anlage existirt; so scheinen die projectirten Werke No. 9, 8, 7 ,
unnöthig zu seyn.
Insofern wir nun zu beweisen gesucht haben, dafs die vorgeschlagenen
Kunstmittel die concaven Ufer, oberhalb der Stromscheidung,
so wie die Deiche, hinlänglich decken; die Sandbänke
abflächen werden: so ist nichts gewisser, als dafs der Stromstrich
sich dem Separationspuncte nähern und die Yssel einen re-
gelmäfsigern, gröfseren Strom, erhalten werde, zumahl wenn
das Separationswerk dergestalt verlängert wird, wie es roth illu-
minirt ist, und wenn, wie gesagt, die westervoortschen Fahrdämme
abgeschlichtet werden. Nachdem diese Mittel in Ausübung
gebracht sind, und ihre Wirkung, von denen die zur Verbesserung
des pannerden sehen Canals vorgeschlagen wurden , noch ver-
gröfsert werden wird : dürfte sich das Flufsbett des Niederrheines,
auf eine regelmäfsige Weise vertiefen; andern Theils
werden sich oberhalb der Stromscheidung der .Yssel und des
Rheines, und bey Peppelgraf, nicht mehr solche Eisstopfungenäjfjjals
ehemahls, ereignen. Eisdämme, die— den Gegenden an der WAal-
und an dem Niederrhein öfters schreckliches Unglück gebracht
haben.
III. Von dem Niederrhein unter Arnheim T. 37 und 38.
Dieser Flufs wird von Sommerdämmen, welche dieWaarden,
Wiesen und Viehweiden gegen hohes Sommerwasser schützen,
sehr eingeengt. Schon der Stadt Arnheim gegenüber liegt der
linkseitige Sommerdamm kaum fünfzig Ruthen von dem Kay entfernt,
daher auch hier die öftern Eisstopfungen und Anschwellungen
des Stromes. Kurz, die angezeigten Karten beweisen es: dafs
man nur Kribben anzulegen trachtete, ohne auf eine allgemeine
Correction Rücksicht zu nehmen. Diese declinanten Werke,
sind aber auch von Zeit zu Zeit ruinirt worden. Sie haben W i-
derströme, Ufereinrisse erzeugt und wenig zur Regelmäfsigkeit
des Bettes beygetragen. Doch wir wollen nicht im Detail widerholen,
was schon zu oft über den Nachtheil der declinanten Kribben,
welche frey in den Flufs hinein liegen; den sie des Ueber-
falls und Widerstroms wegen für die Ufer und beym Abflufs des
Stromes verursachen, gesagt wurde, und wir beziehen uns vorzüglich
auf B. I. S. 218 u. s. f. und 4 J 4- Uebrigens zeigen die ge-,
nauen Karten das Flufslocal sehr bestimmt.
Allgemeine Correctionsmittel.
Die wesentlichsten Verbesserungen dürften bestehen: in der
Einkürzung und Abflachung mancher Fahrdämme und Kribben;
—- in der Anlage von Fangkribben an die nützlichen declinanten
Werke; — Vorzüglich aber, in einem Durchstiche der Serpentine,
zunächst Wyck by Duurstede. Ein solcher würde ohne
Zweifel die Geschwindigkeit des Stromes vermehren; die Eisstopfungen,
welche hier vorfallen, verhindern; zur Reinigung des
Betts, mittelst Beschleunigung des Eisganges uud des Stromes,
bey tragen , und also die Neigung, welche hier so geringe ist, Vergrößern.
Beschlufs vom Niederrheiil. Ein Th eil seines Wassers speifst den Kiominen-Rhyn.
Nahe an Wyck liegt in dem Deiche eine fünf Fufs weite
Schleuse, wodurch der Kromme - Rhyn gespeifst Wird. Mehr als
hundert und fünfzig Cubikfufs in derSecunde wird sie, den gröbsten
Theil des Jahres über, nicht durchlassen. Sobald der Rhein
hoch anschwellt, mufs sie geschlossen werden (*). Hier endet sich
der Niederrhein, wir kommen also zum
IV . Bau an dem Lecltflufs.
Dieses Flusses Lauf und seine Bedeichungen sind auf der 3o.
31. 35. 36 und 37 Kupfertafel dargestellt. Nach einem Nivellement,
von Lulofs und Bolstra 1 y51 bewerkstelligt, betrug die
Neigung, von dem Hagesteins eben Schardeiche (T. 36) an, bis zur
Leckmündung: das ist auf eine Länge von n 55o Ruthen, bey
mittler Wasserhöhe, drey und sechzig Zoll. Sie verhält sich also
zur Länge wie 1 : 26040. Bey dem hohen Wasser des Jahres
(*) Auf T. 37 ist diese Schleuse beschrieben.