te es rathsam seyn: in dem Zuschlufswerke, welches in den Altenwiel
kommen sollte, eine Oeffnung ( oben etwa von drey und
unten von sechs Ruthen breit T. 5i. Fig. 3) zu lassen. Damitsie
aber nicht zum fernem Auslauffen des Bettes beytragen könne,
so dürfte es gerathen seyn: solche bis auf 8 Fufs unter das niedrigste
Wasser von Sinkstücken aufzubauen , diese mit Ziegel-
graüs und dann mit schweren brabäntischen Kaysteinen zu bedecken.
Eine solche Durchfahrt hat man zwar mit der Schleuse,
die auf dem werkendammschen Hafen liegt, deren Weite 14
Fufs beträgt ; die 37400 Gulden gekostet hat , bewerkstelligen
wollen ( i) . Sie scheint aber der Absicht nicht zu entsprechen.
Wenn sie nähmlich gleich mit dem Canal so in den Bakkerskil
einfällt eine Communication h at, und dieser Flufsast auf diese
w eise, wenn auf dem Biesbosch Ebbe ist, aus dei; Merwede einen
Zuflufs erhalten würde , so ist es doch sehr wahrscheinlich:
dafs'das krumme Bett des Bakkerskils sich bald szuschlämmen werde,
zumahl da der Unterschied des hohen und niedrigen Wassers
auf dem Biesbosche nur drey Fufs beträgt. Diese Betrachtungen
mögen auch wohl diejenigen angestellt haben, welche eine zweyte
Schleuse am untern Ende des besagten Flufsastes vorschlugen.
Sie wollten auf diese Weise denselben ganz voll Wasser lauffen
lassen. Zergliedern wieder aber dieses Project, so ergibt sich: dafs
dieses Bassin , bey dem trüben Wasser, einen ordentlichen Schlickfänger
abgeben würde, und dafs man noch einen Canal durch den
Schans - und Prickpolder führen müsse. Diese Fahrt dürfte also
nicht nur sehr beschwerlich, sondern auch von kurzer Dauer seyn.
Dagegen würde aber die Durchfahrt im Altenwiel eine bleibende
Communication zwischen der Merwede und den seeländischen
Gewässern abgeben; bey hohem Strome würde sie überdem noch
eine äufserst vortheilhafte Ableitung des Wassers seyn.
Die Ausführung des Baues wird aber nicht geringe Schwierigkeiten
darbieten. Das Senken der Sinkstücke, nach einer gera-
( i) Consideratien van de Heeren Commissarissen tot de zaaken van de Rivier
de Merwede.
den Linie und in solcher Tiefe wird während dem Stillstände der
Fluth, der hier nicht über eine Viertelstunde betragen mag, nicht
ausgeführt werden können. Der Directeur einer solchen Arbeit
wird sich also immer auf eine Geschwindigkeit von zwey Fufs in
der Secunde gefafst machen. Dafs indessen noch bey einer Ges chwin-
digkeit von drey Schuh Sinkstücke gesenkt werden können, hat
mich der Landmesser Verhey zu Brielle, unter dessen Direction
die mehresten Arbeiten dieser Art, seit einigen Jahren, bewerkstelligt
sind, versichert. Wenn gleich der erfahrne Practiker die
Versenkung in der ganzen Breite mit einer Lage Sinkstücke vornehmen
dürfte, um die Auswühlung des Grundes, so viel als
möglich, zu verhindern; so wird ihm doch immer die glückliche
Ausführung, eines solchen sehr wichtigen Baues, einen bleibenden
Ruhm zusichern.
Dafs man übrigens den Zuschlufs des Altenwiels nicht zu
schnell erhöhen müsse, erfordert auch die H insicht auf den Zustand
der W a a l: dann ein gänzlicher Zuschlufs würde die Geschwindigkeit
dieses Stromes mithin seine Wassermenge schwächen
und dann würde die Leck zu viel Wasser empfangen. Doch
wer wird gegenwärtig noch mit Grund einen Mangel an hydrotechnischer
Vorsicht befürchten, da die Wasserbauangelegenheiten
der batavisehen Republik gelehrten und erfahrnen Hydrotec-
ten anvertrauet sind.
III'’- Raisonniren.de Darstellung der Bauwerke, welche in der
Altenmaas unter Dordrecht (in dem sogenannten L i nt) von
Brünings: auf geführt worden sind. T. 3i.
Von der hydrotechnischen Localität.
Den Flufsbezirk der Altenmaas, ohnfern den zwo Wassern :
die Krabbe und Nieuwe V aart, nennt man in Holland de Lint.
Da ihn die grofsen Schilfe, von Rotterdamm kommend und nach
dem Haringvliet gehend, passiren; so ist er für die Republik von
Wichtigkeit. Die Klage: dafs sein Bett immer höher werde, ist
von der Zeit an geführt worden als die Maasmündung versandete