Norder Leckdeiche, zwischen Amerongen und Ysseldamm, einen
Schutz gegen Ueberschwemmungen suchen zu müssen. Bereits
vorher waren sie mit einer kleinen Kade oder mit einem so genannten
Sandpfade zwey Fufs erhöhet worden. Es wurde so
nach dem Landmesser Bolstra, und dem Deich - und Kribben-
meister Koelewyn, die Inspection über die benannte Deichstrecke
aufgetragen, die hierauf den 6ten Jan. 1762 folgenden, von Herrn
Kröncke im Auszuge gebrachten , Rapport abstatteten.
«Wenn der Deich von W yk hy Duurstedebis zum Ysseldamm
verstärkt werden soll, so müssen die vor Alters, zu der Deicherde,
ausgegrabenen Ländereyen, die zu nahe an dem Fufse des Deiches
liegen, zuerst ausgefüllt und als Deichfufs angehöht werden.
'Wird-aus den gefundenen Verschiedenheiten, um einen ungefähren
Kostenüberschlag machen zu können, das Mittel genommen,
so ist die Krone des Deiches mit dem dazu gehörigen Sandpfade,
da wo noch Vorland ist, 24 Rheinländische Fufs; bey
Schaardeichen aber 32 Fufs breit. (T. 52 Fig. 2.)
Die äufsere sowohl als die innere Dossirung ist kaum Einen
Fufs auf einen Fufs Höhe, aufser an gefährlichen Stellen, wo er
durch eine gröfsere Binnendossirung und durch einen hefsern
Deichfufs verstärkt ist.
Der Sandpfad, unten 6 Fufs und oben 3 Fufs breit und 18 Zoll
über die sonstige Krone des Deichs (Ryweg) erhöht, leistet bey
hohem Wasser nicht den geringsten Vortheil, weil die Deichbrüche
durch das Niederschiefsen der Deiche binnenwärts entstehen. (*)
Nach der projectirten Verstärkung sollen die Deiche 2 Fufs
über das höchste Wasser von i j 51 kommen, welches ungefähr
mit der Höhe des Sandpfades übereinkommt. Die äufsere Höhe
von der Berme , oder dem Deichfufse bis zu der neuen Krone,
würde demnach von i 5 bis zu 10 Fufs, also im Mittel ungefähr
12 Fufs seyn. Die innere Höhe würde von 17 bis zu 8, im Mittel
l 4\ Fufs seyn. W o aber der breiter zu machende Deichfufs noch
( pH Es wird unten gezeigt werden: dafs der Sandpfad von grofsem Nutzen
gewesen ist. Der H.
bis in die ausgegrabenen Ländereyen fällt, wird diese Höhe sich
zu 16 Fufs annehmen lassen.
Die Krone des Deiches soll nach dem Projecte wieder 24 Fufs
bekommen , und an gefährlichen Schaar- und Sinkdeichen 3o Fufs
Breite erhalten, oder auch mit einer stärkern Binnendossirung
versehen werden; da sonsten die Dossirung binnen so wohl als
auswärts 2 Fufs 6 Zoll auf Einen Fufs Höhe seyn soll. Ferner
sollen die Deiche noch über die hierdurch bestimmte geradlinige
Böschung convex gewölbt seyn, so dafs die gröfste Entfernung
dieser Wölbung Einen Fufs von dieser Linie ist. Auch die Krone
soll Tonnenrund convex gewölbt und in der gröfsten Entfernung
1 Fufs 6 Zoll von der bisher bestimmten horizontalen Krone
erhaben seyn.
Alles dieses ist näher aus Fig. 1 und 2 T. 52 zu ersehen, wodurch
zwey verticale Querschnitte des alten so wohl, als auch des
projectirten Deiches vorgestellt sind.
Die auf diese Art zu verstärkenden Deiche sind:
Der Ysseldamm - - - - -
Ruthen
i3o
Fufß
T
Vom Ysseldamm bis an Honswyk 2169 5
Von Honswyk bis an den Fährdamm bey Cuulenburg 12 19 8
Und von diesem Fährdamme bis zu W yk by Duursteede 3027 5
in allem 6547 3
Wird gerechnet, dafs die Ruthe 74 Gulden kosten würde, so
macht diefs eineSumme von 484478 Gulden.
Der Grund ist so beschaffen, dafs er einen solchen Damm tragen
kann, da ja auch die Basis des Dammes gröfser wird. Oben
befinden sich 3 bis 4 Fufs Kley, dann folgt Sand, und an einigen
Stellen unter dem Sande Darry.
Das beste Mittel gegen das vom Quellsand herrührenden
Durchsickern ist, den Deich zu verstärken und breiter zu machen,
wodurch der Grund compacter wird. Die Süderleckdeiche sind
wegen des Quellwassers nicht so grofser Gefahr ausgesetzt. Dazu
kommt zum Nachtheile der Norderdeiche, dafs die hohen Ge-r