und darüber die Erfahrung entscheiden mufste: so entschlofs man
sich zur Ausbaggerung der 170 Ruthen langen Rinne auf 18 am-
sterdammer Fufs unter der niedrigsten Ebbe in einer Breite von
120 Fufs. Würde alsdann der Hafen nicht nur allein diese Rinne
erhalten sondern der Strom noch deren Profil vergröfsern , so
konnte man mit Recht schliefsen: dafs der Strom eine hinlängliche
Geschwindigkeit hätte. Beym Gegentheil mufste sie durch
Vergröfserung und Einengung des Stromes noch mehr vertieft
und erweitert werden.
Anlage des Boven Leitdammes.
Die zu Rath gezogenen Hydrotecten schlugen jetzt noch einen
Leitdamm T S (Boven Leitdam') von i 34 Ruthen lang über die
Schooter vlakte vor, um dem Strome eine zweckmäfsige Bahn zu
geben-, andern Theils die Schiffe gegen Eisgang zu sichern. Zu
diesem Ende wurden auch sieben Duc d’alben (*), welche rund
gezeichnet sind, längs dem grofsen Leitdamme eingerammt. Nachher
sind derer noch mehrere, und unter andern 1789 die meisten
errichtet worden.
Diese Bauwerke wurden den 2osten July 1783 für 998°° Gld.
in Entreprise gegeben. Der Leitdamm wurde nach der nähm-
lichen Methode construirt die wir bey dem Fangdamme beschrieben
haben. An seiner Wurzel erhielt er gleiche Höhe
mit dem Terrain, dessen Spitze ward der ordinajren Fluth gleich
gelegt.
Das Jagdhavenlioofd wird verstärkt.
Inzwischen vermehrte sich-seit der’Anlage der neuen Werke-
die Tiefe vor dem Jagdhavenhoofd von 2S zu 265 Fufs. Da die
Pfähle desselben schon lange gestanden , und sie nicht tief genug
in den Grund steckten ; so wurde vor ihnen hin ein neues Pfahl-
(*) Die Duc d’alben, welche hier (Tab. 47.) durch runde Zeichen angedeutet
sind, deren allein 18 in dem Leitdamme stehen, bestehen
(Tab. 48) aus fünf schrägen Pfählen , und einem perpendiculairen
(von jenen unterstützt), woran die Schiffe vermittelst Taue angelegt
werden. Wenn ich recht berichtet bin, so sind diese hier 22 Fufs
in den Grund eingerammt d. H.
werk, 14 Fufs tief, eingerammt und, um aller Gefahr zu begegnen
, ward dessen Vorboden mit Sinkstücken gedeckt.
Man nimmt die Ausbaggerung von neuem vor.
Die Ausbaggerungsarbeiten, vermittelst welchen man eine tiefe
Rinne hervorbringen wollte, förderten wegen der Saumseligkeit
des Annehmers schlecht, und im Dec. 1783 mufsten sie einem andern
übertragen werden. Er erhielt sie unter der Bedingung ,-
dafs wenn drey Monath anhaltend gearbeitet wäre , und denn
doch keine beträchtliche Tiefe bewirkt worden sey, er der Entreprise
entledigt seyn, und nach Mafsgabe der bewirkten Austiefung
bezahlt werden sollte.
Es werden zwey Anlege - Höfter gemacht.
Zur Sicherheit der Schiffe, und zur Bequemlichkeit der Seeleute
, wurden im Sommer 1784 zwey Anlege-Höfter (das Middel
und Hellinghoofd ) von Pfahlwerk gebauet. Das nördliche
Höft (Middelhoofd) erhielt eine Länge von sechszehn , das- südliche
von zwölf Ruthen. Die Kosten beliefen sich auf 3 4 15o Gulden.
Diese Höfter sollten vorzüglich das Profd schmälern und
also die Geschwindigkeit, oder das Vermögen des Stromes, vergröfsern
; mithin nicht nur die durchs Ausbaggern gemachte
Rinne erhalten, sondern' noch erweitern und vertiefen. Welchen
Effect die vor ihnen vor Anker liegenden Schiffe nicht wenig
befördern mufsten. Dieser zeigte sich auch bereits im Oct.
des nähmlichen Jahres : der Strom wurde allmählig längs dem
Jagdhafenhoofd geleitet, und vermehrte in dieser Richtung die
Tiefe — selbst in des Hafens-Mündung.
Construction der Höfter.
Erstens. Wurde die Basis dieser Höfter mit drey Fufs dicken
Sinkstücken, jedes 5 Ruthen lang, bedeckt. Durch diese wurden
die Pfähle in einer schrägen Stellung, \ Fufs Abweichung
von der perpendiculairen Linie auf jeden Fufs Höhe, eingerammt,
so dafs von den Sinkstücken an den Seiten sowohl als an der
Fronte 2 bis 3 Fufs hervorragte. Jede Quadrat- Ruthe Sinkstück
ward mit 7 \ Last Ziegelgraus beschüttet, damit das gesamm