeigt, war aber bereits 1624
zerstört, und es wurde von C nach B, ein neuer Sanddeich, Wak-
kerdeich genannt, aufgeführt; zu Nordhollands Sicherheit wurde
noch 74 Jahr nachher der Slaaperdeich um 6 Fufs erhöhet.
Alle diese Vorkehrungen gewährten jedoch nur einen pre-
cairen Schutz gegen die Stürme aus Nordwesten, welche die
Wellen senkrecht auf die Seewehre anbrandeten; weder Pfahl-
noch Steinbau konnten diesen wiederstehn; durfte man also vom