264
derer 7 angelegt werden «(diefs letztere ist geschehn ): | der erwähnte
Slykdamm 6 müfste an den Deich bey Schelluynen angeschlossen
werden. Ein solcher Damm würde die irregulaire Bewegung
des Wassers, welches jetzt durch das Umfliessen um den
Slykdamm bewirkt wird, zerstören. «( Noch gegenwärtig wäre
er sehr nützlich ). * So wie diese Mittel zwar nicht alles Festsetzen
des Eises behindern können, so werden sie doch sehr vieles verbessern.
2°* Die Ueberschwemmungen selbst auch dennoch zu verhindern
, wenn der Flufs mit Eisdämmen verstopft is t, diefs kann
nur durch eine gesammte Erhöhung und Vermarkung aller Deiche,
oder durch eine Ableitung des Wassers geschehn. Das erste
Mittel ist ohne Zweifel das einfachste und hinreichend , wenn
der Eisdamm nur wenige Tage sitzen bleibt. Da aber diese Zeit un-
gewifs ist, so bleibt auch dieses Mittel unzureichend. Uebrigens ist
bereits dasselbe bey dem albl. Waard ins Werk gesetzt, dort sind
verschiedene Deicherhöhungen bewerstelligt worden und zwar
nach dem jedesmahligen Gutbefinden. Daher liegen die Deiche
so ungleich « ( wir verweisen hier auf die Tabelle , welche auf dem
18. Bogen dieses Bandes abgedruckt ist).* Im Durchschnitt beträgt
die Deicherhöhung zwischen Gorkum und Dordrecht vier
Fufs und der Deich bey Papendrecht ist gar nicht erhöhet.
Es scheint also nicht eine fernere Deicherhöhung sondern eine
Ableitung des Wassers , durch einen andern Weg als dem Flusse,
nöthig zu seyn. W ir wollen jetzt den Einwurf: dafs eine solche
Ableitung der Schiffahrt nachtheilig seyn könne, zu heben suchen.
Es ist nähmlich bekannt : dafs der Flufs zur Winterszeit zu viel
Wasser führt; man ihn also, ohne Nachtheil für die Schiffahrt,
schwächen könne. Und wenn es gleich nöthig ist : dessen Bett
mittelst der Gewalt des Stromes offen und tief zu erhalten es doch
nicht rathsam seyn dürfte, die Schiffahrt selbst in Gefahr zu setzen.
«(Diefs dürfte wohl nicht ; von dem stärksten Strom der Mer-
wede, zu befürchten seyn , und das Princip welches zur Vertiefung
und Erweiterung des Bettes hinleitet, scheint mir nur: in der
Verstärkung des Stromes zu liegen. Eine Frage ist es aber; ob
auch diese in Rücksicht der Deiche hervorgebracht werden darf?
und damüfsten dann wieder die engen undseichten Profilstellen beachtet
werden. Das Resultat also scheint: eine allmählige Verstärkung
des Stromes, welche Vertiefung des Bettes zur Folge haben
mufs nöthig zu machen. Diese letztere wird, indem sieerstWir-
kung ist, nachher Ursache zur Vergröfserung des Stromes in der
Merwede werden.)“ Die andere Schwierigkeit: wegen des langem
Festbleibens der Eisdämme, welches der Ueberlafs zu Folge
haben soll, wird auch leicht gehoben werden. Wenn man nähmlich
erwägt: dafs das Eis sich in engen Profilen festsetzt; so wird
man, des Fluthstromes wegen, nicht erweisen können: dafs das
in dem Bette erhaltene W'ässer stärker auf den Eisdamm drücken
werde, als wenn es seitwärts zertheilt würde; weil in diesem Falle
der Rückwallendestrom mit gröfserer Kraft wirken kann. « (Die
Eisdämme entstehn allemahl von unter u. aufeinander geschobenem
Eise und sobald sich einer gesetzt hat, werden die von oben kommenden
Eisschollen unter das festsitzende Eisfeld vom Strome hinunter
gedruckt, so: dafs gar öfters die Eisdämme bis auf den Boden
des Bettes von untereinander geschobenen Eisschollen bestehn.
Alsdann wird allerdings ein hoher Wasserstand des Stromes erfordert:
um sie in Bewegung zusetzen und deswegen läuft das Wasser
immer vor ihrem Fortrücken auf. Es müssen also Seitenabflüsse
(Ueberlasse) zur längern Dauer der Eisstopfungen beytragen.
Bey dem Raisonnement unsrer Hydrotecten kömmt aber die Fluth
mit ins Spiel, welche allerdings eine Veränderung hervorbringt,
und man darf also keinesweges ihre Folgerungen auf Flüsse, in denen
die Fluth nicht Statt findet, anwenden. Und auch bey diesen
wird man doch nicht unbedingt den Resultaten ihres Gutachtens
beytreten können ).
«Die vorgeschlagene Ableitung mufs entweder an der Süder-
oder an der Norderseite der Merwede geschehn. Das erstere haben
die Herrn von Gorkum im Jahr 1726 vorgeschlagen, und 1729
wiederhohlt. Um bey Eisstopfungen allen zu befürchtenden Ue-
II. Band. 3/f.